|
Allgemein
Zur Vorgeschichte der Hülser Burg
eginnen
wir mit der Hülser Burg in ihrer Vergangenheit, über die Richard Verhuven so aufschlussreich geschrieben hat. Danach steht die Burg im
engen Zusammenhang mit den Geschehnissen der Herrschaft Hüls, die
vormals den Herren von Hüls unterstanden hat. Ich gebe den Artikel
auszugsweise wieder:
Bei dieser Erklärung muss ich auf die Zeit
vor 1790 zurückgehen.
" Über die Entstehung des
Namens Hüls ist mehrfach geschrieben worden. Man versucht, den Namen von
Holz oder Gehölz abzuleiten. Auch die Deutung, das der Name in der
früher hier zahlreich vorhandenen Hülse oder Stechpalme
(Ilex aquifolium)
seinen Ursprung hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Persönlichkeiten
die aus Hüls stammten oder den Namen Hüls führten, haben die Stechpalme
in Ihre Wappen aufgenommen. So führte der
aus Hüls gebürtige Abt der
Abtei Kamp, Johannes Ingenray (1529-1563) und der Gladbacher Abt
Theodoricus Hülsen (1592) die Stechpalme in ihren Wappen.
Mit der Zunahme der
Bevölkerung, der Erweiterung des Ortsbildes und der Errichtung einer
Kirche wird auch wohl die Verlegung des Wohnsitzes der Hülser Herren
erfolgt sein, die nach 1400, wo der Ritter
von Hüls von dem kölnischen
Erzbischof
Dietrich von Moers die Erlaubnis erhielt, sich hinter Hüls eine
Wohnung zu erbauen, eine neue Burg errichten ließ.
(Abb. 8 )
WZ Samstag, 15. März
2003
5460 Stunden Ausbessern und Aufmauern
Seit
zweieinhalb Jahren setzen sich der Hülser Heimatverein und der
Sportverein für den Erhalt ihrer Burgruine ein
Hüls
(te). Nach der letzten Sanierung der
50-er Jahre (Abb. 2) blieb eine laufende Unterhaltung aus - die Hülser Burgruine
stand kurz vor dem Verfall. Seit November 2000 nun setzen sich der
örtliche Heimatverein und der Sportverein für den Erhalt der Überreste
der von Friedrich von Hüls 1455 erbauten Burg ein: Zwölf ehrenamtliche
Helfer beider Vereine haben sich die Sanierung des Denkmals zur Aufgabe
gemacht und packen an den Wochenenden kräftig mit an. 5460
Arbeitsstunden liegen bereits hinter den fleißigen Helfern. Unter der
Bauleitung des Architekten Karl Amendt und unter der Einsatzleitung
Klaus Ehrichs vom Hülser Sportverein kämpften die Ehrenamtler gegen den
verwahrlosten Zustand der Burg an: Wildwuchs und Schutt mussten
beseitigt, das gesamte Mauerwerk gesäubert, ein fester Bodenbelag im
Innenhofbereich eingezogen werden. Nach Ausbesserung war der Komplex des
ehemaligen Herrenhauses sowie der nördlichen Umgrenzungsmauer
sanierungsmäßig fertigestellt. Über eine Wendeltreppe kann die neu
eingezogene und mit alten Gehweg-Platten belegte Decke des
Gewölbekellers betreten und von dort aus einem Blick über das
Burggelände werfen. Weit fortgeschritten sind auch die Arbeiten rund um
den Turm. Neben der grundlegenden Sanierung werden hier zwei neue Räume
und eine Verbindung zum Wehrgang geschaffen, der Turm erhält ein Dach.
"Alle Arbeiten", versichert der Heimatverein-Vorsitzende Hans Schmitz,
"werden in Abstimmung mit der Denkmalpflege der Stadt und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege ausgeführt". Das Ziel, die Burganlage später auch für kulturelle Zwecke zu nutzen, rückt näher. Und
auch das "Grüne Klassenzimmer" der Hülser Grundschulen und des Heimatvereins kann nach der Fertigstellung des Herrenhauses in drei Wochen den Unterricht aufnehmen.
( Abb. 4-6 )
Ausgrabung 2005
2005 wurden 3 Sondierungsschnitte durch das Museum
Burg Linn an der Burg Hüls angelegt. Sie lieferten wertvolle
Ergänzungen zur Baugeschichte der
spätmittelalterlichen Wasserburg.
WEITER
Empfehlung:
Besuchen Sie die Hülser Heimatstuben um mehr über die Geschichte des Ortes Hüls zu erfahren!
Uhrzeit: jeden Sonntag
von 15.00 bis 17.00 Uhr Ort: Hülser Heimatstuben
47839 Krefeld Konventstr. 13
Hier die Webseite des Vereins:
Hülser Heimatverein
|
|
|
|
Die Entdeckung der Burg 1954
aus Hüls 1790-1980
gesammelt-gelesen-erlebt
von
Josef Böttges
icht allzu viele", schreibt Albert Steeger,
kannten bisher die Trümmer der in Wildwuchs versunkenen Burg Hüls im
Bruchgelände hinter Kirche und Klausur. Der Bau der neuen Mädchenschule
am Hang zum Bruch aber hat die Ruine im Jahre 1954 aus ihrem verträumten
Dasein aufgeschreckt und in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses
gerückt.
Für die Hülser Gemeindeverwaltung, den Hülser Heimatverein und
die Hülser Lehrerschaft war die Burg plötzlich ein Problem geworden. Der
Schulhof der neuen Schule schob sich über den Platz der Vorburg hinweg
dicht an die Burggräben der Hauptburg heran. Irgendetwas musste nun
geschehen. Sollte man diese als Tummelplatz der Jugend überlassen,
sollte man sie einebnen und die Reste der Mauer beseitigen, oder sollte
man den Trümmerhaufen aufräumen und die Reste pfleglich zu erhalten
suchen? Einmütig beschlossen die Beteiligten im Einvernehmen mit der
Kreisverwaltung und der amtlichen Denkmalpflege, den Versuch zur
Erhaltung der Ruine zu machen."
Auch ich kann mich an diese Zeit noch gut
erinnern. Vertreter der Aufsichtsbehörde besichtigten 1952 das Gelände,
um den Standort der Schule auszumachen. Es wurde mir gesagt, das die
Burgruine verschwinden müsse, sie sei ein Schutthaufen und das Gewässer
eine Brutstätte für Mücken. Damals führte ich ein Beispiel an, das wohl
etwas gewirkt hat: Wenn man einen alten Speicher eine Skulptur findet,
die grau gestrichen ist, glaubt man, eine Gipsfigur vor sich zu haben.
Unter den fachkundigen Händen eines Restaurators aber zeigte sich bald
eine wertvolle Holzplastik.
Im Frühjahr 1954 begann man mit der Arbeit.
Fachmännisch wurde die Ruine untersucht, bevor Gemeindearbeiter
begannen, den Schutt der Jahrhunderte wegzuräumen
(Abb. 2).
Erst als die Jungen der Knabenschule mit
Gruppen von 30 bis 40 Mann mit Spaten und Picken unter Führung der
Lehrer heranrückten, sah man einen Erfolg der Arbeit. Es häuften sich
in Kisten und Schachteln die Reste der gotischen Trink- und
Schenkkrüge, der Hausgeräte, der Bodenplatten und glasierten
Ofenkacheln.
Es wurde deutlich: Die Burg Hüls gehört nicht zur ältesten
niederrheinischen Burgengruppe, zu den sog. Rundlings- oder
Vieleckburgen.
Die öfters schon abgebildete Handzeichnung der Burg Hüls aus dem "Abriss des Flecken Hüls" von Roosen (gezeichnet um
1850)
(Abb.
7) ist die mehr oder weniger geglückte einfache Darstellung der Burg nach den damals vorhandenen Bauresten.
Abb. 7
Die von Roosen angefertigte Zeichnung der Burganlage von Hüls
Pressemitteilung des LVR
Finanzspritze für die Hülser Burg
Landschaftsverband Rheinland übergibt 30.000 Euro
ber einen warmen Geldsegen in Höhe von 30.000 Euro vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) freuen sich die Burgsanierer des Heimatvereins Hüls e.V. und des Hülser Sportvereins e.V. Als führende Einrichtung der regionalen Kulturpflege im Rheinland unterstützt der LVR damit das Bemühen des Heimatvereins hinsichtlich der Wiedergewinnung und Nutzbarmachung der Anlage. Zur symbolischen Übergabe des Geldes mit Pressegespräch
am Freitag, 12. November 2004, um 11.30 Uhr, in der Hülser Burg, Herrenweg, 47839 Krefeld-Hüls,
lädt der LVR ein.
Als Gesprächspartner informieren Sie:
- Udo Molsberger, Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland, - Winfried Schittges, MdL, Vorsitzender des Landschaftsausschusses, - Hans Schmitz, Vorsitzender des Heimatvereins Hüls e.V., - Karl Amendt, planender und
ausführender Architekt, - Klaus Ehrich, Einsatzleiter auf der Burg.
Nachdem die Ruine der Hülser Burg jahrzehntelang vernachlässigt wurde, hat sich seit Ende des Jahres 2000 in der Projektträgerschaft des Hülser Heimatvereins und des Hülser Sportvereins eine breite Bürgerinitiative gebildet. Sie hat es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, die Hülser Burg wieder nutzbar zu machen. Mit den inzwischen weit fortgeschrittenen Maßnahmen der Freilegung und Teilrekonstruktion soll die Hülser Burg zu einem Veranstaltungsort werden, der die geschichtliche Orts-Identität nachdrücklich vermittelt. |
|