Herzlich
Willkommen auf dem Abschnitt der Panoramaseite der Linner Vorburg!
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virtuelle Panorama-Rundreise in der Vorburg der Linner Burg
und betrachten das nachfolgende interaktive 360 Grad Panorama.
Panoramabild von der Vorburg
Die Burg
Burg Linn um 1210
as Modell zeigt die Burg Linn in einer Phase des Umbruchs. Der Bau der neuen nach
hochmittelalterlichen Maßstäben modernen - Ringmauer aus Backstein ist in vollem Gange (1). Vor der Baustelle wird
der letzte Abschnitt der alten hölzernen in der Technik noch frühmittelalterlichen Wehrmauer (2) niedergelegt. Er stößt an die heute ebenfalls vollständig verschwundene Schildmauer aus Tuffstein (3). Sie sollte die Burg auf der höher gelegenen und daher besonders gefährdeten Vorburgseite (4) zusätzlich schützen. Im Inneren liegen neben dem festen Burghaus mit steinernem Sockel- und hölzernem Obergeschoß (5) zwei eingeschossige Wirtschaftsbauten aus Holz. Der eine steht frei (6), während sich der andere an die Mauer schmiegt. In ihm befindet sich die
Küche (7).
Neben den Burgleuten (8), vor allem dem Koch auf der Treppe zum Obergeschoß des Burghauses, der Küchenmagd zusammen mit einem Wächter am Eingang des Untergeschosses sowie einer weiteren Magd auf dem Weg zur Vorburg, erkennt man zahlreiche Bauhandwerker und Helfer (9). Meist handelt es sich um Bauern von den umliegenden Höfen. Neben der Baustelle steht der Baumeister (10) im Gespräch mit , dem Pfarrer der Linner Kirche (11) Davor sieht man hoch zu Ross seinen Auftraggeber, den Ritter Otto von Linn (12). Zwei der Bauleute hantieren mit einer Messschnur (13). Sie kontrollieren die Mauerbreite und befassen sich in Gedanken bereits mit der Festlegung des nächsten Bauabschnittes. (Abb. 1 )
Die alte Ringmauer aus Backstein
Die Tuffmauer
Als die Ritter von Linn im 12. Jahrhundert darangingen die bislang nur durch einen
Wassergraben, einen Erdhügel (Motte) und eine Holzpalisade geschützte Burg mit einer steinernen Ringmauer zu umgeben, verwendeten sie dazu noch das traditionelle Material Tuffstein. Tuff ist ein leicht zu bearbeitender Stein aus vulkanischer Asche, der schon von den Römern in der Eifel abgebaut worden war. Da anscheinend nur wenig Geldmittel zur Verfügung standen, errichtete man zunächst nur einen Mauerabschnitt (eine so genannte Schildmauer) auf der im Angriffsfall besonders gefährdeten Vorburgseite. Sichtbar erhalten ist von dieser Mauer nur noch ein kleiner Sockel an der Nordwestecke des Rittersaales. Bald nach seiner glücklichen Rückkehr vom 3. Kreuzzug (plante
Otto von Linn die Vollendung
der Ringmauer. Da er seine Burg kurz vor 1188 an den Kölner Erzbischof erkauft hatte und damit Kölnischer Lehnsmann geworden war, besaß er die entsprechende Rückendeckung. Möglicherweise aufgrund der zahlreichen neuen Eindrücke, die er während des Kreuzzuges aufgenommen hatte, änderte er allerdings den Bauplan und schließlich auch das Baumaterial. Der neue Plan
er neue Plan sah den Bau einer regelmäßigen (spiegelsymmetrisch) sechseckigen Anlage vor, in der Konsequenz also auch den Ersatz der alten Schildmauer. Ganz modern war die Einplanung von sechs runden Flankierungstürmen an den Ecken der Ringmauer. Da die Geldmittel der Ritter von Linn trotz der Einnahmen aus Köln immer noch nicht sonderlich reich flossen, konnte das ehrgeizige Vorhaben wiederum nur in kleinen Abschnitten verwirklicht werden.
Der erste Bauabschnitt
er erste Bauabschnitt lag am Westturm. Er war noch kein reiner Backsteinbau sondern ein Mischmauerwerk aus Natursteinen, wie Tuffen und Flussgeröllen, und den neuen gebrannten Lehmsteinen (Backsteinen).
An der Mauertechnik (vor allem auch im Abschnitt 2 siehe Mauerbild) lässt sich deutlich ablesen, dass der Baumeister den Umgang mit Backsteinen noch nicht gewohnt war. Er bemühte sich daher den theoretischen Mauerverband möglichst exakt einzuhalten. Später (vgl. den Abschnitt 7, die Erhöhung der Mauer) arbeitete man wesentlich schneller und nahm dabei zahlreiche Unregelmäßigkeiten oder Ausgleichssetzungen in Kauf. Die Fertigstellung der Ringmauer
ie große Zahl der unterschiedlichen Bauabschnitte, für die offenbar jeweils neue Backsteine gebrannt wurden, lässt darauf schließen, dass sich der Bau lange hingezogen hat. Unterstützt wird diese Annahme durch mehrfache Planänderungen. Die Abschnitte 1 bis 4 folgten noch relativ dicht aufeinander. Vom dritten Abschnitt an wurden Mauerlänge und Turmdurchmesser allerdings deutlich verkleinert, womit man schon jetzt von der ursprünglichen Planung leicht abwich.
Nun war die Anlage geschlossen und der Abbruch der alten Schildmauer wurde offenbar für Iängere Zeit aufgeschoben. Als die Arbeiten dann allerdings schließlich wiederaufgenommen wurden, änderte man zwischen Abschnitt 5 (mit neuem Tor) und 6 (mit Hauptturm) erneut die Planung, wie die Anbindung des Kapellenturmes deutlich erkennen lässt. Schließlich wurde mit Abschnitt 7 auch die ganze Ringmauer noch einmal um 3 Meter erhöht. Wahrscheinlich geschah dies erst um die Mitte des 13 Jahrhunderts durch Ottos Sohn Gerhard von Linn
Linn wird zur Festung ausgebaut
as
erste Stadt und Burg zusammenfassende Erdwerk in Linn geht wahrscheinlich noch auf die Zeit des spanisch-niederländischen Krieges zurück. So scheint man 1579 an modernen, gegen Pulvergeschütze gerichteten Vorwerken gearbeitet zu haben (Abb. 6). Wie diese allerdings aussahen, bleibt unklar, da die heute im Gelände noch erkennbaren Festungswälle und Gräben ihre Form im wesentlichen späteren Ausbauarbeiten verdanken. Wahrscheinlich wurde schon vor der hessischen Eroberung kräftig verstärkt, wie die lange Dauer der Belagerung von 1642 nahelegt. Großen Anteil an der Modernisierung hatten schließlich die Hessen. Zwischen 1643 und
1645 nahmen sie mehrfach kräftige Erhöhungen vor. Die Bürger klagten, dass weite Bereiche des Linner Eltbusches für den Festungsbau abgeholzt worden seien.
Archäologische Beobachtungen zur Festungsgeschichte
1999 wurde bei Bauarbeiten die große Bastion an der Nordseide der Stadt ausgegraben. Im Seitenaufschluss waren deutlich zwei unterschiedliche Befestigungsphasen zu erkennen, die sich jedoch formal glichen. Phase 1 war lediglich kleiner und wohl auch niedriger als Phase 2. Überraschenderweise zeigte sich jedoch, dass es trotz der Ähnlichkeit zwischen beiden Befestigungsphasen eine Lücke gab. Die erste Befestigung war offensichtlich in diesem Bereich zerstört oder sogar absichtlich geschleift worden, bevor man - nach längerer Brachphase - die zweite Befestigung angelegt hat.
In der schriftlichen Überlieferung wird eine Schleifung nicht erwähnt. Es ist jedoch möglich, dass die Befestigungswerke angesichts der chronischen Geldnot des Kurfürsten am Ende des Truchsesschischen Krieges (1591) über längere Zeit verfielen und dann erst in der Zeit vollerer Kassen ab 1609, vermutlich aber erst nach 1621, als Linn wegen der drohenden Kriegsgefahr eine stärkere Besatzung erhielt, erneut instand gesetzt wurden. Auszuschließen ist wohl, dass die beobachteten Abtragungen lediglich eine Folge der vierwöchigen Belagerung von 1642 gewesen sind.
Idealisierter Schnitt durch den Burghügel und die Burgmauern
in Blick in den Burghügel zeigt deutlich, dass die Anlage nicht in einem Zuge entstand, sondern viele unterschiedliche Bauphasen aufzuweisen hat. Man erkennt z.B. leicht, dass die alte Ringmauer nachträglich in die Aufschüttung des Burghügels eingesetzt worden ist.
Anschließend wurde im Zuge der Mauererhöhung auch die Anschüttung des Hügels leicht verstärkt.
Für den Bau der neuen äußeren Ringmauer im Jahre 1478 - ein Jahr nach der Belagerung durch Hermann von Hessen - hat man den hochmittelalterlichen Burggraben zugeschüttet und einen neuen breiteren Außengraben angelegt.
Schließlich wurde der "Zwinger", der Raum zwischen innerer und äußerer Wehrmauer, während des 30jährigen Krieges höher aufgefüllt, um ihn als Plattform für Geschütze nutzen zu können.
Die Burg Linn
Ein Rundgang in der Burg
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Zur Burg Linn |
Begleiten Sie uns mit einer kleinen Führung durch die außergewöhnlich gut erhaltene Anlage einer mittelalterlichen Burg. |
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Zur Burg Linn |
Ansicht mit Außengraben der Burg. Dieser hatte verteidigungstechnische Vorteile und wurde zum Schutz der Burg angelegt. Gut, dass er heute noch erhalten ist. |
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Toreingang zur Vorburg |
Im Hintergrund die Linner Burg. |
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Wetterfahne auf dem Turm |
Die Fahne befindet sich auf der Toranlage zur Vorburg. |
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Toreingang zur Vorburg |
Haupteingang zur Burg Linn. |
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Wetterfahne auf dem Turm |
Recht das Backhaus |
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Laufrad |
Vermutlich lief ein Hund in diesem Laufrad. |
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Backhaus in der Vorburg |
Backhausinnenansicht. |
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Bachhaus in der Vorburg |
Backhausinnenansicht. |
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Backhaus in der Vorburg |
Zum Backhaus gehört auch ein Kräutergarten |
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Backhaus in der Vorburg |
Backofen seitlich. |
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Backhaus in der Vorburg |
Das Haus mit Garten. |
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Backhaus in der Vorburg |
Holz für den Ofen. |
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Siebmaschine |
Alte Gerätschaften der Landwirtschaft. |
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Schlitten |
Im Winter das ideale Transportmittel. |
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Spritzenwagen |
Alte Gerätschaften. |
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Zur Burg Linn |
Der Aufgang in die Burg. Hier befand sich einst eine Zugbrücke. |
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Wer mehr über den Ritter Otto von
Linn wissen möchte, kann sich weiter auf der folgenden Seite
informieren. Außerdem gibt es im Shop eine
3D-BluyRay zu erwerben.
Linn
Ein Streifzug durch den mittelalterlichen Ort Linn
Geschichte
em erst kurz zuvor in den Schutz der Burg verlegten Dorf Linn verlieh der Graf von Kleve um 1300 Stadtrechte. Zwischen 1350 und 1370 zog man die in großen Teilen erhaltene Stadtmauer hoch. Gleichzeitig verlieh der Graf die beiden Burglehen Bakenhof und Issumer Turm an den Ecken der Stadtmauern. Der Issumer Turm stammt in seinen unteren Teilen noch aus dem 15. Jahrhundert. Nur die drei Tore - das Bruchtor im Westen (Richtung Krefeld), das Rheintor im Osten und das Steintor im Süden (Richtung Köln) - wurden im 19. Jahrhundert abgerissen. Der
Grundriss des Rheintores ist im Straßenpflaster kenntlich gemacht. Ebenfalls durch Aufpflasterung und freigelegte Mauerzüge markiert ist der Standort der 1814 eingestürzten Pfarrkirche auf dem Margaretenplatz. Andere öffentliche Gebäude, wie das Rathaus und das städtische Weinhaus, ursprünglich am Rande des Andreasmarktes gelegen, wurden schon im 18. Jahrhundert abgerissen, nachdem die Stadt durch die übermächtige Konkurrenz der benachbarten Handelsstädte Uerdingen und Krefeld in zunehmende Bedrängnis geriet.
Linn besitzt einen großen Bestand an alten Häusern. Bereits 1426 wurde ein bis heute noch erhaltenes Wohnhaus an der Margaretestraße errichtet (Nr. 17). Allerdings wird der alte Baukörper durch eine Fassade des 19. Jahrhundert verdeckt. Besonders viele neue Häuser entstanden während der ersten Jahre des 30jährigen Krieges, der eigentlichen Blütezeit des Städtchens. An der Albert-Steeger-Straße und der Margaretenstraße sind charakteristische Fachwerkfassaden dieser Zeit erhalten.
Linn wurde 1901 Krefeld eingemeindet und blieb während beider Kriege von Zerstörungen verschont. Im Jahre 1987 wurde der historische Stadtkern von Linn zum Denkmalbereich erklärt. Dies war Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm "Historische Stadtkerne in Nordrhein-Westfalen", die 1989/90 erfolgte. Im Rahmen dieses Programms fördert das Land NRW in besonderer Weise Restaurierung, Erhaltung sowie Gestaltung von Plätzen, Straßen und denkmalwerten Gebäuden in überliefertem Maßstab.
Krefeld - Linn mit interessanten Besichtigungspunkten
Legende
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