Im Hintergrund eine Fundkarte von Albert Steeger

Die Sonne, lebensspendende Kraft der Erde... 

Der Mond, auch er hat eine große Bedeutung für den Menschen...

Herzlich willkommen auf den WorldWideWeb-Seiten der Archäologie in Krefeld . . . . . . . . . . Hier vermitteln wir Spannendes und Wissenswertes über Archäologie im Internet . . . . . . . . . . Jetzt neu auf unseren Seiten das virtuelle Museum Burg Linn . . . . . . . . . . Und Neuigkeiten von archäologischen Ausgrabungen des Museums Burg Linn im Stadtgebiet von Krefeld . . . . . . . . . . Wußten Sie schon, dass es in Krefeld-Elfrath einen rekonstruierten römischen Tempel gibt ? ? ? ? ?. . . . . . . . . . Oder dass es in Krefeld-Gellep das größte zusammenhängende und modern ausgegrabene römisch-fränkische Gräberfeld nördlich der Alpen gibt ?. . . . . . . . . . Wenn nicht, dann schauen Sie sich unsere Webseiten der Bodendenkmalpflege an.


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1 Neufunde 2001/2 Fischeln   2 Neufunde 2002 Hüls  3 Neufunde 2004 Gartenstadt  4 Neufunde Hüls 2005 LVR
5 Neufunde Gellep 2005 LVR  6 Neufunde Gellep 2006 LVR  Römer in Gelduba  Hülser Burg
Landschaftsmodell Gelduba  Micky Maus  Malerei im Tempel von Elfrath  Unesco-Übereinkommen 
Ereignisse der Geschichte  Römische Goldschmiedetechnik Pferdeopfer Reiterkrieger
Das Gräberfeld von Tönisvorst-Vorst  Das Geheimnis der Kelten Teil 1 

Das Geheimnis der Kelten Teil 2  Neufunde Gellep 2007 LVR  Fotoausstellung Luftbilder
Sonderausstellung in der "Villa Ahrweiler". Archäologie in Krefeld ist dabei!

 

Eine Ausstellung des Limburgs Museum Venlo und des
Rijksmuseums van Oudheden Leiden
 im
 Museum Burg Linn

Teil 1


 1 Fibeln  2 Schmuck   3 Laténekultur   4 Fürstengrab von OSS     5  Weinmischgefäße   6 Wagengrab von Wuchen 
 7 Gräber aus Venlo 8 Gräber aus Havelte  9 Wertvolle Funde    10 Reiche Gräber  11 Schmuck    12  Goldschätze 
 
 14 Münzschatzhorte    15 Wein trinken     16 Im Umfeld des Hofes   
 
17 Metallbearbeitung   18  Handwerk    19 Objekte Holz Eisen  20 Salz    21  Handel internationale Kontakte



Einige Funde lassen sich nur schwer deuten, so wie diese Gesichtsmaske aus Middelstum. Hat sie etwa mit Religion oder Kult zu tun oder oder wurde sie nur hergestellt, um andere damit zu belustigen?

Linke Maske Original. Rechts gespiegelt.


Überall Kelten

ie geheimnisvollen Kelten regen auch heute noch die Phantasie der Menschen an. Die moderne Gesellschaft entlehnt vieles von ihnen oder von Dingen, die für keltisch gehalten werden. Man kann „keltischen“ Schmuck und Kunstobjekte kaufen oder sich Tätowierungen mit „keltischen“ Ornamenten machen lassen. Wir hören „keltische“ Musik und trinken „keltisches“ Bier. Manche Menschen leben ein Leben, dass sie für keltisch halten, verwenden einen Naturkalender und heiraten nach Riten, die bereits die Kelten verwendet haben sollen. Gerade für das Übernatürliche bilden die Kelten eine wichtige lnspirationsquelle. Was sind die Gründe hierfür? Wer waren die Kelten und haben sie jemals zwischen Rhein und belgischer Nordseeküste gelebt?


Kelten in Europa

b ca. 825 v. Chr. entwickelt sich im Süden Mitteleuropas die Hallstattkultur. Einige Personen erhalten durch ihre Kontakte zum Mittelmeerraum eine starke Position. Man bestattet sie reich in prunkvollen Grabkammern, die von großen Grabhügeln überdeckt werden. Ihr Einfluss ist in weiten Teilen Europas erkennbar. Nach 475 v. Chr. sind deutlich Gesellschaftliche Veränderungen wahrnehmbar. Eine Kriegerelite zieht die Macht an sich. Mächtige Befestigungen bestimmen von nun an das Bild. Trotz dieser Entwicklung vollzieht sich in der Kunst die Entwicklung eines neuen Stils. Der Fundort La Tène (Schweiz) gibt dieser Kultur ihren Namen. Ihre Kunstobjekte verbreiten sich über ein weites Gebiet und werden häufig nachgeahmt. Die Träger dieser Kultur nennt man: Die Kelten .



  • 1      Schmuck Hallstatt und Laténe ca. 825 v. Chr. - 0

Fibel

Zwei große Beutelfibeln, Hallstatt (Östereich) und Reoab (Ungarn)

Fibel

Zwei große Mantelfibeln, Giubiasco (Schweiz) und unbekannter Fundort (Ungarn).

Fibel

Mantelfibel mit Perle aus Bernstein, unbekannter Fundort (Ungarn).

Fibel

Unterschiedliche Fibelformen, Giubiasco (Schweiz), Hallstatt (Österreich), unbekannte Fundorte (Ungarn) und Winchester (England).

Fibel

Unterschiedliche Fibelformen, Giubiasco (Schweiz), Hallstatt (Österreich), unbekannte Fundorte (Ungarn) und Winchester (England).


  • 2   Schmuck Hallstatt und Laténe ca. 825 v. Chr. - 0

Fibeln

Drei Fibeln in Form von Bronzenadeln, Genf und Neuchâtel (Schweiz)

Mantelfibeln

Zwei Deckplatten für Mantelfibeln: Schwastika und Insekt, unbekannter Fundort (Frankreich)

Halsring

Halsring (Torques), Maria Laach (Deutschland) und unbekannter Fundort (Frankreich)

Halsring

Knöchelring

Knöchelring, Kesthely (Ungarn)

Armband

Silbenes Armband, Giubiasco (Schweiz)

Glasperle

Glasperle, Giubiasco (Schweiz)

Glocke

Glocke aus Bronze, unbekannter Fundort (Frankreich)


  • 3  Laténekultur ca. 475 v. Chr.

Eisenbarren

La Téne, Schweiz

Schmuck

Haarspangen, La Téne, Schweiz

Schmuck

Armbänder, La Téne, Schweiz

Schmuck

Armbänder und Glasperlen, La Téne, Schweiz

 


 Maße des Kessels: Durchmesser 69 cm, Höhe 42 cm

Rekonstruktion des Silbernen
Kessels von Gundestrup

n einem Sumpf beim dänischen Ort Gundestrup fand man aufwendige gestaltete silberne Platten. Es stellte sich heraus, dass sie zu einem grossen keltischen Kessel gehörten. Auf den Platten eine Art Bildergeschichte zu sehen, die das tatsächliche Leben und die übernatürliche Welt der Kelten darstellt. Es werden vor allem Götter aber auch Krieger und Opferhandlungen gezeigt.
Es ist nicht klar, wo der Kessel hergestellt wurde. Möglicherweise stammt der Kessel aus Thrakien eine Gegend im heutigen Bulgarien und Rumänien. Die Schmuckscheibe von Helden - die weiter in der Ausstellung zu sehen ist-  können auch von dort stammen. Einige Archäologen gehen jedoch davon aus, dass beide Funde in Nordgallien gefertigt wurden.

Bodenplatte

Stierdarstellung

La T
éne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

Ritt auf einem Fisch

La T
éne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: Ausstellung MBL

Detail

Fabelwesen

La T
éne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: Ausstellung MBL

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: Ausstellung MBL

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: Ausstellung MBL

Detail innen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: Ausstellung MBL

Detail innen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail innen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail außen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail innen

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

Detail

La Téne, 5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.

Foto: D. Stender, RGZM

 


Ein Fuß in der Tür

bwohl es weit vorn Kern der Hallstattkultur entfernt liegt, ist das Gebiet zwischen Rhein und belgischer Nordseeküste in der Eisenzeit nicht isoliert. Wertvolle Importe und die Übernahme von Bräuchen belegen Kontakte zur keltischen Kernkultur im Süden. Dies machen vor allem die sog. Fürstenbestattungen deutlich, die sich an den herausragenden Bestattungen ihrer keltischen Vettern orientieren. Man beerdigte sie in großen Grabhügeln und gab ihnen reiche Beigaben mit in Grab: Aufwändig gemachte Schwerter und große Eimer aus Bronze. Aus diesen Eimern (Situlen und Rippenzisten) wurde vermutlich während eines Trinkgelages Wein getrunken. Dieses Trinkgelage (Symposion) war ein Brauch, den man von den Griechen übernahm. Auch Pferde spielten offensichtlich eine große Rolle. Man spannte sie vor vierrädrige Wagen, die den Fürsten als Repräsentationsobjekte dienten. Anscheinend bedurfte die Selbstdarstellung der eisenzeitlichen Elite aber bis in de beginnende Römerzeit keiner archäologisch erkennbaren Architektur wie etwa großer Häuser oder befestigter Höfe. Auch die auf eine Zentralmacht verweisenden hallstatt- und laténezeitlichen Höhenfestungen und Stadtanlagen fehlen hier mit Ausnahme weniger Beispiele.


  • 4    Das Fürstengrab von Oss, Niederlande
    ca. 825 - 600 v. Chr.

n Oss fand man unterhalb des größten Grabhügels der Niederlande (D=52 m) eine Situla (Eimerförmiges Weinmischgefäß) aus Bronze. In ihr fanden sich Leichenbrandreste sowie zahlreiche Grabbeigaben, darunter Trachtbestandteile und ein verbogenes Schwert.

Eimer

Eimer aus Bronze (Situla) Weinmischgefäß

Schwert

Gekrümmtes Schert aus Eisen, Griff mit Goldeinlage. Unbrauchbar gemachte Waffen finden sich häufig in Brandgräbern und in Opferkomplexen. Sie können daher rein prktischen Zweck gehabt haben eine nachträgliche Beraubung der Toten oder der Götter zu verhindern, Darüber hinaus sind aber auch religiöse Gründe denkbar.

Schwert mit Goldeinlage

Detailansicht des Schwertes vom Fürstengrab von Oss, Niederlande

Dolch

Dolch aus Eisen

Rasierklinge

Rasierklinge aus Eisen

Tüllenbeil

Tüllenbeil aus Eisen

Schleifstein

Schleifstein

Trense

Trense aus Eisen

Pferdegeschirr

Teile eises Pferdegeschirrs aus Eisen

 


  • 5   Eimerförmige Weinmischgefäße aus Bronze (Situlae)
    ca. 825 - 600 v. Chr.

Situlae

Situlae aus Ede (Niederlande), Oberembt (Deutschland) und Siegburg-Kaldauen (Deutschland)

 


  • 6   Wagengrab von Wuchen, Niederlande ca. 7. Jahrhundert v. Chr.

Radkappen

Vier Radkappen aus Bronze (Überreste eines Vierrädrigen Wagens

Eisenschwert

Fragment eines Eisenschwertes

Bronzekaschierung

Fragment der Bronzekaschierung eines Wagens

 


  • 7   Reiche Gräber aus Venlo ca. 825 - 475 v. Chr.

Eimer

Eimer aus Bronze mit doppelten Henkel, Venlo


  • 8   Reiche Gräber aus Havelte - Havelterberg Niederlande ca. 825 - 475 v. Chr.

Schalle

Schale, Havelte-Havelterberg

Urne

Urne, Havelte-Havelterberg

Pferdegeschirr (Fragmente)

Teile eines Pferdegeschirrs aus Bronze, Havelte-Havelterberg

 


  • 9  Wertvolle Funde ca. 825 - 475 v. Chr.

Halsring

Halsring, Uddel (Niederlande)

Wendelring

Wendelring, Uddel (Niederlande)

Halsring

Halsring (Torques), Ijmuiden (Niederlande)

Perlenkette

Perlenkette aus Bernstein, Ijmuiden (Niederlande)

Bronzeschwerter

Bronzeschwerter aus Heusden (zweimal), Nijenbeek und Wageningen (NIederlande)

Deponiefund mit Eisenschwert (800 - 700 v. Chr.)

Schwertfragmente, Speerspitzen, Ringe und das Ende einer Schwertscheide aus Bronze, Neerharen-Rekem (Belgien)

Deponiefund mit Eisenschwert (800 - 700 v. Chr.)

Schwertfragmente, Speerspitzen, Ringe und das Ende einer Schwertscheide aus Bronze, Neerharen-Rekem (Belgien)

Deponiefund mit Eisenschwert (800 - 700 v. Chr.)

Schwertfragmente, Speerspitzen, Ringe und das Ende einer Schwertscheide aus Bronze, Neerharen-Rekem (Belgien)

 


Lebensbild des Fürsten von Oss

  • Aussagen über den Leichenbrand

ei der Leichenverbrennung des Fürsten von Oss erreichte man keine hohe Temperatur. Aus diesem Grund blieb viel Knochenmaterial erhalten. Eine anthropologische Untersuchung des Leichenbrandes zeigte, das der Fürst tatsächlich ein Mann war. Er war zwischen 40 und 60 Jahre alt. Die Wirbelsäule des Mannes war verwachsen. Solche Missbildungen sind auch aus dem Mittelalter bekannt, doch kommen sie vor allem bei Menschen in unseren modernen Gesellschaften vor. Menschen, die viel sitzen, sich wenig bewegen, unter Diabetes leiden und dick sind, haben oft ähnliche Erscheinungen. Aus diesem Grund wird der Fürst als dicker Mensch dargestellt, dem das Aufstehen Schwierigkeiten bereitete. Gezeigt wird eines Auswahl des persönlichen Besitzes, den man in seiner Urne fand. Die Rekonstruktion der Kleidung erfolgte analog zu verschiedenen eisenzeitlichen Nachweisen von Kleidung. Die äußeren Merkmale, sind aus Leichenbrand nicht rekonstruierbar und wurden daher frei ergänzt.


Kelten zwischen Rhein und Nordsee

n der Region zwischen Rhein und belgischer Nordseeküste findet man viele keltische Objekte. Zudem gibt es Hinweise, dass südlich und westlich des Rheins keltisch gesprochen wurde. Lebten in der nordwestlichen Tiefebene Europas also Kelten? Folgen wir römischen Historikern war dies nur teilweise der Fall, doch sind die antiken Zuordnungen nicht immer eindeutig. Archäologen und Sprachforscher tun sich noch schwerer damit die Identität einer antiken Bevölkerung zu rekonstruieren. Sicher ist, dass die keltische Kultur nicht über ein neues Volk in dieses Gebiet gelangte, sondern andere Wege fand. So wurden manche Bräuche übernommen, aber auch eigene Traditionen beibehalten. Die Keltisierung der Gesellschaft erfolgt über einen langen Zeitraum in unterschiedlicher Intensität.


Lokale Herren

or allem die lokalen Herren und ihre Gefolgschaften waren für Neuerungen aus dem keltischen Kerngebiet aufgeschlossen. Sie prahlten mit schönem und exotischen Schmuck. Mit ihren Waffen demonstrierten sie ihre Tapferkeit. Sie scheinen auch in der Lage gewesen zu sein Schätze (Thesauri) anzusammeln. Sie führten das Münzwesen ein und hatten Macht über eine große Gefolgschaft. Einflüsse lassen sich vor allem aus dem Mittelmeerraum feststellen. Von hier aus finden viele Importe ihren Weg in den Nordwesten Europas. Auch Trinkgelage (Symposien) mit Wein gehören dazu. Es ist eine Welt voller politischer Bündnisse, um die Macht zu erhalten und sie zu vergrößern. Wenn politische Mittel nicht ausreichten griff man auch zur Gewalt. Dies belegen u. a Funde von zweirädrigen Kampfwagen. Neben Männern, gab es auch Frauen, die eine reiche Grabausstattung erhielten. Schließlich wurden viele keltische Objekte geopfert, vor allem in Flüssen. 


  • 10  Reiche Gräber ca. 500 v. Chr.

Rippenziste

Rippenziste, Wijshagen (Belgien). Auf einem Urnengräberfeld im belgischen Wijshagen fanden sich mehrere herausragende Bestattungen, darunter eine mit Rippenziste, eine bei Etruskern und Kelten sehr beliebte Gefäßform

Trense

Trense aus Eisen für Pferdegeschirr, Wijshagen (Belgien)

Bronzeschmuck für Pferdegeschir

Bronzeschmuck für Pferdegeschirr, Wijshagen (Belgien)

Schmuckformen

Unterschiedliche Schmuckformen, Wijshagen (Belgien)

Toneimer

Nachahmung eines Metalltoneimers aus Ton, Kemelberg (Belgien)


  • 11  Schmuck ca. 200 v. Chr. - 0

Fibel

Fibel aus Eisen. Inhalt eines reichen Frauengrabes. Echt-Konigsbosch (Niederlande)

Fußreif

Fußreifen aus Bronze. Inhalt eines reichen Frauengrabes. Echt-Konigsbosch (Niederlande)

Fußreif

Fußreifen aus Bronze. Inhalt eines reichen Frauengrabes. Echt-Konigsbosch (Niederlande)

Gürtelschnalle

Gürtelschnalle aus Bronze. Inhalt eines reichen Frauengrabes. Echt-Konigsbosch (Niederlande)

Gürtelhaken

Gürtelhaken mit Öse, Heerewaarden und Kessel/Lith (Niederlande)

Gürtelhaken

Gürtelhaken mit Öse, Heerewaarden und Kessel/Lith (Niederlande)

Fibel

Riemenbeschlag

Riemenbeschlag, Kessel/Lith (Niederlande)

Armbänder

Armbänder, Kessel/Lith (Niederlande)

Kamm

Kamm mit kleinem Pferd als Schmuck, Kessel/Lith (Niederlande)


  • 12  Goldschätze ca. ca. 200 - 100 v. Chr.

Goldschätze

Goldener Halsring (Torques), Heerlen (Niederlande). Halsringe wie der goldene Torques aus Heerlen (NL) waren eines der Statussymbole der keltischen Gesellschaft.

Goldschätze

Golschatz (Kopie) mit Münzen, Halsring und Halsringfragnmente, Beringen (Belgien)

Goldschätze

Goldschatz mit Münzen , Halsring und Halsringfragmenten, Niederzier (deutschland)


  • 14  Goldschätze ca. ca. 200 - 100 v. Chr.

Münzschatzhorte

Münzschatz mit 20 Silbermünzen des Typs Triquetrium, Echt (Niederlande)

Münzschatzhorte

Detail. Münzschatz mit 20 Silbermünzen des Typs Triquetrium, Echt (Niederlande)

Münzschatzhorte

Detail. Münzschatz mit 93 Goldmünzen, Heers (Belgien). Die Münzen zeigen kaum Nutzungsspuren. Der Großteil der Münzen kann den Eberonen und Nervern zugeordnet werden, während die Treverer und Veliocassen mit einem Exemplar vertreten sind. Unter den Münzen befindet sich auch ein ungeprägter Rohling.

Münzschatzhorte

Münzschatz mit 93 Goldmünzen, Heers (Belgien). Die Münzen zeigen kaum Nutzungsspuren. Der Großteil der Münzen kann den Eberonen und Nervern zugeordnet werden, während die Treverer und Veliocassen mit einem Exemplar vertreten sind. Unter den Münzen befindet sich auch ein ungeprägter Rohling.


  • 15  Wein Trinken ca. 475 v. Chr. - 0

Situla

Situla aus Wijshagen (Niederlande)

Trinkhorn

Rekonstruktion eines Trinkhorns


Ackern und rackern

rotz reich verzierter Waffen und glänzender Goldschätze wer die keltische Gesellschaft eine Welt der Bauern und Handwerker. Die Bevölkerung lebte zumeist mit dem Vieh zusammen in einzeln stehenden, mehrschiffigen Wohnstallhäusern. Daneben bestimmten kleinere Speicherbauten, die erhöht auf Pfosten ruhten, das Bild eines Hofes. Allgemein bewirtschaftete man kleine, auf sandigen Böden oft wabenförmig angelegte Ackerkomplexe und begann mit der Besiedlung unzugänglicher Moor- und Küstengebiete. Die machte eine gezielte Entwässerung und die Erfindung wasserbautechnischer Anlagen (z.B. Düker) notwendig. Untersuchungen belegen, dass die unterschiedlichen Landschaftsformen eine spezialisierte, auf Austausch ausgerichtete Landwirtschaft förderten.
Auf den Höfen stellte man Milchprodukte, Textilien und Keramik her und bearbeitete Holz. Darüber hinaus führte man im Umfeld der Höfe auch handwerkliche Tätigkeiten aus. Hierzu zählen die Herstellung und Verarbeitung von Eisen, die Gewinnung von Nordseesalz und das Anfertigen von Glassschmuck.


  • 16  Im Umfeld des Hofes ca. 825 v. Chr. - 0

Pflugschuhe

Pfluschuhe aus Eisen, Kessel/Lith, Velsen-Sant-Poort, Horst (Niederlande)

Sicheln

Sicheln aus Eisen, Kessel/Lith (Niederlande)

Bronzehaken

Bronzehaken, Nimwegen (Niederlande)

Tonsieb

Tonsieb, Joeswerd (Niederlande)

Käseform

Käseform aus Ton, Ekeren-Het Laar (Belgien)

Holzlöffel

Holzlöffel, Anjum (Niederlande)

Messer

Messer aus Feuerstein zum Ausschneiden von Soden und eine Sichel aus Bronze, Heilo (Niederlande)


  • 17  Metallbearbeitung ca. 825 v. Chr. - 100 n. Chr.

Tüllenbeil (Detail)

Tüllenbeile aus Eisen, Kessel/Lith, Roermond (Niederlande) und Eschweiler-Laurenzberg (Deutschland)

Schmelztiegel

Schmelztiegel für dem Metallguss, Maasland (Niederlande)

Steinhammer

Steinhammer, diente möglicherweise zur Eisenbearbeitung

Eisenbarren

Eisenbarren, Horst (Niederlande)

Werkzeuge

Werkzeuge zur Metallbearbeitung, Eschweiler-Laurenzberg und Eschweiler-Lohnen, (DEutschland)

Beil

Beil aus Bronze vom Typ Geistingen, Nimwegen (Niederlande)

Tüllenbeil (Detail)

Tüllenbeile aus Eisen, Kessel/Lith, Roermond (Niederlande) und Eschweiler-Laurenzberg (Deutschland)

Tüllenbeil (Detail)

Tüllenbeile aus Eisen, Kessel/Lith, Roermond (Niederlande) und Eschweiler-Laurenzberg (Deutschland)


  • 18  Handwerk ca. 825 v. Chr. - 0

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Wolle und Textilien aus Wurten Usquert und Dokkum-Berg Sion (Niederlande)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Webgewichte aus Lehm, Dronrijp, Lieden, Valburg, Hilversum und unbekannter Fundort (Niederlande)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Spinnwirtel aus Ton, Wiewerd (Niederlande)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Spindel aus Holz und Nadel aus den Wurten, Ferwerd (Niederlande)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Eisenmesser für die Lederbearbeitung, Beegden (Niederlande) und Eschweiler-Laurenzberg (Deutschland)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Eisenpfriem, Eschweiler-Laurenzberg (Deutschland)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Zwei Lederschuhe, Weerdinge (Niederlande)

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Armbandfragmente aus Glas, Nimwegen und Umgebung

Handwerk, ca. 825 v. Chr. - 0

Armband aus Glas, Vlaardingen (Niederlande)


  • 19  Objekte aus Holz und Eisen ca. 825 v. Chr. - 0

Giebelschmuck

Giebelschmuck eines Hauses, Oss (NIederlande) Möglicherweise mit unheilabwehrender Bedeutung

Spaten

Spaten, Spijkenisse, Nederwert (Niederlande)

Läusekamm

Läusekamm mit Laus, Vlaardingen (Niederlande)

Bumerang

Bumerang, Vlaardingen (Niederlande) und Köln-Porz (Deutschland)

Eisenmeißel

Eisenmeißel, Beegden (Niederlande)

Deckel

Deckel für einen Topf oder Schale, Rottum (Niederlande)


Lebensbild einer keltischen Familie

ber die Familienzusammensetzung in der Eisenzeit wissen wir wenig. Es ist nicht genau bekannt, wie viele Kinder eine Familie besaß. Hier ist eine bäuerliche Familie dargestellt, die nach der gemeinsamen Mahlzeit ihren Tätigkeiten nachgeht. Der Bauer ist auf dem Weg zum Acker, während die Bäuerin bei ihrem ersten Kind bleibt, sich der Herstellung von Textilien widmet und das spielende Kind beaufsichtigt. Die Rekonstruktion von Kleidung und Schmuck erfolgte auf Grundlage archäologischer Untersuchungen verschiedener Fundorte.

 

 

 


Überregionale Kontakte

m Laufe der Eisenzeit findet die ausschließlich auf Eigenversorgung ausgerichtete Agrargesellschaft ihr Ende. In kleinem Ausmaß und über relativ kurze Entfernungen wurden Agrarprodukte gehandelt, so Ackerbauprodukte in Gebiete, wo Viehzucht überwog und umgekehrt.
Auch von weiter entfernt liegenden Gegenden kamen besondere Gebrauchsgüter: Mahlsteine aus der Eifel, Keramik aus Nordfrankreich und Südbelgien sowie Silexsicheln aus Helgoland.
Auch die mediterrane Welt lieferte wertvolle Güter. Oft betrifft dies Dinge, die Status verleihen:
Wein für Trinkgelage und kostbare Gegenstände, mit denen die lokalen Herren prahlen konnten:
Waffen Schmuck, silberne und goldene Gefäße. Auch Kostbarkeiten aus anderen keltischen Gebieten fanden ihren Weg in die nordwesteuropäische Tiefebene. Möglicherweise verstärkte die Kontrolle über diese Luxusgüter die Machtposition der lokalen Herren.


  • 20  Salz ca. 825 v. Chr. - 0

Salz

Tonhalbröhren als Verpackungsmaterial für Salz, Monster und Sittard (Niederlande)


  • 21  Handel und internationale Kontakte ca. 600 v. Chr. - 300

Keramik

Fragment griechisch-attischer Keramik, Kemmelberg (Belgien)

Eimer

Eimer aus Marnekeramik. Marnekeramik ist eine von grichisch-medeteranem Geschmack beeinflußte Keramik aus Nordfrankreich (am Fluß Marne)

Keramikscherbe

Örtlich gefertigte Keramik, Kemmelberg (Belgien)

Keramikscherbe

Örtlich gefertigte Keramik, Kemmelberg (Belgien)

Perle und Blattgold

Perle und Platte aus Blattgold, Kemmelberg (Belgien)

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Für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Texte und Fotos, bedankt sich der Verf. beim Museumsdirektor vom Museum Burg Linn Dr. Christoph Reichmann.

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