Im Hintergrund eine Fundkarte von Albert Steeger

Die Sonne, lebensspendende Kraft der Erde... 

Der Mond, auch er hat eine große Bedeutung für den Menschen...

Herzlich willkommen auf den WorldWideWeb-Seiten der Archäologie in Krefeld . . . . . . . . . . Hier vermitteln wir Spannendes und Wissenswertes über Archäologie im Internet . . . . . . . . . . Jetzt neu auf unseren Seiten das virtuelle Museum Burg Linn . . . . . . . . . . Und Neuigkeiten von archäologischen Ausgrabungen des Museums Burg Linn im Stadtgebiet von Krefeld . . . . . . . . . . Wußten Sie schon, dass es in Krefeld-Elfrath einen rekonstruierten römischen Tempel gibt ? ? ? ? ?. . . . . . . . . . Oder dass es in Krefeld-Gellep das größte zusammenhängende und modern ausgegrabene römisch-fränkische Gräberfeld nördlich der Alpen gibt ?. . . . . . . . . . Wenn nicht, dann schauen Sie sich unsere Webseiten der Bodendenkmalpflege an.


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Die Lage der Villa  Lageplan  Konzept Küche Vorratsraum Caupona Porticus Ostansicht Thermen

10 Die Wasserhebeanlage 11 VR- virtual reality der Römervilla 12 Raum 6

Die virtuelle Rekonstruktion der "Villa Ahrweiler"

Eine archäologische Herausforderung!.

 
 

Vorwort:

Durch den Kontakt mit dem Museum in Ahrweiler entstand das Vorhaben.

ie Römervilla von Bad Neuenahr-Ahrweiler am Silberberg ist ein archäologischer Fundplatz, der eine jahrhundertelange wechselnde Nutzung von der Mitte des ersten nachchristlichen Jahrhunderts bis ins Frühmittelalter dokumentiert. Das ergrabene Areal befindet sich am Rand der rheinland-pfälzischen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Landkreis Ahrweiler.

Zunächst als römischer Gutshof (Villa Rustica) angelegt, vergrößert und mehrfach umgebaut, wurde die Anlage gegen 259/60 n. Chr. planmäßig geräumt. In der Spätantike erfuhr das Hauptgebäude eine Umnutzung zur Herberge (Mansio), in die anschließend eine Eisenschmelze einzog.

Nach dem völligen Verfall und der Bedeckung des Geländes mit Schutt und Geröll durch den direkt dahinterliegenden Silberberg entstand an diesem Platz ein frühmittelalterlicher christlicher Friedhof. Die besondere Bedeutung des ergrabenen und für die Öffentlichkeit konservierten Hauptgebäudes liegt in dem hervorragenden Erhaltungszustand vieler seltener Baudetails und Wandmalereien. [Quelle: Wikipedia
]      


1 Die Lage der "römischen Villa" von Ahrweiler

Die Villa liegt direkt am "Fuße" des Silberbergs in  der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Landkreis Ahrweiler.


3D Visualisierung eines römischen Korbsessels.

 

Beispiel einer 3D Bearbeitung. Es wird versucht am Original oder an einer antiken Abbildung, die genaue Form des Objekts nachzubilden.


2 Der Lageplan der Römervilla Ahrweiler

 

Der Lageplan der Herberge (Mansio). Er ist die wichtigste Grundlage für die 3D Visualisierung.


3 Das Bearbeitungskonzept

 

Zur Zeit entstehen nur Einzelbilder der rekonstruierten Räume. Falls alle Räume mit Inhalten ausgestattet sind, werden Animationen erstellt. So lässt sich ein räumliches Bild von den einzelnen Räumen gewinnen. In der dritten Phase werden lebende Personen hinzugefügt. Erstmalig wird nach 2000 Jahren ein Lebensbild der Römer in einer Mansio geschaffen.


4 Die Römische Küche

3D Küche 11 a der Herberge (Mansia). Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung Raum 11a

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6 

Bild 7

   

Bild 1 -7
Rekonstruktion der Küche

Die Römervilla hat eine Küche die hervorragend gut erhalten ist. Archäologie in Krefeld hat diese Küche mit Einrichtungsgegenständen ausgestattet. In der Küche wurde gekocht, gebacken, geräuchert und eine Hypokausteranlage betrieben (Fußbodenheißung). Einzigartig ist, dass der Backofen an ein Abluftsystem angeschlossen wurde. Solche Nachweise sind selbst in Pompei nur wenig bekannt. Eintauchen in eine längst vergangene Zeit ist ein Abenteuer, das sich lohnt zu erschließen

 

Apicivs beschreibt ein Gericht, das uns sehr vertraut ist. Ein Schweinekopf ähnlich wie wir heute ein Eisbein zubereiten. Im Bild wird auf dieses Gericht eingegangen. (Bild 2)

 

Der Küchenjunge holt die Speisen aus der Küche und serviert sie in den Speiseräumen der Villa. Die Küche liegt zentral und konnte sehr schnell erreicht werden. (Bild 7)

Quelle: Horst Fehr, Römervilla, Führer durch die Ausgrabungen und Ausstellung am Silberberg Bad Neuenahr-Ahrweiler

 

5 Der Vorratsraum

3D Vorratsraum 11 der Herberge (Mansia). Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung Raum 11

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 1 -3
Rekonstruktion der Küche

Die Römervilla hatte im 3.-4. Jahrhundert keinen Kellerraum um schnell verderbliche Waren kühl und vor Licht geschützt zu lagern. Der Ausgräber H. Fehr ging von einer Lagerung der Waren in einem Keller-Stollen des Silberbergs aus, wie es für die Weinlagerung heute noch belegt ist. Der Raum hat keine Fenster und liegt der Küche direkt gegenüber. Die Küche ist für die Zubereitung von Speisen etwas zu klein dimensioniert. Daher ist der Raum gut geeignet konservierte Speisen zu lagern bzw. Speisen aus den gelagerten Vorräten vorab zuzubereiten. Eine Schweine-Schlachtung könnte auch hier stattgefunden haben (Bild 1 u. 3). Anschließend wurden Teile des Schweins in Tongefäße eingepökelt. Siehe Wandregal.

Der Vorratsraum 11 der Küche. Hier wurden alle Vorräte aufbewahrt. Das Konservieren spielte zu allen Zeiten eine sehr wichtige Rolle.

 

6 Die Kneipe (Caupona)

3D Caupona (Kneipe). Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung Raum 12

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 1 -3
Rekonstruktion der Kneipe

Die Römervilla hatte im 3.-4. Jahrhundert nach Aussage des Ausgräbers einen Gastraum mit Ausschank. Vier in den Boden eingetiefte Standspuren von Amphoren wurden festgestellt. Damit die Amphoren standsicher waren, wurden sie mit Steinen verkeilt. Da es keinerlei Nachweise einer gemauerten Theke gab, hat der Verf. eine Holztheke mit Öffnungen rekonstruiert. So konnten die Amphoren auch ausgewechselt werden. Die Rekonstruktion basiert auf Originaltheken, die in Pompei noch vollkommen erhalten sind. Ein Herd gehörte in einer Kneipe auch zur Ausstattung einer Caupona. Auch hier in der Römervilla, gibt es so einen Herd. Er hat oben noch eine runde Aussparung. In Pompei war in so einer Öffnung eine Metallkonstruktion mit einem Ring eingelassen. Ein Kessel, mit einem runden Boden, passte so perfekt auf einen Standring. Der Herd war auch an ein Abluftsystem angeschlossen. Verrauchte Räume wurden so vermieden.

Bild 1 u. 2 zeigt die Theke. Hier werden Suppen und andere Gerichte, den Gästen in der Mansio gereicht. Im Hintergrund erkennen wir die Küche. In ihr wurden weitere Speisen zubereitet. Übrigens, sah ein Käse genauso aus wie auf dem Bild 1 dargestellt. Er wurde aus der Negativform einer Käseform abgebildet.

 

7 Der Porticus

3D Porticus (Wandelgang). Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung des Porticus

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 1 -6
Rekonstruktion des Porticus

Vom Porticus der Mansia (Herberge), erschließen sich alle Zimmer der römischen Villa. Über eine Haupttreppe, die nicht ganz symmetrisch zum Raum 12a angelegt wurde, erreichen wir die Villa. In diesem Bereich wurde eine Terrakotta-Maske eines Frauengesichts aus weißem Ton gefunden. In einer Dissertation, geht der Verfasser davon aus, dass solche Masken am Gebäude oder am Dach befestigt waren.

Eine Maske, wurde im Eingangsbereich über der Tür von Raum 12a aufgehängt. Die Andere hing auf der gegenüberliegenden Seite der Villa, wo wohl der Lieferanteneingang war. Die wichtigsten Zugänge der Villa wollte man wohl mit aufgehängten Masken schützen.

Bild 4 zeigt einen römischen Schulunterricht. Die Szene wurde nach einem bekannten Steinrelief, das man in Neumagen (Mosel) fand nachgestellt (Bild 6).

Bild 5 zeigt das Lehrer-Schüler-Graffito aus dem Obergeschoß über Raum10 oder2. Neckerei zwischen zwei Schülern:

1. Wer nicht gut gelernt hat, pflegt ein Schwätzer zu sein.

2. Die Peitsche des grausamen Grat(t) us hat mich die Schrift gelehrt.

3. ?l

Bild 6 Neumagen, Schulrelief, Original im Rheinischen Landesmuseum Trier. Nachbildung des Schulrelief.

 

Quelle: Horst Fehr, Römervilla, Führer durch die Ausgrabungen und Ausstellung am Silberberg Bad Neuenahr-Ahrweiler

 

8 Die Römervilla Ahrweiler (Außenanlage)

3D Hypokaustum (Fußbodenheizungsanlage). Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung einer Hypokaustheizung


Bild 1
Ostansicht
 


Bild 2

Hypokausteranlage für Raum 3


Bild
3
Hypokausteranlage für Raum 3


Bild 4
Pflügender Bauer


Bild 5

Weinanbau


Bild
6
Thermen und Villa

Bild 1 -3
Rekonstruktion der Hypokausteranlage

Raum 3 der Villa hat eine Fußbodenheizung.

Von außen wurde geheizt. Sklaven gab es genug die solche Arbeiten verrichteten. Vermutlich wurde die Heizungsanlage zu bestimmten Zeiten im Jahr durchgehend betrieben. In der Ansicht ist gut zu erkennen, dass die Villa in den Hang gebaut wurde. Ein Bach führt an der Mansia vorbei. Vielleicht zweigte er oberhalb des Giesemer Bachs ab?

Bild 4 -6
Rekonstruktion der Villa mit Thermen

Bild 4 zeigt einen Pflügenden Bauer. Ein Junge zieht die beiden Ochsen vor sich her. Die Seile sind an einem Nasenringen der Ochsen befestigt. Die Situation wird auf zwei römischen Bildquellen dargestellt.

Bild 5 Die Römer haben nach Antiken Quellen mehr Weiswein getrunken. Daher wurden in diesem Bild auch Trauben für Weiswein dargestellt.

Bild 6 ist eine Gesamtansicht der Villa. Links im Bild befinden sich die Thermen. Zwischen den beiden Gebäuden wird das Wasser in einem Kanal angestaut. Mit diesen technischen Trick kann ein Wasserschöpfrad betrieben werden. Der Überlauf konnte als Wasserentnahmestelle genutzt werden.
 

Quelle: Horst Fehr, Römervilla, Führer durch die Ausgrabungen und Ausstellung am Silberberg Bad Neuenahr-Ahrweiler

 

9 Die Thermen und Latrine der Mansio

Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung der Thermen und anderer Objekte
 

Bild 1
Römische Latrine

Bild 2
Römische Latrine

Bild 3
Hypokausteranlage

Bild 4
Caldarium

Bild 5
Sudatorium.

Bild 6
Tepidarium

Bild 7
Frigarium

Bild 8
Thermen.
 1. Variante Dach

Bild 9
Thermen mit Weg und Mauer.
2. Variante Dach
 

Bild 10
Thermen. Westansicht

Bild 11
Römischer
  Würfelturm. Nach Aussage des Finders, wurde dieser Spielturm in einer Therme gefunden.
 

Bild 12
Römische
s 3D Diatretglas. Solche einzigartigen Gläser stammen aus der Spätantike.

 

Die Thermen der Römervilla Ahrweiler

Wie lebhaft das Gedränge in einer Therme gewesen ist, vermag wohl am besten ein berühmter Brief zu schildern, den der römische Philosoph und Staatsmann Seneca um die Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. einem Freund schrieb.

Seneca hat sich während eines Aufenthalts in Baiae nahe dem heutigen Neapel über einer Thermenanlage einquartiert und beklagt sich über den Lärm:

»Von allen Seiten umtönt mich wirrer Lärm, denn ich wohne gerade über den Bädern. Stelle dir jetzt einmal alle Arten von Tönen vor, die es einen bedauern lassen, dass man Ohren hat. Wenn die Kräftigeren ihre Leibesübungen treiben und dabei ihre Hanteln schwingen, wenn sie sich abarbeiten oder auch bloß so tun, dann höre ich ihr Stöhnen und, sobald sie dem angehaltenen Atem wieder seinen Lauf lassen, ihr Zischen und heftiges Keuchen. Wenn ich aber auf einen Müßiggänger stoße, der sich bescheiden nach plebejischer Manier salben lässt, so höre ich das Klatschen der Hand auf den Schultern, das seinen Ton ändert, je nachdem die Hand flach oder hohl aufschlägt. Kommt vollends noch ein Ballspieler hinzu, der zählt, wie oft er den Ball abprallen lässt, dann ist´s um mich geschehen.


Nimm nun noch einen Zankapfel hinzu und einen ertappten Dieb und einen, der gern seine eigene Stimme im Bade ertönen hört; nimm ferner noch hinzu die, die unter lautem Klatschen des aufplätschernden Wassers ins Schwimmbassin springen! Außer diesen, deren Laute doch wenigstens natürlich sind, denke dir noch einen Haarausrupfer, der, um sich bemerkbarer zu machen, wieder und wieder seine dünne, schrille Stimme hervorpresst und erst schweigt, wenn er jemandem die Haare unter den Achseln ausreißt und so einen anderen an seiner Statt schreien lässt. Endlich die verschiedenen Ausrufe des Kuchenhändlers, der Wurstverkäufer, der Zuckerplätzler und aller Kellner der Kneipen, die sämtlich in ihrer eigentümlichen, durchdringenden Tonweise ihre Waren anpreisen.


Latrine

Raum 48 beherbergt die Latrine der Mansio (Bild 1) .  Hier konnten 8 Personen gleichzeitig ihren "Geschäften" nachgehen. Unter dem Fußbrett fließt ständig frisches Wasser, das die Latrine reinigt. Das Wasser kommt oberhalb der linken Wand aus Bleirohren  und spülte 2 Kanäle. Danach verließ das verschmutzte Wasser den Raum und wurde in einem eigenen Schmutzwasser-Kanal weitergeführt. Die Bürste wurde zum Reinigen der Öffnungen verwendet. Ein Frischwasserbecken im Raum zum reinigen ist anderen Orts nachgewiesen.


Hypokaustum der Thermen

Raum 33 beherbergt das Hypokaustum (Bild 3).  Ein Hypokaustum oder Hypokauste (griech.: ποκαίειν hypokaíein „darunter anzünden, darunter verbrennen“; davon: πόκαυστος, - hypókaustos,- „von unten-) gebrannt / beheizt (καυστός)“ ist eine Warmluftheizung (Hypokaustenheizung), bei der ein massiver Körper mit warmer Luft durchströmt wird, der aber im Vergleich zu einem Heizkörper eine niedrigere Oberflächentemperatur hat. Als massive Wärmeträger werden vor allem Fußböden oder Wände eingesetzt, aber auch massive Sitzbänke oder andere Bauteile.


Die Konstruktion besteht aus einem Brennofen (lat. praefurnium) (Bild 3), einem unter dem Fußboden liegenden Heizraum (lat. hypocaustum) und Abzügen für die heiße Luft und die Abgase. Der Brennofen liegt in einem separaten Raum. Der Heizraum bestand aus im Abstand von etwa 30 bis 40 cm aufgeschichteten, etwa 30 bis 60 cm hohen Ziegeltürmchen aus quadratischen oder runden Platten, die zunächst eine größere Deckplatte trugen. Auf dieser Platte lag die große Tragplatte, auf der der Estrich aufgebracht war. Die gesamte Konstruktion des Fußbodens war etwa 10 bis 12 cm dick und benötigte mindestens mehrere Stunden, wenn nicht ein oder zwei Tage bis zur völligen Durchwärmung. Von dem unter dem beheizten Raum gelegenen Heizraum strömte die heiße Luft in die Wandkanäle (tubuli), die auf diese Weise auch die Wände beheizten. Erst dann trat die Luft ins Freie aus. Der Römer Gaius Sergius Orata (um 90 v. Chr.) gilt als Erfinder in der Antike.
Hypokausten hatten einen ausgesprochen hohen Energieverbrauch, so dass Archäologen heute davon ausgehen, dass während der späteren römischen Besiedlung im Umfeld von Siedlungen die Wälder wegen ihrer Verwendung als Brennstoff abgeholzt wurden.
Quelle: WIKIPEDIA


Caldarium

Im Raum 34 (Bild 4) befindet sich das Heißbad (caldarium). Hier wurde der Raum durch die Hypokausteranlage mit beheiztem Fußboden, Wand und Wanne auf eine Temperatur von ca. 40 bis 50 Grad C gebracht. Im Raum 34 gab es einen Plattenbelag aus Schieferplatten und geschliffenen gelbweißlichen Kalksteinplatten. Dies wurden bei der Rekonstruktion des Bodens so genau wie möglich wiedergegeben. Unterhalb des Fensters strömte das heiße Wasser in die halbbogenförmige Badewanne. Das Wasser wurde in einem Bleibehälter vom Nachbarraum erhitzt.


Sudatorium

Ein Sudatorium (Bild 5) (vom lat. sudare: schwitzen) bzw. concamerata sudatio (nach Vitruv) bezeichnete ein Dampfschwitzbad in antiken Thermen. Es ist vergleichbar mit heutigen Saunen. Auch heute noch wird der Begriff für Dampfbäder in römisch-irischen Bädern verwendet. Eine Hypocaustanlage im Fußboden beheizte die Luft. Die Steine wurden von einem Perfusor (Dampfaufgießer) befeuchtet, der zumeist ein Sklave war. Der Dampf verließ den Raum durch eine Öffnung im Dach. Da der Fußboden sehr heiß wurde, mussten, wie Funde belegen, Holzpantinen getragen werden. Der Raum 32 beinhaltet zusätzlich ein Labrum, ein Wasserspringbrunnen. Ein Randstück des Labrums wurde bei Ausgrabungen gefunden.


Frigarium

Im Raum 31/25 (Bild 7) befindet sich das Kaltbad (frigarium). Dieser Raum hat keine Wand- und Fußbodenheizung. Im Raum 25 gab es einen Plattenbelag aus Schieferplatten und geschliffenen gelbweißlichen Kalksteinplatten. Dies wurden bei der Rekonstruktion des Bodens so genau wie möglich wiedergegeben. Im Raum 31 unterhalb des Fensters strömte das kalte Wasser in die rechteckige Badewanne die piscina genannt wird. Im Raum 25 wurden auch kalte Aufgüsse sowie Massagen auf Klinen durch den Bader durchgeführt.


Tepidarium

Ein Tepidarium (Bild 6) (lat. tepidus „lauwarm“) ist ein Wärmeraum, in dem Bänke und Liegen, aber auch Wände und Boden beheizt sind. Die Luft ist trocken, die Lufttemperatur beträgt üblicherweise etwa 38 bis 40 °C. Der Besuch erfolgt leicht bekleidet, z. B. mit Bademantel oder Kutte.
Wie der Name bereits andeutet, ist das Konzept römischen Ursprungs und war Teil der Badekultur im Römischen Reich. Im Gegensatz zur damaligen Praxis wird heute eine etwas höhere Temperatur verwendet. Durch die ein wenig über der Körpertemperatur liegende Raumtemperatur wird die Durchblutung des Körpergewebes verbessert; dies erleichtert die Entspannung, außerdem kann man auf diese Weise versuchen, die Heilung von Gefäßerkrankungen, leichten Infektionen (z. B. Erkältung und Husten ohne Fieber), Rheuma und Stoffwechselkrankheiten zu begünstigen.
Quelle: WIKIPEDIA
 


Thermen-Außenansichten

Außenansicht (Bild 8, 9 u. 10). An den Thermen führte ein Weg vorbei. Er erschloss das Tal des Giesemer Bachs. Der Weg stieß auf den Hauptweg der im Ahrtal alle wichtigen Siedlungen mit einander verband. Abgebildet ist ein Weinwagen. Wein wurde hier vermutlich an den unteren Hängen angebaut. Nachweise terrassenförmiger Anlagen fehlen zur Zeit. Die Thermen wurden beheizt. Sogenannte Tubuli befanden sich im Innenraum der Wänden. Warme erhitzte Luft durchströmte den Boden und die Wände. An der Außenwand entwich der Rauch.
Quelle: WIKIPEDIA

Quelle: Horst Fehr, Römervilla, Führer durch die Ausgrabungen und Ausstellung am Silberberg Bad Neuenahr-Ahrweiler

10 Die Wasserhebeanlage

Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung eines Wasserschöpfrades
 

Bild 1
Thermen -Gesamtanlage
 

Bild 2
Themen mit einem Wasserschöpfrad. Der Antrieb erfolgt über einen Göpel.
 

Bild 3
Rekonstruktion Staukanal. Der archäologische Befund.

 

 

Das Wasserschöpfrad der Thermen

Als Vorlage diente das Wasserschöpfrad vom Rio Pinto (Bild 1 u.2). Es entwässerte die Silberminenabbaugruben. Die schmale Ausführung des Rades passt perfekt in den Staukanal der Römervilla Ahrweiler, der archäologisch nachgewiesen vorliegt (Bild 3). Ein gemauerter Frischwasserkanal leitete das Wasser des Giesemer Bachs direkt in den Staukanal. Mit einem Flachschieber wurde dass Wasser angestaut. Ein Überlauf sorge dafür, das das Wasser nicht unkontrolliert austrat. Der Überlauf versorgte die Mansia mit frischem Quellwasser. Die Wasserhebeanlage wurde mit einem Esel betrieben. Man spricht von einem sogenannten Göpel. Die Berechnung der Förderleistung steht noch aus. Archäologie in Krefeld hat als erster die Erkenntnisse der Wasserversorgungsanlage der Römervilla Ahrweiler bekannt gemacht. Die Technik der Antike ist in ihrer Bautechnik längst nicht vollkommen erschlossen.
 

Experimentelle Archäologie lautet das Stichwort.

Der folgende Stream zeigt ein römisches Wasserschöpfrad fotorealistisch dargestellt.


 Videofilm


Klicken Sie bitte auf das Bild!

Film: Dipl.-Ing. Detlef Stender, Wasserschöpfrad


11 VR (virtual reality) der Römervilla

 

3D Rekonstruktionen und Visualisierung nach dem Stand der Technik.
 

VR ist ein Ziel, das sich die Entwickler weltweit gesetzt haben (Bild 1). Nun scheint man dem Ziel deutlich näher gekommen zu sein. Oculus Rift hat eine Brille entwickelt womit man 3D auf eine nie gekannte Weise erleben kann. Archäologie in Krefeld möchte dieses Instrument für die Rekonstruktion der Römervilla mit all den Einrichtungsgegenständen nutzen. Heute entstand das erste Panoramabild der Vorratskammer. Diese lag der Küche gegenüber. Panorama 3D funktioniert hervorragend. Das Panoramabild ist im Original 8 Mb groß. Es wurde hier stark verkleinert wiedergegeben.

 

Bild 1
Panoramabild des Caldarium.

Dieses Bild wird mit einem App in ein Handy geladen. Die App verwandelt das Bild und teilt es in 2 Sehhälten auf. Das Bild ist entstanden aus dem Programm Thea Render. Diese Software rendert das Bild zu einem Panoramabild. 6 Rechner arbeiten zusammen. Das Ergebnis ist nach 14 Stunden fertig.

 

 

12 Raum 6

Rekonstruiert von Archäologie in Krefeld

3D Rekonstruktionen und Visualisierung der Räume
 

Bild 1
Raum 6

Bild 2
Raum 6

 

Bild 3
Raum 6

 


 

 

 

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