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Goldschmiedende Amoretten. eim Hämmern am Amboss; beim wiegen und Handeln der Ware; bei feiner Treibarbeit; am Ofen beim Anfachen des Feuers; beim Ziselieren einer Schüssel ( von links nach rechts ). Sockelfries im roten Gartensaal des Vettier - Hauses, Pompeji um 60 - 70 n. Chr.
Römischer Schmuck.Das
spezialisierte Handwerk des Goldschmiedes.
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Die Geschichte der Gold-, Silber-, Kupfer- und Eisenverarbeitung
ie Wurzeln der Goldschmiedekunst liegen im alten Orient. Es ist davon auszugehen, dass Gold als erstes Metall überhaupt verarbeitet wurde. Es kommt neben Silber und Kupfer in der Natur gediegen vor, fällt durch seinen metallischen Glanz auf. Es kann aufgelesen und im kalten Zustand zu Blech verarbeitet werden. In der Bergregion, die sich zwischen Anatolien über Armenien bis nach Afghanistan erstreckt ( im heutigen Iran), fand im 6. Jahrtausend, die erste Kaltbearbeitung von Metallen statt. Etwas später, um (5000 v. Chr.) sind dort das Weichglühen und um 4800 v. Chr. das Erschmelzen von Metallen aus
ihrem Erzen erfunden.
Aurum (Gold) galt in der Antike als kostbarste und seltenste Material. Es steht an 75. Stelle in der Häufigkeit der Elemente. Silber kommt 20-mal so häufig vor und Kupfer 9000 mal häufiger. Gold ist sehr weich (Mohrhärte 2,5 - 3) und gehört zu den spezifisch schweren Elementen (19,3). Zu seinen herausragenden Eigenschaften zählt, dass es das dehnbarste und geschmeidigste aller Metalle ist. Es lässt sich zu feinem Draht ( bis 0,006 mm) ausziehen und zu sehr dünnem Blattgold (0,000115) mm) ausschlagen. Plinius überliefert, dass aus einer Unze Gold mehr als 750 Plättchen von je vier Quadratfinger-Größe hergestellt werden konnte. Da Gold sehr weich ist, wird es nie rein verarbeitet, sondern als Legierung mit anderen Metallen, vorzugsweise Silber und Kupfer.
Gold ist auf zweierlei Art zu gewinnen. Einfacher ist das Auswaschen des Goldes aus Flüssen, das nach seiner mechanischen Isolierung auch direkt verarbeitet werden kann. Das Flussgold ist ein Verwitterungsprodukt des Berggoldes, das zusammen mit anderem Gesteinsschutt vom Wasser weggeschwemmt und später im Sand und Geröll der Bäche und Flüsse wieder abgelagert wurde. Die ursprünglichen Lagerstätten bilden Quarzgänge, bei denen die Goldkonzentration bei 5 - 25 g/Tonne liegt. Diese mussten bergmännisch abgebaut werden. Im alten Ägypten fand die bergmännische Gewinnung im Tagebau statt, es wurden aber auch Stollen zu den Goldführenden Quarzadern angelegt. Das Gestein wurde durch erwärmen abgesprengt, dann stark zerkleinert und schließlich
zermalen. Aus dem feinen Staub konnte das schwere Gold durch Wasser von den leichteren Bestandteilen getrennt werden. Für die weitere Verarbeitung musste das Gold gereinigt werden. Die Läuterung erfolgte durch Ausschmelzen mit Blei (das Blei verschlackt mit den Unreinheiten) und Salz löste das Silber als Silberchlorid). Zum Transport wurde das Edelmetall zu Barren geschmolzen.
In den anderen Kulturen diente das Edelmetall der Selbstrepräsentation des Herrschers und wurde im Bereich des Kultes verwendet. Im alten Rom war Gold bis zum Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. ein rares Metall. Durch die Plünderung der Goldschätze der eroberten Völker und die Rücksichtslose Ausbeutung der Goldvorkommen in den eroberten Gebieten änderte sich diese Situation und das Edelmetall stand zunehmend auch für private Zwecke zur Verfügung. Plinius berichtet von unvorstellbarem Luxus. Möbel, Badewannen, Nachtgeschirre und Schuhnägel wurden aus Gold hergestellt. Eine Anschauliche Beschreibung der Zustände in den römischen Bergwerken gibt der aus Sizilien
stammende Grieche Diodor (1. Jh. v. Chr.)
Die Könige - verurteilten alle Verbrecher und Kriegsgefangenen zur Arbeit in den Bergwerken sie arbeiteten unaufhörlich - eine große Menge, alle in Ketten geschlagen- Tag und Nacht, ohne Pause und ohne jede Möglichkeit des Entkommens.... Die Arbeiten erfolgte unter Aufsicht eines Facharbeiters, der den goldhaltigen Stein aussucht und ihn den Arbeitern zeigt.... die körperlich Starken brechen den Stein mit eisernen Hämmern, wo zu sie keine Kenntnisse, sondern nur Kraft anwenden müssen und schlagen Gänge durch den Felsen..... wo immer das Gold sie hinführen mag. Diese Leute nun, die in der Dunkelheit arbeiten müssen....tragen Lampen auf der Stirn.... die Steinblöcke, die sie brechen, werfen sie auf den Boden und sie arbeiten ununterbrochen unter den strengen Augen und Schlägen der Aufseher. Die Knaben.... gehen durch die Schächte in die Stollen die durch das Aushauen des Felsens geschlagen werden.... und Tragen die Brocken heraus. Die Männer über 30 Jahren
nehmen die Steine von ihnen und zerstampfen sie mit Eisenstößeln.... dann übernehmen sie die Frauen und älteren Männer und zerreiben sie in Mühlen bis sie so fein wie Mehl sind. Und da sie nie die Gelegenheit haben, sich um sich selbst zu kümmern und da sie keine Kleider haben um ihre Blöße zu bedecken, kann niemand diese unglückseligen Menschen anschauen, ohne Mitleid zu empfinden.... Sie arbeiten ohne Pause.... bis sie aufgrund der schlechten Behandlung mitten in ihrem Leiden sterben ( Diodoros Siculis III,12.2 - 13.2).
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