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1 Vorgeschichte zur Varusschlacht
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Varusschlacht
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Markus Caelius
4 Lauersforter Phalerae
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Film Römerschiff VICTORIA
Vorwort:
Thema Schiffsarchäologie
Der Verfasser von Archäologie in Krefeld ist bemüht das Medium Film für Webinhalte zu nutzen. Bei einem Pressetermin in Xanten wurde das Römerschiff Victoria vorgestellt. Aus dem Filmmaterial entstand ein 25 minütiger Film über die Dokumentation der beiden Schiffe von Oberstimm 1 und 2 sowie der spektakuläre Nachbau des Römerschiffs 2008 "VICTORIA" auf der Werft in Hamburg.
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1 Vorgeschichte zur Varusschlacht
Augustus, Drusus und Tiberius ereits unter AVGVSTVS führten die Stiefsöhne DRVSVS und TIBERIVS umfangreiche Erkundungszüge östlich des Rheins durch, bei denen sie Elbe und Saale erreichten. Vom Rhein aus über den Drusus-Kanal, die FOSSA DRVSIANA, die Zuiderzee und die Nordsee konnte die römische Flotte die Operationen unterstützen.
Die Fossa Drusiana war ein Kanal, den der römische Feldherr Drusus zu Beginn seines Feldzuges 12 v. Chr. von der Zuidersee (heute IJsselmeer) zur Nordsee anlegen ließ. Mit seiner Hilfe wurde eine durchgehende Wasserstraße vom Rhein zur Nordsee hergestellt, so dass die römische Rheinflotte die Nordsee erreichen und die dort ansässigen germanischen Stämme von See aus bedrohen konnte. Reste des Kanals sollen noch zu Lebzeiten des Sueton sichtbar gewesen sein.
Am Bau dieses Kanals und der Lippe-Kastelle erkennen wir, wie bedeutend die römische Flotte für die Eroberungsstrategie war. Das Römerschiff VICTORIA ist ein Schiffstyp der bereits zu Zeiten Augustus vermutlich den Rhein, die Lippe, den Drusus-Kanal, das Flevomeer, die Elbe, sowie die Saale befuhr. 

Bronzemünze mit dem Porträt des Publius Quinctilius Varus.
8/7 v. Chr. übernimmt Varus die Statthalterschaft in Afrika. In dieser Zeit prägen die Provinzstädte Achulla und Hadrumetum mit seinem Namen und Bildnis Münzen. Doch nur die Münzporträts aus Achulla geben einen halbwegs realistischen Eindruck vom Aussehen des Prokonsuls. Sie zeigen Ihn als einen 40jährigen Mann von gewisser Körperfülle. Charakteristisch sind vor allem sein ausgeprägter Adamsapfel, die wulstigen Lippen und der kappenartige Haaransatz. Die Münzen werden wohl als Dank für Zuwendungen des Varus herausgegeben worden sein.
VARVS und die Schlacht im Teutoburger Land
ie Varusschlacht, von römischen Schriftstellern als CLADES VARIANA, als „Varusniederlage“ bezeichnet fand im Herbst des Jahres 9 n. Chr im nicht Eroberten Teil rechts des Rheins in Germanien statt. Dort erlitten drei römische Legionen samt Hilfstruppen und Tross unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Arminius, eines Fürsten der Cherusker.
Annähernd 20.000 römische Soldaten fanden den Tod im Hinterhalt der germanischen Krieger. Die katastrophale Niederlage leitete dass Ende der römischen Bemühungen ein die rechtsrheinischen Gebiete bis zur Elbe zu erobern. Die Legionen zogen sich wieder an den Rhein zurück.
Als Ort der Schlacht werden verschiedene Orte vermutet. Neuere Erkenntnisse führen zu der Annahme, das ein Teil der Schlacht in Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land stattgefunden hat.

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MARCVS
CAELIVS (um 45 v. Chr.; † vermutlich 9 n. Chr. in der Varusschlacht)


er so genannte Caeliusstein zeigt den Geehrten in seiner vollen Uniform und all seinen militärischen Auszeichnungen: ordensartige Phalerae auf dem Brustpanzer, Armreifen (armillae) und auf dem Kopf die Bürgerkrone (corona civica). In der Hand hält er den Stock (vitis) als Zeichen für das Recht, seine Untergebenen züchtigen zu dürfen. Marcus Caelius wird auf seinem Denkmal von seinen beiden freigelassenen Sklaven flankiert, die vermutlich ebenfalls in der Varusschlacht zu Tode kamen.
Die Inschrift lautet:
M (arco) Caelio T (iti) f (ilio) Lem (onia tribV) Bon (onia)
[ I ] o (rdini) leg (ionis) XIIX ann (orVm) LIII s (emissis)
[ ce ] cidit bello Variano ossa
[ lib (ertorVm) i ]nferre licebit P (VbliVs) CaeliVs T (iti) f (iliVs)
Lem (onia tribV) frater fecit
Übersetzung der lateinischen Inschrift:
Für MARCVS CAELIVS, Sohn des TITVS, aus der TRIBVS LEMONIA, aus BONONIA (Bologna), CENTVRIO 1. Ordnung der 18. LEGION, 53 Jahre und ein halbes alt. Er ist gefallen im Krieg des VARVS. Die Gebeine der Freigelassenen dürfen hier bestattet werden. PVBLIVS CAELIVS, Sohn des TITVS, aus der TRIBVS LEMONIA, sein Bruder, hat (den Grabstein) gemacht.
Zusätzlich werden die Namen der beiden Freigelassenen, Marcus Caelius Privatus und Marcus Caelius Thiaminus, genannt. Der Grabstein wurde auf dem Fürstenberg gefunden. Dort stand das Militärlager Vetera. Aufgestellt wurde er nach der Varusschlacht von seinem Bruder.

in bedeutender archäologischer Fund wurde im November 1858 in der Nähe von Gut Lauersfort an der Stadtgrenze von Krefeld gemacht. In einem antiken Versteckfund lagen in einem Kasten sogenannte Phalerae (Orden).

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Verziertes silbernes Fragment |
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Doppelshinx |
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Medusenhaupt |
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Jupiter Ammon (mit Widderhorn) |
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Kopf eines Kindes |
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Kopf eines Knaben |
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Verm. Satyrn mit Inschrift Titvs FLAVI.FESTI |
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Weiblicher Kopf. Verm. Victoria |
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Verm. Silenskopf |
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Löwe |
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1. FRAGMENT |
Verziertes Fragment aus Silber
Regionalmuseum Xanten |
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2. PHALERAE |
Doppelshinx
LWL-Römermuseum |
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3. PHALERAE |
Medusenhaupt
LWL-Römermuseum |
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4. PHALERAE |
Jupiter Ammon mit Widderhörnern
LWL-Römermuseum |
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5. PHALERAE |
Kopf eines Knaben
LWL-Römermuseum |
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6. PHALERAE |
Kopf eines Knaben
LWL-Römermuseum |
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7. PHALERAE |
Vermutlich Satyrn
Inschrift: TITVS FLAVI FESTI
LWL-Römermuseum |
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8. PHALERAE |
Weiblicher Kopf,
vermutlich von Victoria
LWL-Römermuseum |
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9. PHALERAE |
Vermutlich Silenkopf
LWL-Römermuseum |
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10. PHALERAE |
Löwe
LWL-Römermuseum |
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11. PHALERAE |
Darstellung die von Otto Jahn 1860 nicht beschrieben wurde
LWL-Römermuseum |
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12. PHALERAE |
Gesamtübersicht der Phalerae die sich in der Antikensammlung in Berlin befinden
LWL-Römermuseum |
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Schmuckscheiben PHALERAE aus Silber oder Glas wurden als Auszeichnungen an tapfere und verdiente Soldaten vergeben. Solche Militärorden finden sich sehr selten: Die hier ausgestellten PHALERAE aus Silber sind der wertvollste Fund dieser Art in Deutschland.
Aus antiken Bildquellen wissen wir, dass sie auf einem Korsett aus Lederriemen getragen wurden. Außerdem besitzen die Lauersforter Orden auf der Rückseite geschlossene Bügel durch die die Lederriemen hindurch gezogen werden konnten.
Siehe Grabstein des MARCVS CAELIVS und Publikation von E. Künzel

Trage-Rekonstruktion der PHALERAE von Schloss Lauersfort

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Film Römerschiff Victoria
Das römische Militärschiff VICTORIA fährt für das Ausstellungsprojekt „Imperium Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht“ auf den Flüssen des alten Germaniens.
Ein Beitrag zur experimentellen Schiffsarchäologie von Archäologie in Krefeld.
Wie schnell und wendig waren diese Schiffe?
Erst im Experiment lassen sich viele materielle Hinterlassenschaften auf ihre Tauglichkeit überprüfen.

n Oberstimm bei Ingolstadt wurden 1986 zwei römische Schiffe geborgen. Die Fundstelle befindet sich am ehemaligen Ufer der heute verlagerten Brautlach, eines kleinen Nebenflusses der Donau. Die römischen Militärschiffe mediterraner Bauart aus der Zeit um 100 nach Christus, die vom römischen Militär als Patrouillenboote und zum Geleitschutz, aber auch in Gefechten zu Wasser eingesetzt werden konnten sind wegen des guten Erhaltungszustand sehr bedeutend.

Durch den Archäologen Dr. Ronald Bockius, Hauptkonservator und Leiter des Forschbereichs Antike Schifffahrt in Mainz, wurden die Oberstimm-Wracks zuletzt 2002 in einer größeren Monographie veröffentlicht. Des weiteren erstellte er ein Modellschiff das als Vorlage für die Schiffsbauer auf der Hamburger Werft diente. Um das Ausstellungsprojekt „Imperium Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht“ schon im Vorfeld europaweit anzukündigen, wird 2008 ein archäologisches Experiment vom Stapel gelassen: Der Nachbau eines römischen Kriegsschiffes. Das nach originalen Fundstücken rekonstruierte Boot soll auf Wasserwegen kreuzen, die die Römer schon zur Zeit des Kaisers Augustus befahren haben: Donau, Rhein, Lippe, Ems, Weser und Nordsee.
Bislang kann niemand sagen, wie schnell eine Besatzung lernen konnte, mit einem so hoch entwickelten Fahrzeug  umzugehen, welche Geschwindigkeiten zu erzielen waren, wie gut es zu manövrieren war und wie effektiv das Segel auf den Strömen des alten Germanien eingesetzt werden konnte. Von den Antworten auf diese Fragen erwarten sich die beteiligten Wissenschaftler Prof. Dr. Christoph Schäfer und Dr. Rudolf Aßkamp weit reichende Erkenntnisse im Hinblick auf die Etablierung der römischen Herrschaft auf germanischem Boden.
Der Film beschreibt die Konstruktion der beiden Antiken Wracks Oberstimm 1 und 2 sowie die Rekonstruktion des Nachbaus des Römerschiffs VICTORIA auf der Hamburger Werft. Das Filmprojekt wäre durch die Unterstützung der beteiligten Archäologen nicht zustande gekommen. Hier haben Sie die Möglichkeit einen Ausschnitt des Films zu sehen.


Film: Dipl.- Ing. Detlef Stender

Genre: |
Kurzfilm |
Produktionsjahr: |
2008 |
Darsteller: |
Römerschiff VICTORIA, I.ROEMERCOHORTE OPLADEN e.V. |
Regie: |
Detlef Stender |
Länge: |
25 Minuten |
Copyright: |
ARCHAEOLOGIE IN KREFELD |
Im Shop ist dieser Film zu erwerben.
zum Shop
Der Verfasser ist einigen Organisationen und Personen zu Dank verpflichtet:
Der Pressestelle für Öffentlichkeitsarbeit Archäologischer Park Xanten.
Dem WDR sei Dank für die Duldung der Dreharbeiten auf dem Römerschiff Victoria.
Der I. ROEMERCOHORTE OPLADEN e.V.
Dem Direktor des Mainzer Schifffahrtsmuseums Herrn Dr. Ronald Bockius für die fachliche Beratung der Schiffsfunde von Oberstimm 1 und 2.
Frau Dr. Barbara Pferdehirt für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte und Bilder der Schiffe von Oberstimm 1 und 2.
Herrn Prof. Dr. Christoph Schäfer für Szenen des Schiffsbaus auf der Werft in Hamburg.
Dem Leiter des Museums Haltern Dr. Rudolf Aßkamp für die Genehmigung der Fotos vom Modell der Marinebasis Haltern-Hofestatt.
Herrn Volker von Sobbe-Grimberg vvsdesign-Multimedia Software-Sound und Musikproduktionen für seine Liedkomposition Gladiator. |
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