Im Hintergrund eine Fundkarte von Albert Steeger

Die Sonne, lebensspendende Kraft der Erde... 

Der Mond, auch er hat eine große Bedeutung für den Menschen...

Herzlich willkommen auf den WorldWideWeb-Seiten der Archäologie in Krefeld . . . . . . . . . . Hier vermitteln wir Spannendes und Wissenswertes über Archäologie im Internet . . . . . . . . . . Jetzt neu auf unseren Seiten das virtuelle Museum Burg Linn . . . . . . . . . . Und Neuigkeiten von archäologischen Ausgrabungen des Museums Burg Linn im Stadtgebiet von Krefeld . . . . . . . . . . Wußten Sie schon, dass es in Krefeld-Elfrath einen rekonstruierten römischen Tempel gibt ? ? ? ? ?. . . . . . . . . . Oder dass es in Krefeld-Gellep das größte zusammenhängende und modern ausgegrabene römisch-fränkische Gräberfeld nördlich der Alpen gibt ?. . . . . . . . . . Wenn nicht, dann schauen Sie sich unsere Webseiten der Bodendenkmalpflege an.


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Die Gräber von Tönisvorst-Vorst
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Das Flussboot  Das Oberländer Schiff  Häfen Schiffe Wasserwege  Der karolingische Lastkahn 
1 Neufunde 2001/2 Fischeln   2 Neufunde 2002 Hüls  3 Neufunde 2004 Gartenstadt  4 Neufunde Hüls 2005 LVR
5 Neufunde Gellep 2005 LVR  6 Neufunde Gellep 2006 LVR  Römer in Gelduba  Hülser Burg
Landschaftsmodell Gelduba  Micky Maus  Malerei im Tempel von Elfrath  Unesco-Übereinkommen 
Ereignisse der Geschichte  Römische Goldschmiedetechnik Pferdeopfer Reiterkrieger
Das Gräberfeld von Tönisvorst-Vorst  Das Geheimnis der Kelten Teil 1 

Das Geheimnis der Kelten Teil 2  Neufunde Gellep 2007 LVR  Fotoausstellung Luftbilder
Sonderausstellung in der "Villa Ahrweiler". Archäologie in Krefeld ist dabei!

Wer die Zukunft gestalten will, darf die Vergangenheit nicht vergessen..

von Siegfried Lautenschläger

Mit dem Beginn des Neujahrstages 2001 ist das 20. Jahrhundert abgeschlossen. In diesen 2000 Jahren gestalteten Menschen während ihres Lebens den Ablauf der Geschichte. Sie führten zum Beispiel Kriege, unterdrückten andere Menschen oder halfen ihnen, fanden beziehungsweise erfanden Dinge, die für sie selbst und auch Andere nützlich waren und noch sind.
Jede Generation brachte so ihren Beitrag zu der Geschichte der letzten 20 Jahrhunderte ein. So fügen sich die Puzzle der Generationen zu einem Bild zusammen, dass uns nicht nur ermahnt, sondern auch auffordert, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.
Diese Broschüre hält schlagzeilenartig Ereignisse der Vergangenen 2000 Jahre fest, welche ein Zeitzeuge für berichtenswert gehalten haben könnte. Der Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.
 

 1. Jahrh. n. Chr.   2. Jahrh. n. Chr.    3. Jahrh. n. Chr.   4. Jahrh. n. Chr.   5. Jahrh. n. Chr.
 6. Jahrh. n. Chr.   7. Jahrh. n. Chr.   8. Jahrh. n. Chr.
    9. Jahrh. n. Chr.   10. Jahrh. n. Chr.
 11. Jahrh. n. Chr.   12. Jahrh. n. Chr.    13. Jahrh. n. Chr.
    14. Jahrh. n. Chr.   15. Jahrh. n. Chr.
 16. Jahrh. n. Chr.   17. Jahrh. n. Chr.    18. Jahrh. n. Chr.
    19. Jahrh. n. Chr.   20. Jahrh. n. Chr.

 
 
  •       2000 Jahre Geschichte

 Schlagzeilen aus 20 Jahrhunderten


 

Das erste Jahrhundert

Geburt mangels Unterkunft im Stall

Die hoch schwangere Frau eines Zimmermanns aus Nazareth entbindet in einem Stall nahe Bethlehem, einer kleinen Stadt in Galiläa. Seine Eltern geben ihm den Namen Jesus. Insider munkeln, dass dieses Kind dazu bestimmt ist, das  jüdische klerikale Establishment gehörig aufzuschrecken.

 

Massaker im Teutoburger Wald

Der Cheruskerfürst Arminius vernichtet im Jahre 9 in einer dreitägigen Schlacht im Teutoburger Wald drei römische Legionen, geführt vom Feldherrn Varus.  25.000 Römer werden getötet. Varus begeht Selbstmord. Die Römer geben Germanien östlich des Rheins auf.

 

Prediger hingerichtet

Jesus von Nazareth wird zum Kreuztod verurteilt, weil er sich als Sohn Gottes und König der Juden bezeichnet hat. Schon seit langem trachteten die Hohepriester und Schriftgelehrten danach, Jesus, der mit seinen zwölf Jüngern durchs Land zog und predigte, zu vernichten. Sie befürchteten, das Volk könnte sich vom rechten Glauben abwenden und dem neuen Lehrer folgen. An einem Freitag des Jahres 30 wird Jesus von Nazareth vor den Toren Jerusalems gekreuzigt. Seine Anhänger nennen sich von Stund´ an Christen.

 

Römer gründen Köln

Der römische Kaiser Claudius erhebt seine Frau Agrippina zur Kaiserin und macht am 25. Februar 50 ihre Geburtsstätte zur Militärkolonie und nennen diese Colonia Claudia Ara Agrippinensium.  
 

Rom brennt

In der Nacht zum 18. Juli 64 bricht im Circus Maximus ein Feuer aus, das sich rasch über die ganze Stadt verbreitet. Drei Tage lang steht Rom in Flammen, in den engen Straßen springt das Feuer von einem Holzhaus zum nächsten über, die Römer verlassen in Panik ihre Stadt. Hunderte Wohnhäuser brennen nieder, auch der Kaiserpalast wird beschädigt. Mehrere tausend Römer sind obdachlos. Kaiser Nero wird verdächtigt, selbst das Feuer gelegt zu haben, um eine neue, prächtige Stadt bauen zu können. Um dem Verdacht zu begegnen und der aufgebrachten Öffentlichkeit einen Brandstifter und Sündenbock zu liefern, bezichtigt Nero die Christen der Brandstiftung.

 

Pompeji ausgelöscht

Am 24. August 79 wurde die Stadt Pompeji von einem Ausbruch des Vulkans “Vesuv“ überrascht. Glühende Lava und ein Hagel von Gesteinsbrocken ergossen sich über die Stadt. Eine riesige Aschewolke senkte sich auf Pompeji. Heute, 3 Tage später ist das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar: Die Stadt ist unter einer meterdicken Ascheschicht begraben. Nur wenige der 20.000 Einwohner haben das Unglück überlebt.

 

Limes: Bollwerk gegen Germanen

Um die Nordgrenze des Römischen Reiches in Germanien vor den Angriffen abzusichern, haben die Römer den Limes, eine mit Wällen, Gräben und Palisaden sowie Holztürmen gesicherte Grenze, errichtet. Der Limes wird von vier Legionen überwacht. Deren Lager befinden sich in Bonna ( Bonn ), Novaesium ( Neuss ) und Colonia Ulpia Traiana ( Xanten ). Der Limes soll die germanischen Stämme, die auf der Suche nach neuem Siedlungsgebiet gen Süden ziehen, aufhalten.

 


Das zweite Jahrhundert

Beamter erfindet Papier

Um 105 entdeckt in China der kaiserliche Hofbeamte Ts´ ai Lun die Herstellung des Papiers. Ts´ ai Lun gewinnt das begehrte Produkt durch das Zerstampfen von Maulbeerbast, Lumpen und Hanf. Das so zerkleinerte Material vermengt er mit Wasser zu einem dünnen Faserbrei, den er in eine aus Holzrahmen und eingelegten Bambusgeflecht bestehende Form schöpft. Das Wasser fließt ab. Zurück bleibt eine nach der Trocknung beschreibbare Masse. Die geniale Erfindung wird möglicherweise die bisherigen Archivierungsformen vom Markt verdrängen.  
 

Limes jetzt vom Rhein bis an die Donau

Nach militärischen Auseinandersetzungen mit den Germanen verlegten die Römer den obergermanischen Limes nach Osten. Heute ist die letzte Verbindung zum rätischen Limes hergestellt worden. Der Grenzwall soll nun durch feste Palisaden und Steinbauten, welche die Holztürme ersetzen werden, verstärkt werden.

 

Ptolomäus ist tot

In Ägypten stirbt im Jahre 160 der geniale Mathematiker und Geograf Claudius Ptolomäus.  Er legte erstmals ein mathematisches System der Astronomie vor, in dem die Erde als Mittelpunkt des Weltalls steht, umkreist von der Sonne, dem Mond und den Planeten. Neben der Astronomie befasste sich Ptolomäus auch mit Astrologie und stellte die Bedeutungen und Einflüsse der Sternenkonstellationen auf das Leben der Menschen dar. Darüber war er auch geografisch tätig. In seinen Lehrbüchern werden 8.000 Orte nach Längen- und Breitengraden aufgeführt.

 


Das dritte Jahrhundert

Bischof von Rom will Vorrangstellung

Im Jahre 217 fordert nun der römische Bischof  Kalixt der Erste die Vorrangstellung der Bischöfe Roms gegenüber den anderen Bischöfen. 

Hintergrund:

Die junge christliche Gemeinde hatte ihren geistigen Mittelpunkt von Jerusalem nach Rom verlegt. Mit dem Wirken der Apostel Petrus und Paulus in Rom setzte die Bedeutung dieser Stadt für die christliche Kirche ein. Für die Welt- und Hauptstadt Rom sprach, dass man hier auf maßgebliche Personen der Politik und Kultur im Sinne der Weiterverbreitung des Glaubens einwirken konnte. Gleichzeitig bildete sich – beeinflusst vom römischen Staatsaufbau -  allmählich in Rom die hierarchisch gegliederte Ordnungsstruktur der christlichen Kirche heraus.

 

Römer geben Limes auf

Die Germanen haben den Limes überwunden und stehen im  Unterelsass bzw. im Allgäu. Der Limes als Grenze muss faktisch aufgegeben werden, nur einige Stützpunkte sollen gehalten werden.

 

Trier ist Residenzstadt

Augusta Treverorum ( Trier ) ist Residenz des Unterkaisers Konstantius des Ersten. Mit dem Ausbau wurde im April 293 begonnen.  Unter anderem wurde im Süden der Stadt mit den Kaiserthermen, die eine Grundfläche von 332 x 260 Meter einnehmen, eine der größten Badeanlagen des Reiches erbaut. Den nördlichen Eingang zur Stadt bildet die aus grauem Sandstein errichtete Porta Nigra.

 


Das vierte Jahrhundert

Kamasutra lässt Männerwelt aufhorchen

In Nordindien verfasst der Weise Mallanaga im Jahre 301 ein Lehrbuch der Erotik in sieben Kapiteln, das “Kamasutra“. Dieses Handbuch  fasst die indischen Liebeslehren zusammen und wendet sich in erster Linie an die Männer, denen es zu verfeinertem Sinnesgenuss verhelfen will. Neben Hinweisen auf alle Arten der sexuellen Vereinigung enthält das “Kamasutra“ Informationen über Hochzeitbräuche, das Kurtisanenwesen und magische Geheimlehren.

 

Verfolgung Andersgläubiger hält an

Im Römischen Reich werden seit 303 wieder Christen im  großen Stil verfolgt. Kaiser Diokletian will die “Altvätersitten“ wiederherstellen. Er lässt die Christen aus dem Staatsdienst entfernen, enteignet die christlichen Gemeinden und bestraft die Geistlichkeit. Es kommt zu zahlreichen Martyrien.

 

Christentum neue Massenreligion

Die beiden römischen Kaiser Konstantin der Erste und Licinius gewährten im Februar 313 durch das Mailänder Toleranzedikt den Christen Religionsfreiheit und schafften die alte römische Staatsreligion ab. Das Christentum entwickelte sich zu einer Massenreligion. Politisch Ehrgeizige wie auch religiös Uninteressierte, die sich vom Übertritt Vorteile versprechen, geistig aber noch im Heidentum verhaftet sind, drängen in die christlichen Gemeinden. Dadurch verflacht der christliche Glaube immer mehr.

 

Hunnen lösen Völkerwanderung aus

Die Hunnen, ein nomadisches Reitervolk, fielen nach ihrer Vertreibung aus China in Südrussland ein und vernichteten das Ostgotenreich. Ost- und Westgoten sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die Westgoten, die nördlich der Donau siedelten, suchen Schutz auf römischen Gebiet und lösen eine heftige militärische Reaktion der Römer aus.

 


Das fünfte Jahrhundert

Rückzug der Römer aus Gallien

Die Kämpfe an den Grenzen des römischen Reiches und die vielen Niederlagen hat die militärische Schlagkraft der Römer geschwächt. Das Reich muss neu geordnet werden. Die römischen Truppen geben im August 406 die Rheingrenze auf und ziehen sich aus Gallien zurück. Die Franken stoßen nach und überschreiten den Rhein. Ihr Ziel: Die Eroberung Galliens.

 

Römer verlassen Britannien

Die Abwehrschlacht der Römer gegen die Westgoten im Jahre 375 hatte das Römische Reich entscheidend geschwächt. Gallien war verloren. Mit dem Marschbefehl des Kaisers im Mai 407 ziehen sich nun auch die Legionen aus Britannien zurück.
 

Barbaren plündern Rom

Westgotische Truppen erobern am 24. August 410 Rom und plündern die Stadt drei Tage lang. Die Nachricht vom Fall Roms löst im gesamten Römischen Reich Entsetzen und Panik aus. Viele betrachten die Niederlage Roms zugleich als eine Niederlage der Zivilisation gegen die Barbaren.

 

Attila ist nicht aufzuhalten

Die Hunnen sind unter der Führung ihres Königs Attila auf dem Weg nach Mitteleuropa. Nichts und niemand kann sie stoppen. 80.000 Vandalen fliehen vor Attila von Osteuropa nach Spanien und weiter nach Nordafrika. Möglicherweise wollen sie das römische Karthago erobern.

 

Vandalen plündern Rom

Der Vandalenkönig Geiserich eroberte am 2, Juni 455 Rom, nachdem er die römische Flotte zerschlagen hatte. Seit vierzehn Tagen plündern Geiserichs Horden Rom.

 

Militär putscht

Am 23. August 476 setzt das römische Heer, das vorwiegend aus germanischen Söldnern besteht, den weströmischen Kaiser Romulus Augustulus ab und ernennt den Germanen Odoaker zum neuen König. Ist das der Beginn der germanischen Vorherrschaft im römischen Reich?

 


Das sechste Jahrhundert

Erstmals Gesetze für Westgoten erlassen

Um einen Ausgleich zwischen seinen arianischen und katholischen Untertanen herbeizuführen, lässt Alarich der Zweite im Jahre 506 die “Lex Romana Visigothorum“ publizieren. Dieses Gesetzeswerk könnte sich zum wichtigsten dieser Epoche entpuppen.  
 

“Corpus iuris civilis“ aufgezeichnet

Der oströmische Kaiser Justinian der Erste lässt ab 528 als Grundlage des römischen Rechts den “Corpus iuris (civilis)“ aufzeichnen. Der Kaiser ist sich sicher: Dieses Werk wird die Rechtsgeschichte bestehender und zukünftiger Staates entscheidend beeinflussen.

 

Visionär erschüttert Elite Mekkas

Der 40jährige Mohammed sieht seine visionären Offenbarungserlebnisse als göttlichen Auftrag, die Araber zur Anerkennung eines einzigen allmächtigen Gottes zu bekehren. Die reiche Elite Mekkas ist verschnupft, denn sie befürchtet eine Verringerung ihrer Macht durch die Abschaffung der Vielgötterei.
 

Buddhismus in Japan Staatsreligion

594 erhebt der japanische Kronprinz Schotoku den Buddhismus zur Staatsreligion. Schokotu setzt sich für die Übernahme der chinesischen Kultur und für die Errichtung eines zentralistischen Beamtenstaates nach chinesischen Musters ein.

 

Kathedrale ist fertig

In Canterbury weiht heute der Bischof Augustinus die erste Kathedrale auf Britanniens Boden feierlich ein. Der Bischof Augustinus landete 597 mit 40 Mönchen und dem Ziel, die Heiden zu bekehren, in Thanet an der englischen Nordseeküste. Unterstützt vom König Ethelbert von Kent missionierte er schnell die Mehrheit der Angelsachsen.  


Das siebte Jahrhundert

Königinnenmord im Frankenreich

Brunhilde, die Königin der fränkischen Teilreiche Austrien und Burgund, wird auf  Befehl des Königs Clothar den Zweiten drei Tage grausam gefoltert und schließlich von einem Pferd zu Tode geschleift. Damit besitzt Clothar die Alleinherrschaft im Frankenreich.  
 

Mohammed übernimmt Führung

622 musste der Prophet Mohammed auf Druck des Establishments in Mekka nach Medina flüchten. Hier formt er eine Gemeinschaft, die entschlossen ist, unter der geistlichen und politischen Führung Mohammeds den Islam in Arabien durchzusetzen. Will er Mekka erobern?

 

Mekka erobert - Hadsch wird Pflicht

624 erklärte Mohammed Mekka den heiligen Krieg. Nach wechselvollen Kämpfen und Massenbekehrungen zieht er 630 siegreich in Mekka ein, welches er an Stelle von Jerusalem zum Heiligtum erklärt. Die Götzendiener werden aus der Kaaba vertrieben. Gleichzeitig richtet Mohammed den Kult des Hadsch ein. Hierbei ist  jeder volljähriger Muslim verpflichtet, einmal in seinem Leben nach Mekka zu pilgern.

 

Mohammed ist tot

Der islamische Religionsstifter Mohammed stirbt am 8. Juni 632 im Alter von 62 Jahren während einer Wallfahrt in Medina. Neun Witwen trauern um ihn. Sein politisches Lebenswerk ist gewaltig. Er hinterlässt seinen Nachfolgern ein politisch und religiös geeintes Arabien.  


Das achte Jahrhundert

Venedig regiert sich selbst

An die Spitze Venedigs tritt erstmals ein von Klerus und Adel gewählter  Doge ( also ein Führer ). Venedig wird ein weitgehend freier Stadtstaat unter byzantinischer Oberhoheit.

 

Maurensturm in Spanien

Die Araber überschreiten 711 die Meerenge von Gibraltar. Trotz heftiger Gegenwehr zerschlagen sie das Westgotenreich und erobern Spanien.

 

Moslems in Südfrankreich

721 rücken die kriegsbegeisterten Mauren über die Pyrenäen vor und beginnen mit der Eroberung Südfrankreichs. Städte wie Narbonne fallen in die Hände der Moslems. Sie dienen als neue Stützpunkte für geplante Raubzüge nach Aquitanien und Burgund.

 

Karl Martell  -  Retter des Abendlandes

Der Franke Karl Martell, Begründer der Karolinger Macht, besiegt im Oktober 732 in der Schlacht von Tours die Araber und beendet ihren Vormarsch. Karl Martell wird als Retter des Abendlandes gefeiert.

 

Klüngel um Königssalbung und Kirchenstaat

Der fränkische König Pippin der Erste verpflichtet sich 754 in der sogenannten Pippinschen Schenkung zur Gründung und Garantie eines Kirchenstaates unter päpstlicher Herrschaft. Papst Stephan erkennt im Gegenzug die Karolinger als legitime Königsdynastie im Frankenreich an. 
 

Bonifatius ist tot

Der angelsächsische Missionar und Apostel der Deutschen wurde am 5. Juni 754 in der Nähe von Dokum in Friesland hinterrücks erschlagen. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen. Bonifatius wurde 722 zum Missionsbischof ernannt und  gründete 724 das Kloster Fritzlar sowie 741 das Bistum Würzburg. 
 

Karl der Große ist Alleinherrscher

Nach dem Tod seines Bruders Karlmann ist Karl der Große am 4. Dezember 771 Alleinherrscher im Frankenreich. Er will das Frankenreich international aufzuwerten und zu einem ebenbürtigen politischen Partner des byzantinischen Kaiserreichs, welches sich als legitimen Nachfolger des Imperium Romanum begreift, zu machen. Gleichzeitig garantiert Karl den Schutz der Christenheit.

Drei Aufgaben hat sich Karl der Große gestellt:

Die Eroberung des Langobardenreichs in Italien, die den Kirchenstaat des Papstes bedrohen. Die Bekehrung der heidnischen germanischen Stämme im Norden und Osten des Reiches, wenn nötig mit Waffengewalt. Beseitigung der mit dem Königtum rivalisierenden Stammesherzogtümer, vor allem der Bayern und Eingliederung dieser Herrschaftsbereiche in das fränkische Reich.

 

Wikinger plündern Kloster

Wilde, wagemutige Nordmänner plündern am 8. Juni 793 die Abtei Lindisfarne auf der Insel Holy Island. Die Wikinger betrachten dieses als Auftakt für weitere Eroberungen in Britannien. Die Motive für ihren Raub- und Eroberungszüge sind Abenteuerlust und das Fehlen an fruchtbarem Boden in ihrer nordischen Heimat.  
 


Das neunte Jahrhundert

Karl der Große ist Kaiser

Anlässlich seines Romaufenthaltes wird der fränkische Herrscher von Papst Leo den Dritten am ersten Weihnachtstag 800 zum Kaiser gekrönt. Die feierliche Zeremonie findet in der Basilika des heiligen Petrus statt. Die dem Krönungsakt beiwohnenden Römer begrüßen den neuen Kaiser mit seinem neuen Titel “Karl, der allergnädigste, erhabene, von Gott gekrönte, große und friedbringende Kaiser, der das Römische Reich regiert und der auch durch das Erbarmen Gottes König der Franken und der Langobarden ist“. Der Papst huldigt dem Kaiser mit einem Kniefall. Karl der Große befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Das Reich Karls des Großen erstreckt sich von der Nordsee bis nach Süditalien, vom Atlantik im Westen bis zu den Karpaten im Osten.  
 

Das Volk trauert  -  der Kaiser ist tot

Am Morgen des 28. Januar 814 starb der 56-jährige Kaiser in seiner Kaiserpfalz zu Aachen. Einer der ganz Großen ist von uns  gegangen. Tausende nehmen Abschied. Reichstrauer ist angeordnet.

 

Normannen verwüsten Hamburg

Der Überfall der Nordmänner traf die Handelsstadt Hamburg unvorbereitet. Lautlos tauchten die Aggressoren im Morgengrauen des 21. Aprils 845 mit ihren flach gehenden Booten vor den Toren Hamburgs auf und stürmten die Stadt. Bevor die Überfallenden die Verteidigung organisieren konnten, hatten die Normannen ihre Beute gemacht und waren wieder verschwunden. Für viele Betroffene war es wie ein böser Spuk.

 

Gana: Macht durch Handel

Grundlage der Machtentfaltung des Gana – Reiches im Westsudan ist die Rolle der Hauptstadt Gana als Drehscheibe des Salz- und Goldhandels. Die Hauptstadt  - am südlichen Rand der Sahara gelegen -  ist Endpunkt der Karawanen aus Marokko. Die ansässigen Händler nutzen ihre Stellung schamlos aus  -  getreu dem Motto “verlangt wird, was uns gut tut“.

 


Das zehnte Jahrhundert

Bayern vernichtend geschlagen

In der Schlacht bei Pressburg vernichten die Ungarn, ein mit den Finnen verwandter Stamm, am 6. Juli 907 ein bayrisches Heer. Das Tor zum Westen ist offen. Die Franken befürchten den Totalverlust ihrer Ostmark. 

 

Heinrich von Sachsen ist neuer König

Franken, Alamannen, Bayern, Thüringer und Sachsen wählen am 12. Mai 919 in Fritzlar Herzog Heinrich von Sachsen zum König. Als Heinrich der Erste begründet er die Dynastie der Sachsen.

 

Reichtag beschließt Burgenordnung

Der Wormser Reichstag verabschiedet 926 auf König Heinrichs Vorschlag hin eine “Burgenverordnung“, die den Bau von Burgen zur Befestigung und Sicherung der Grenzen vorsieht. Mit der Heeresreform will Heinrich die taktische Schulung und Manövrierfähigkeit der Soldaten verbessern.  
 

Haithabu erobert

König Heinrich der Erste erobert 934 die Wikingersiedlung Haithabu an der Nordgrenze des römisch - deutschen Reiches und zwingt König Knabu, sich taufen zu lassen. Haithabu, seit 890 im Besitz der Wikinger, ist ein rund 24 ha großes Gebiet.  Es liegt an der Schlei, im südlichen Schleswig.

 

Erik der Rote entdeckt neues Land

Der wegen Totschlags verbannte Erik Thorwaldson  - ob seines roten Haares Erik der Rote genannt -  unternimmt von Island aus 982 eine Entdeckungsfahrt nach Westen. Er landet westlich von Island auf einem Land, das er eigentlich für unbewohnbar hält. Da er jedoch eine Kolonie gründen möchte, beschließt er, der geplanten Kolonie größere Attraktivität zu verleihen. Er wendet einen alten Marketingtrick an und nennt das von ihm entdeckte Land “Grönland“ ( Grünland).

 


Das elfte Jahrhundert

Eriksson in Nordamerika

Der Wikinger Leif Eriksson, Sohn des Grönland - Entdeckers Erik des Roten landet im Jahre 1000 auf dem nordamerikanischen Festland. Aufgrund eines Hinweises des Grönländers Herjolfsson ist er nach Westen gesegelt und an mehreren Stellen an Land gegangen: Südlich von Baffinland, Labrador und Vinland.

 

Papstwahl nur noch durch Kardinäle

Um den Einfluss der römisch – deutschen Kaiser und des römischen Stadtadels auf die Wahl des Papstes zurückzudrängen, erlässt Papst Nikolaus der Zweite auf der Ostersynode 1059 ein Papstwahldekret, dass die Wahl ausschließlich in den Händen eines Kardinalskollegiums legt.

 

Normannen in Süditalien

Die Normannen, die sich an der nordfranzösischen Normandie festgesetzt haben, breiten sich mit der Eroberung Baris 1071  nach Süditalien aus.

 

Papst bannt Heinrich

Während der Reichssynode in Worms erklärte König Heinrich der Vierte am 24. Januar 1076  Papst Gregor den Siebten für abgesetzt. Der Papst antwortet umgehend mit der Bannung König Heinrich des Vierten.  
 

Gang nach Canossa

Heinrich der Vierte ging am 28. Januar 1077 seinen bisher schwersten Gang seines Lebens. Er ging im Büßergewand auf die italienische Burg Canossa, um sich Papst Gregor den Siebten zu unterwerfen. „Die Rache ist mein, spricht der Herr“ -  drei Tage und Nächte lässt der Papst den Büßer vor den Toren frierend stehen, bis er ihn erhört. Die Unterwerfung bedeutet für Heinrich eine politische Notwendigkeit, um seine Position als König zu erhalten.
 


Das zwölfte Jahrhundert

Gottfried von Boullion beendet Kreuzzug

Nach einer vierwöchigen Belagerung erobern im August 1100 die Kreuzfahrer das von Moslems besetzte Jerusalem  und richten unter den Juden und Moslems ein fürchterliches Massaker an.

Hintergrund:

Die Seldschuken eroberten 1071 Jerusalem. Dies behinderte den stetig wachsenden Strom abendländischer Jerusalempilger. Papst Urban der Zweite rief daraufhin 1095 zum Kreuzzug zum Schutz des Heiligen Grabes in Jerusalem auf. Den Kreuzfahrern versprach er den Ablass ihrer Sünden und den Schutz ihrer Habe während ihrer Abwesenheit. Die Begeisterung für den Kreuzzug steigerte sich so sehr, dass schließlich 330.000 Ritter, vorwiegend aus Frankreich, in mehreren Heeren gen Jerusalem aufbrachen. Nur 40.000 Ritter erreichten letztendlich das Heilige Land. 

 

Gottfried von Boullion gründet Königreich

Nach der Beruhigung der Lage ruft Gottfried von Boullion das Königreich Jerusalem aus und lässt sich zum König krönen.

 

Ritter gründen Orden

20 Jahre nach dem Ende des Kreuzzuges gründen französische Ritter und Kreuzfahrer in Jerusalem zum Schutz der christlichen Pilger den Templerorden mit Sitz auf dem Tempelberg. Die Mitglieder verpflichten sich zu Armut, Keuschheit und Gehorsam. Die Tracht des geistlichen Ordens ist der weiße Mantel mit rotem achtspitzigen Kreuz.

 

Zweiter Kreuzzug ausgerufen

Die Seldschuken hatten 1144 den Kreuzfahrerstaat Edessa erobert. Abt Bernhard von Clairvaux ruft 1146 zum Kreuzzug gegen die Heiden auf. 240.000 Menschen folgen begeistert dem Ruf.

 

Kreuzzug gescheitert

Unter der Führung der Könige von Deutschland und Frankreich zogen die Kreuzfahrer ins Heilige Land. Nach der langen vergeblichen Belagerung von Damaskus endet im Frühjahr 1149 der zweite Kreuzzug ergebnislos. Der deutsche König Konrad der Dritte und der französische König Ludwig der Siebte treten mit ihren Heeren den Rückmarsch an.

 

Friedrich Barbarossa ist neuer König

Nach dem Tod König Konrad der Dritten wählen die deutschen Fürsten im März 1152 in Frankfurt am Main den Neffen Konrads Kaiser Friedrich den Ersten  - wegen seines roten Bartes Barbarossa genannt -  zu ihrem neuen König.

 

Erste freie Universität gegründet

Kaiser Friedrich der Erste Barbarossa entbindet die in Bologna tätigen Professoren und Studenten von der Abgabepflicht an die örtlichen Kirchen. Er gewährt ihnen dadurch die wirtschaftliche und rechtliche Freiheit zum Lehren und Lernen. Dieses Universitätsstatut von Bologna wird sicher die Universitätsgründungen anderorts beeinflussen.

 

Richard Löwenherz ist tot

Im Alter von 41 Jahren stirbt am 6. April 1199 in Frankreich der englische König Richard  Löwenherz. Als englischer König nahm er am Dritten Kreuzzug teil und war maßgeblich an der Eroberung Akkos beteiligt. Auf der Rückreise wurde  Richard  Löwenherz von Herzog Luitpold der Fünfte von Österreich gefangen genommen und an den römisch - deutschen Kaiser ausgeliefert, der ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz gefangen hielt. Gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wurde Richard Löwenherz am 4. Februar 1194 frei gelassen.  
 


Das dreizehnte Jahrhundert

Magna Charta schützt Bürger

Am 15. Juni 1215 garantiert der englische König in der “Magna Charta libertatum“ die Kontrolle der königlichen Gerichtsbarkeit und königlichen Gewalt. Außerdem wird jedem Freien garantiert, dass er nicht willkürlich verfolgt, sondern nur nach den Gesetzen des Landes verurteilt werden darf. Diese Rechtssicherheit gilt auch für Bauern und Kaufleuten.

 

Dschingis - Khan in Peking

Der Führer der Mongolen Dschingis - Khan, der seit 1205 seine blutigen Feldzüge mit verheerenden Massakern gegen seine Nachbarvölker führt, ist heute siegreich in die chinesische Metropole Peking einmarschiert. Die Bevölkerung steht ihm und seinen Truppen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Die Hiobsbotschaft von Zwangsdeportationen und Massakern hatte Peking vor Wochen schon erreicht.

 

Schweizer schwören auf dem Rütli

Die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden beschwören im August 1291 auf dem Rütli den ewigen Bund der Schweizer Kantone. Damit wollen sie die Gebietsansprüche der Habsburger abwehren.

 

Erstmals Parlament einberufen

Mit dem Satz “Was alle angeht, muss auch von allen gebilligt werden“ beruft der englische König Eduard der Erste im August 1295 das Muster - Parlament ein. Erzkonservative Kräfte sehen in diesen Schritt eine Schwächung der Monarchie.
 


Das vierzehnte Jahrhundert

Bauern besiegen Ritter

Am 15. November 1315 besiegen Schweizer Eidgenossen in der Zentralschweiz das habsburgische Ritterheer entscheidend. Habsburg muss die Autonomie der Schweizer Eidgenossenschaft anerkennen.

 

Marco Polo ist tot

Im Alter von 70 Jahren stirbt am 8. Januar 1324 in Venedig der Kaufmann und Reisende Marco Polo. Auf seinen Reisen lernte er weite Gebiete Asiens kennen und diente von 1275 bis 1292 am Hof des chinesischen Kaisers.

 

Gotik soll himmlische Sehnsüchte wecken

Im Kirchenbau werden neue Stilelemente wie der Spitzbogen, das Kreuzrippengewölbe und das Strebewerk gefunden. Die Höhe des Kirchenraums und die Lichtführung, die den oberen Teil des Raumes beleuchtet, während sie den unteren im Halbdunkel lässt, sollen die Sehnsucht des Gläubigen nach dem Himmel wecken.

 

Erste deutsche Universität gegründet

Der deutsche König Karl der Vierte eröffnet am 7. April 1348 in Prag feierlich die erste Universität Deutschlands.

 

Pest wütet in Europa

Die Seuche trifft die Menschen wie ein böser Fluch. Etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung fiel bisher der Pest zum Opfer. Die Mediziner sind hilflos, vermuten jedoch den Zusammenhang zwischen Krankheit und hygienische Verhältnisse und fordern die Unterlassung der unkontrollierten Entsorgung der Fäkalien in die Gassen.

 


Das fünfzehnte Jahrhundert

Ratsherren aus dem Fenster geworfen

Am 30. Juli 1419 stürmen wütende Anhänger des Reformators Jan Hus das Neustädter Rathaus in Prag. Gefangene Hus - Anhänger werden befreit und zwei Ratherren mir nichts dir nichts aus dem Fenster des ersten Stockes geworfen. Hintergrund der  Unruhen in Prag ist die Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus während des Konzils zu Konstanz. Hus wurde getötet, weil er die Kirche zu verweltlicht sah und deshalb eine Reformierung forderte.

 

Jungfrau ist Held von Frankreich

Das lothringische Bauernmädchen Jeanne d` Arc besiegt am 8. Mai 1429 als Heeresführerin bei Orléans die Engländer. Auf die Frage, warum sie das Heer angeführt habe, antwortet sie: “Seit meinem 14. Lebensjahr fühle ich mich von Gott berufen unserem König Karl den Siebten gegen die Engländer zu helfen.“ Welch ein tapferes Mädchen, unsere Jungfrau von Orléans.

 

Erstmals Buchdruck mit beweglichen Lettern

Der Mainzer Buchdrucker Johannes Gutenberg druckt im Oktober 1447 einen Kalender fürs Jahr 1448 erstmals mit beweglichen, wieder verwendbaren Lettern. Bisher wurden in der Massenfertigung sogenannte Blockbücher hergestellt. Diese Bücher bestanden zumeist aus Bildern mit wenigen Textzeichen, die wie Stempel von Holzschnitten auf Papier gebracht wurden. Wertvolle Bücher wurden nach wie vor von Mönchen per Hand gefertigt. Es ist zu befürchten, dass mit Gutenbergs Erfindung diese Mönche über kurz oder lang in die Arbeitslosigkeit entlassen werden müssen.

 

Hexenbulle erlassen

Papst Innozenz der Achte erlässt am 5. Dezember 1484 die Hexenbulle, in der er den Hexenverfolgern umfassende Vollmachten überträgt und Gegner der Verfolgung mit Kirchenstrafen bedroht. Die Bulle des Papstes sanktioniert Folter und Mord. Ob dies Gottes Wille ist?

 

Kolumbus gelandet

Am 12. Oktober 1492 landen spanische Schiffe unter der Führung des Genuesen Christoph Kolumbus auf einer Insel der Bahama - Gruppe, die Kolumbus San Salvador tauft. Er ist sich sicher an der Küste einer indischen Insel  gelandet zu sein und nennt folglich die Einwohner Indianer. Die spanische Flotte, aus drei Karavellen bestehend, war am 3. August von Huelva in Südspanien ausgelaufen, um in westlicher Richtung einen Seeweg nach Indien zu finden. Kolumbus war davon überzeugt, dass der asiatische Kontinent nur rund 750 Meilen westlich von Europa liegen müsse.

 

Seeweg nach Indien entdeckt

Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama erreicht nach 10monatiger Reise am 20. Mai 1498 die Handelsmetropole Kalikut an der indischen Malabarküste und beginnt mit dem Aufbau eines portugiesischen Handelsstützpunktes.  
 

Das “Abendmahl“ ist fertig

1495 hatte das Kloster ein Fresko, welches das letzte Abendmahl Christi und seiner Jünger zeigen sollte, in Auftrag gegeben. Stolz präsentiert die Führung des Mailänder Klosters “Santa Maria delle Grazie“ nun am 18. Oktober 1498 das neueste Werk des Leonardo da Vinci der Öffentlichkeit. Leonardo da Vinci hält mit seinem Fresko den Moment fest, wo Christus sagt: “Einer unter Euch wird mich verraten“. Der Kontrast zwischen der Erregung der Jünger und der erhabenen Ruhe Jesu verleiht dem Bild Spannung. Ohne in die Zukunft schauen zu können, kann behauptet werden  - dieses Werk wird viele Menschen in seinen Bann ziehen.  
 


Das sechzehnte Jahrhundert

Die Post kommt

Franz von Taxis, seit 1500 Hauptpostmeister des niederländischen Herrschers Philipp des Schönen verpflichtet sich am 18. Januar 1505 vertraglich, zwischen den Niederlanden und dem Hof des deutschen Königs in Wien eine Postverbindung einzurichten.

 

Schweres Beben in Konstantinopel

Gestern, am 14. September 1509 riss ein schweres Erdbeben die Menschen in Konstantinopel aus ihrem Schlaf. Das Epizentrum lag direkt unter der Stadt und zerstörte viele Stadtteile. Obwohl die Menschen panikartig ihre Häuser verlassen hatten, fordert diese Katastrophe über 13.000 Menschenleben.

 

Mönch nagelt Thesen an die Tür

Am 31. Oktober 1517 nagelt er 95 Thesen “Zur Aufklärung über die Kraft des Ablasses“ an die Kirchentür.

Hintergrund:

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts ist das Ablasswesen bei den Gläubigen weit verbreitet. Das Ablasswesen, eine Umwandlung der kirchlichen Bußen in Geldbußen, hat sich mehr und mehr zu einem Ablasshandel entwickelt, dessen Erlös die Kirche für weltliche Unternehmungen nutzt. Mit dem Ablass können reuige Sünder eine Befreiung der zeitlichen Sündenstrafen erkaufen, denn dem Gläubigen bleibt auch nach der Beichte und Absolution ein Teil seiner Sünden, die er in seinem Leben oder nach seinem Tod im Fegefeuer abzubüßen hat. Erst dann ist der Weg in den Himmel frei. Johannes Tetzel wirbt mit dem Reim “Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus der Hölle ins Fegefeuer springt“ in besonders schamloser Weise für den Kauf von Ablässen. Dies erregt allgemein Unwillen und löst den lauten Protest des Augustinermönches Martin Luther aus, der in 95 Thesen gipfelt.

 

Flugblatt in Deutsch

Luthers Entscheidung, seine Streitschriften in deutscher statt in lateinischer Sprache abzufassen, erwies sich als genialer Schachzug gegenüber der Kirche. Nun konnten sich die Deutschen Wissen erlesen und sich eine Meinung bilden. Luthers Streitschrift “Sermon von Ablass und Gnade“ erreicht im Frühjahr 1518 binnen weniger Monate eine Auflage von mehr als 20.000 Exemplaren.

 

Leonardo da Vinci ist tot

Am 2. Mai 1519 stirbt im Alter von 67 Jahren der begnadete Künstler Leonardo da Vinci. Die Vielseitigkeit seines Schaffens  - Leonardo war als Maler, Plastiker, Architekt und Ingenieur tätig -   begründete seinen außerordentlichen Ruhm. Er schuf in seiner Theorie über die Malerei einen engen Zusammenhang zwischen Kunst und Wissenschaft, indem er “Sehen“ mit “Erkennen“ gleich setzte.

 

Erde ist rund

Rund 18 Monate nach Beginn der Weltumsegelung erreicht am 8. September 1522 die “Victoria“, das einzig übriggebliebene Schiff - fünf waren gestartet -  mit 18 Überlebenden wieder Spanien. Der Nachweis ist erbracht: Die Erde ist eine Kugel!

 

Neues Weltbild

Auf dem Sterbebett wird dem deutschen Astronom Nikolaus Kopernikus im Mai 1543 der erste Probedruck seines Werkes “Sechs Bücher über die Bewegungen der Himmelskörper“ überreicht. In diesem Werk verwirft er das seit Ptolomäus gültige geozentrische Weltsystem und vertritt die Überzeugung, dass die Sonne den Mittelpunkt des Planetensystems bildet.

 

Drake schlägt spanische Flotte

Die englische Flotte, geführt von Sir Francis Drake und Sir Admiral Charles Howard, besiegt im August 1588 in mehreren Schlachten die zahlenmäßig überlegende spanische Armada. Der überlegenden englischen Schiffsartillerie hatten die Spanier nichts entgegenzusetzen. 

 


Das siebzehnte Jahrhundert

Erste Wochenzeitung auf dem Markt

In Straßburg gibt der Buchbinder und Druckereibesitzer Johann Carolus im Mai 1609 “Die Straßburger Relation“ heraus. Diese Zeitung ist die erste, die in einem wöchentlichen Rhythmus erscheint. Sie soll ihre Leserinnen und Leser regelmäßig Neuigkeiten aus dem In- und Ausland bieten. Nach Meinung einiger Leser fehlt der Tratsch und Witze.

 

Aufstand der böhmischen Stände

Nach einer Versammlung der böhmischen Stände in Prag wurden zwei katholische kaiserliche Ratsherren am 23. Mai 1618 demonstrativ aus einem Fenster des ersten Stocks des Prager Hradschin geworfen. Dieser Hinauswurf gibt das Signal für den Aufstand der böhmischen Stände gegen König Ferdinand den Zweiten, der das von Kaiser Rudolf den Zweiten zugesichert Recht auf freie Religionsausübung bisher missachtete.

 

Afrikanische Sklaven in Jamestown

In den frühen Morgenstunden des 18. Augusts 1619 trifft ein niederländisches Schiff, mit 20 Negern aus Afrika an Bord, in Jamestown, der Hafenstadt Virginias in Nordamerika, ein. Neugierig und dicht gedrängt stehen die Einwohner der Kleinstadt am Kai, um einen Blick auf die Fremden zu werfen. Als die dunkelhäutigen Menschen an Händen und Füssen gefesselt das Schiff verlassen, geht ein Raunen durch die Menge.

 

60 Gulden für Manhattan

Der Niederländer Peter Minnewit, landet am 4. Mai 1626 mit niederländischen Siedlern nach langer Überfahrt auf der Insel Manhattan. Den dort ansässigen Indianern kauft er diese Insel für 60 Gulden ab und gründet die Stadt Neu - Amsterdam.

 

Endlich Friede im Reich

Nach 30 Jahre Krieg endlich Frieden. In Münster und Osnabrück wurden die Friedensbedingungen zwischen den Kriegsparteien ausgehandelt. Am 24. Oktober 1648 ist der Dreißigjährige Krieg offiziell beendet: Der römisch - deutsche Kaiser Ferdinand der Dritte und die Reichsstände schließen mit Frankreich und Schweden den Westfälischen Frieden.

 

Tadsch Mahal für Lieblingsfrau

In Indien wird 1648 bei Agra das Tadsch Mahal vollendet. Die ganz in weißem Marmor ausgeführte Grabmoschee hat der Großmogul Dschanhan der Erste für seine Lieblingsfrau Mumtanz Mahal errichten lassen.

 

London eingeäschert

Das am 2. September 1666 ausgebrochene “Great Fire of London“ hat die Stadt fast völlig zerstört. Erst am Abend des 7. September erlischt das Feuer. Tower, Parlament und 89 Kirchen, darunter auch die Saint Pauls Kathedrale wurden ein Opfer der Flammen. Die Not der betroffenen Menschen ist unbeschreiblich.

 

Erste deutsche Siedlung in Amerika

Anhänger einer Täufergruppe aus Krefeld gründen im Oktober 1683 in Pennsylvania den Ort Germantown, die erste deutsche Siedlung in Nordamerika.

 

Akropolis explodiert

Bei Gefechten zwischen osmanischen und venezianischen Truppen um die griechische Metropole Athen schlägt am 17. Juli 1687 eine venezianische Kanonenkugel im Pantheon- Tempel ein, der von den Osmanen als Pulvermagazin genutzt wird. Das über 2000 Jahre alte Gebäude explodiert und wird zur Ruine.
 


Das achtzehnte Jahrhundert

Preußen ist Königsreich

In Königsberg krönt sich am 18. Januar 1701 der brandenburgische Kurfürst und Herzog in Preußen Friedrich der Dritte mit Zustimmung des habsburgischen Kaisers Leopold der Erste eigenhändig zum König von Preußen und nimmt den Namen Friedrich der Erste an.

 

Schotten und Engländer vereint

Am 29. April 1707 unterzeichnen der schottische und englische König die Unionsakte, die das englische Parlament mit dem schottischen vereint. Die Vereinigten Königreiche von England und Schottland nehmen die Bezeichnung “Großbritannien“ an. God save the queen or the king and - good luck for the next thousand years!

 

“Sonnenkönig“ hinterlässt ruiniertes Frankreich

Kurz vor Vollendung des 77. Lebensjahres stirbt am 1. September 1715 in seiner Residenz Versailles der französische König Ludwig der Vierzehnte. Seinem Nachfolger hinterlässt der “Sonnenkönig“ nach 50jähriger Herrschaft einen wirtschaftlich und außenpolitisch zerrütteten Staat. Unnütze Kriege, Wirtschaftskrisen, Hungersnöte, der Rückgang der Bevölkerungszahl ließ die Opposition gegen das absolutistische Königtum, das in Luxus schwelgte und das Volk unterdrückte, anwachsen.

 

Osterinsel entdeckt

Ostersonntag 1722 entdeckt der Niederländer Jacob Roggeveen im Stillen Ozean die Insel Waihu, die er Osterinsel nennt. Die Insel, die vorwiegend aus vulkanischem Gestein besteht, wird von mehreren tausend Polynesiern bewohnt. Fast 260 riesenhafte Steinskulpturen, die bis zu 8 Metern hoch sind und ebenso tief in der Erde stecken, geben Jacob Roggeveen Rätsel auf.

 

Wird die Kartoffel Grundnahrungsmittel?

Der preußische König Friedrich der Große führte in Preußen den Kartoffelanbau ein, weil Kartoffeln erheblich billiger sind als Getreide und der Ertrag pro Hektar fast dreimal höher ist. Zudem gedeihen sie auf den wenig fruchtbaren preußischen Sandböden gut.  Die Bevölkerung stand dem neuen Gewächs zunächst misstrauisch gegenüber, von dem sie auch nicht recht wusste, wie man die Kartoffel isst. Viele starben, weil sie die giftigen Früchte roh verzehrten, andere kochten die Blätter. Nach der landesweiten Aufklärungskampagne “Kartoffeln – lecker zubereitet“ tritt die neue Frucht nun den Siegeszug an. Vielleicht wird sie eines Tages ein Grundnahrungsmittel sein; vielleicht auch anders zubereitet - nicht nur gekocht; wer weiß, wer weiß.

 

Jenny spinnt

Im November 1764 erfindet der Handweber James Hargreaves aus Stanhill bei Blackburn die “Spinning-Jenny“. Die erste Spinnmaschine der Welt kann acht Fäden gleichzeitig verarbeiten.

 

Boston Tea - Party

Bostoner Bürger stürmen am 16. Dezember 1773 als Indianer verkleidet drei Schiffe der Ostindischen Kompanie und werfen die Landung  - 342 Kisten Tee -  über Bord. Grund ist der Protest gegen die vom britischen Parlament ohne Mitwirkung von Vertretern der Kolonien eingeführte Teesteuer.

 

Dampfmaschine arbeitet

Die vom britischen Ingenieur und Erfinder James Watt konstruierte Dampfmaschine setzt sich im Mai 1776 erstmals in einem Kohlebergwerk mit einem ohrenbetäubenden Zischen in Bewegung.
 

Briten kapitulieren – Amerikaner unabhängig

Drei Wochen nach Beginn der amerikanischen Belagerung unter dem Oberbefehl von George Washington kapitulieren am 19. Oktober 1781 die Briten bei Yorktown, Virginia. Der militärische Sieg der nordamerikanischen Kolonisten bedeutet das Ende des seit 1775 tobenden Unabhängigkeitskrieges und die Unabhängigkeit der Nordamerikaner von Großbritannien.

 

Erste “bemannte“ Luftfahrt

In Anwesenheit des französischen Königs und seiner Gemahlin startet am 19. September 1783 ein Heißluft – Ballon der Brüder Josef und Jacques Montgolfier mit einem verstörten Huhn, einem irritierten Schaf und einer entsetzten Ente im Korb. Der Ballon hält sich acht Minuten in der Luft und landet zwei Kilometer vom Startplatz entfernt. Die Majestäten sind entzückt.

 

Sturm auf die Bastille

Schon seit Tagen gärt es in Paris. Der Hass auf die Königlichen ist unbändig groß. Die Bevölkerung verlangt nach Waffen und schreibt sich in der neu gegründeten Bürgermiliz ein. Am Morgen des 14. Juli 1789 verbreitet sich die Nachricht, dass im Invalidenhaus Waffen verteilt werden. Die Mehrzahl der Pariser Bürger verschafft sich daraufhin Waffen und Munition und zieht zur Bastille, dem Staatsgefängnis im Vorort St. Antoine. Um drei Uhr beginnt der Kampf gegen die Soldaten der Bastille. Drei Stunden später sind 160 Belagerer tot, die Bastille jedoch eingenommen und die Gefangenen befreit.

 

König ist Kopf los

Der abgesetzte französische König Ludwig der Sechszehnte, der am 17. Januar 1793 vom Nationalkonvent mit 361 zu 360 Stimmen zum Tode verurteilt worden ist, wird am 21. Januar zur Guillotine geführt. Tausende Schaulustige erleben wie der Kopf des abgesetzten Königs per Fallmesser vom Rumpf getrennt wird und mit dumpfem Schlag in den bereit gestellten Korb fällt. Die Menge jubelt, als der Scharfrichter den blutenden Kopf vorzeigt.
 


Das neunzehnte Jahrhundert

Preußische Bauern sind frei. Am 9. August 1807 erlässt der preußische König Friedrich Wilhelm der Dritte ein Edikt zur Befreiung der Bauern von der Erbuntertänigkeit. Die Leibeigenschaft wird aufgehoben. Die Bauern müssen nun untertänigst Steuern zahlen.

 

Napoleon dankt ab

Nach dem Einmarsch der siegreichen Verbündeten Preußen, Österreicher, Engländer und Russen in Paris dankt der französische Kaiser Napoleon der Erste am 6. April 1814 ab. Die Insel Elba wird nach dem Willen der Sieger sein neuer Wohnsitz sein. Jedoch werden hohe Unterhaltszahlungen und eine Leibgarde von 600 Soldaten den Gang nach Elba erleichtern. Dem Einmarsch der Verbündeten in Paris war 1813 die Niederlage der Franzosen in der Völkerschlacht bei Leipzig vorausgegangen. Dort standen sich 330.000 preußische, österreichische und russische Soldaten 220.000 französische gegenüber. In der bisher größten Schlacht aller Zeiten starben 70.000 Franzosen und 52.000 Verbündete.

 

“Puffing Billy“ funktioniert

Rauchend, stinkend und zischend setzt sich am 18. Juni 1814 in der britischen Kohlegrube “Lambert Mine“ die erste Grubenlokomotive in Bewegung. Stolz und bewegt nimmt der Erfinder William Hedley Glückwünsche entgegen.
 

Napoleon zurück an der Macht

Kaiser Napoleon der Erste zieht am 20. März 1815 in Paris ein, nachdem er am 1. März bei Cannes mit 1.000 Anhängern und 4 Geschützen gelandet war und die französischen Truppen zu ihm übergelaufen waren.

 

Napoleon verbannt

Napoleon tritt am 20. November 1815 seine Reise in die Verbannung auf der Insel Sankt Helena an. Zuvor hatten ihn am 18. Juni 1815 die Engländer unter Führung des Herzogs Wellington und der Preußen unter Führung des Generals Blücher in der Schlacht bei Watterloo vernichtend geschlagen.

 

Beethoven gestorben

Im Alter von 56 Jahren ist am 26. März 1827 in Wien der Komponist Ludwig van Beethoven gestorben. Der seit 9 Jahren an fast völliger Taubheit leidende Beethoven erlag einem Leberleiden. Eine große Menschenmenge folgt dem Sarg des großartigen Komponisten, der sich in seinem künstlerischen Schaffen stets um Musikwerke von letzter Gültigkeit bemühte. Von seinen Zeitgenossen werden seine Werke oftmals als kühn und neuartig empfunden.

 

Für Einheit und Freiheit

Während des Hambacher Festes (27. - 30. Mai 1832) auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße fordern  30.000 demokratisch und republikanisch gesinnte Teilnehmer erstmalig Freiheit, nationaler Einheit und die Wahl von Volksvertretern. Die Obrigkeit ist irritiert.

 

Kinderschutz eingeführt

Das britische Parlament verbietet 1833 mit dem “Factory Act“ die Arbeit von Kindern unter neun Jahren in Mühlenbetrieben, begrenzt die wöchentliche Arbeitszeit von 9- bis 13jährigen Jugendlichen auf 48 Stunden und legt für 1- bis 18jährige eine Höchstarbeitszeit von 68 Wochenstunden fest.

 

Dampfzug verkehrt zwischen Nürnberg und Fürth

Unter Kanonendonner und Marschmusik setzt sich am 7. Dezember 1835 pünktlich um 9:00 Uhr der Eröffnungszug der Ludwigsbahn-Gesellschaft schnaufend und fauchend in Bewegung. Etwa 200 Personen in neun Wagen und ein Fass Bier verlassen, begleitet von der vor Begeisterung kreischenden Menschenmenge, den Platz vor dem Spittlertor in Nürnberg. Gegner der neumodigen Technik befürchten ob der hohen Geschwindigkeiten von rund 30 km/h unheilbare Krankheiten bei den Passagieren und Fehlgeburten bei den an Strecke der Eisenbahn grasenden Rindviechern.

 

Marke revolutioniert Briefbeförderung

In Großbritannien verkauft die Post am 6. Mai 1840 die erste aufklebbare Briefmarke. Sie zeigt das Porträt der Königin Viktoria, weil Experten glauben, dass die Fälschung eines Porträts leichter zu erkennen ist.

 

Kölner Dom fertig gestellt

632 Jahre nach Baubeginn wird der fertig gestellte Dom in Anwesenheit Kaiser Wilhelms der Erste am 15. Oktober 1880 feierlich eingeweiht. Böse Zungen behaupten, dass der Dom nun ein evangelischer sei, weil der Bau zwar von Katholiken begonnen, aber die evangelischen Preußen das Geld beisteuerten, damit der Prachtbau der Hochgotik endlich fertig gebaut werden konnte. Für Patrioten gilt der Dom als Symbol nationaler Einheit.

 

Reichstag billigt Krankenversicherungsgesetz

Am 15. Juni 1883 verabschiedet der Deutsche Reichstag das “Gesetz zur Krankenversicherung“. Die Beiträge der ab sofort obligatorischen Versicherung tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte.

 

Krakatau explodiert - 36.000 Tote

Am 26. August 1883 explodierte der Vulkan “Krakatau“ und vernichtet die gleichnamige Insel, die im Meer versinkt. Die Asche des Vulkanausbruches wird bis zu 80 Kilometer in die Atmosphäre geschleudert. Asche regnet auf eine Fläche von 800.000 km². Der Einsturz der Insel verursachte eine Flutwelle, deren bis zu 35 Meter hohen Wellen brandeten zwischen Java und Sumatra hin und her und verwüsteten ganze Küstenstriche. Diese Katastrophe fordert 36.000 Todesopfer.

 

Massaker am “Wounded Knee“

Im Dezember 1890 metzeln amerikanische Soldaten über 200 Sioux-Indianer, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, am “Wounded Knee“ in Süd-Dakota nieder. Die Indianer, die sich bereits ergeben hatten, sollten entwaffnet werden. Dabei löste sich versehendlich ein Schuss. Sofort feuerten die Soldaten wahllos in die Menge.

 

Mensch kann fliegen

Am späten Morgen im August 1890 beobachten Freunde und Bekannte den jungen Otto Lilienthal. Der steht mit einem Gleitflugapparat, der wie eine riesige Libelle aussieht, auf einem Hügel und scheint unentschlossen. Plötzlich läuft Lilienthal los und tatsächlich, er schwebt. Es ist unglaublich, er schwebt wie ein Vogel knapp zwei Meter über den Boden. Nach wenigen Augenblicken ist der Flug vorbei. Unsanft landet Lilienthal auf dem Boden.

 

Sissi ist tot

Die österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi, wurde bei einem Spaziergang am Genfer See vom Italiener Luigi Luccheni hinterrücks mit einer Feile erstochen. Es ist furchtbar, einfach furchtbar. Unsere geliebte Sissi ist tot.
 


Das zwanzigste Jahrhundert

Fast 100.000 Tote bei Erdbeben

Ein Erdbeben, das allein in der Hafenstadt Messina 84.000 Todesopfer fordert, erschüttert 3 Tage vor Sylvester 1908 Sizilien. Die Städte Messina und Reggio die Calabria sind völlig zerstört. Fast 100.000 Getötete und unzählige verletzte sind zu beklagen. Es ist in Europa das schlimmste Erdbeben seit Menschengedenken.

 

Unsinkbare “Titanic“ gesunken

Rund 150 Kilometer vor der Küste Neufundlands sinkt am 15. April 1912 um 2:20 Uhr der als unsinkbar geltende britische Luxusdampfer “Titanic“. Von den 2.206 Menschen an Bord überleben nur 703. Um 23:40 Uhr des Vortages war die “Titanic“ mit einem Eisberg kollidiert. Der Rumpf wurde dabei von dem Eisberg auf eine Länge von etwa 100 Meter aufgeschlitzt. Das daraufhin eindringende Wasser war nicht aufzuhalten.

 

Krieg in Europa - Menschen sind begeistert

Die tödlichen Schüsse auf das österreichische Thronfolgerpaar, Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Herzogin Sophie, in Sarajevo führte zu einer Welle von Kriegserklärungen. Die Gewissheit, dass es Krieg geben wird, löst im August 1914 in den Krieg erklärenden Ländern eine Kriegsbegeisterung aus. Der Jubel ist groß. Jeder will dabei sein. In Berlin stimmen die Menschen, als sie die Nachricht vom Kriegsausbruch hören, spontan den Choral “Nun danket alle Gott“ an. Allerorten spricht man von einem kurzen Kriegsgang. Bis Weihnachten, so ist überall zu hören, seien die Soldaten wieder zu Hause.

 

No alcohol

Der amerikanische Kongress verabschiedete am 28. Oktober 1919 das so genannte “Vostead- Gesetz“, das die Herstellung, Transport und Verkauf aller alkoholischen Getränke in den Vereinigten Staaten von Amerika verbietet. Dieses Verbot spaltet die amerikanische Bevölkerung in zwei Lager: Die “Trockenen“ (dry) und die “Nassen“ (wet).

 

Dollar kostet 4,2 Billionen Mark

Im November 1923 erreicht die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt. Ein Dollar kostet 4, 2 Billionen  (4.200.000.000.000) Mark. Die Preise für die Grundnahrungsmittel sind ins Unermessliche gestiegen. Die Löhne werden wöchentlich ausgezahlt.

 

Gefreiter nach Putschversuch in Haft

Adolf Hitler, Gefreite der Wehrmacht und NSDAP-Führer, verkündete in München die “Nationale Revolution“ und den “Marsch auf Berlin“. Der Putsch scheiterte. Die NSDAP wird verboten und Hitler geht am 9. November 1923 für fünf Jahre in Festungshaft.

 

Mickey Mouse ist Filmstar

1926 wird die gezeichnet Figur “Mickey Mouse“ in Amerika ein Filmstar. Der gebürtige Karikaturist und Reklamezeichner probierte sich bereits ab 1922 in Hollywood an Zeichentrickfilmen. Dabei entwickelte er die Märchenfiguren “ Mickey Mouse“ und “Donald Duck“.

 

15millionste “Lizzy“ vom Band

Am 9. September 1927 rollt das 15millionste Exemplar des Modells “Lizzy T“ vom Band der Ford-Werke in Amerika. Der Verkaufsschlager wird von einem Vierzylinder-Motor mit einem Hubraum von 2,9 Liter angetrieben. Dieser Motor entwickelt 20 PS Leistung und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von sage und schreibe 65 km/h. Der Wagen kostet 850 Dollar.

 

“Spirit of Louis“ in Paris gelandet

Nach 33 Stunden und 29 Minuten landet der Amerikaner Charles Lindbergh am 21. Mai 1927 in Paris. Lindbergh war in New York mit seinem einmotorigen Flugzeug namens “Spirit of Louis“ zum 6.000 Kilometer langen Nonstop-Flug über den Atlantik aufgebrochen. Auf die Frage, was ihm auf dem Flug die größten Schwierigkeiten bereitet habe, antwortet Lindbergh: Die verdammte Müdigkeit.

 

Schwarzer Freitag an der Börse

An der New Yorker Börse löst am 25. Oktober 1929 der Sturz der vor allem durch Spekulationsgeschäfte hoch getriebenen Aktienkurse eine Panik aus. Über 13 Millionen Wertpapiere werden verkauft. Die Kurse fallen um bis zu 90 %. Die Gesamtverluste werden auf über 15 Milliarden Dollar beziffert.

 

Atome doch spaltbar

Die deutschen Wissenschaftler Otto Hahn und Fritz Strassmann entdecken 1938 die Spaltbarkeit von Atomkernen. Sie bestrahlten Uran mit Neutronen. Es entstand radioaktives Barium, gleichzeitig wurde dadurch Energie frei gesetzt. Diese Entdeckung ist revolutionär. Bisher galten Atomkerne als unspaltbar. Hoffentlich wird diese Erkenntnis zum Wohle der Menschheit eingesetzt.

 

Kapitulation in Stalingrad

Am 31. Januar 1943 kapituliert der deutsche Generalfeldmarschall Paulus. Die Schlacht um Stalingrad ist zu Ende und hat 146.300 deutschen und 46.700 russischen Soldaten sowie 46.000 Einwohnern das Leben gekostet. 107.800 deutsche Soldaten gehen in Gefangenschaft.

 

Hiroshima ausgelöscht

Um 8:15 Uhr des 6. August 1945 klinkte die Besatzung des B-29-Bombers über die japanische Stadt Hiroshima die Atombombe “Little Boy“ aus. 45 Sekunden später erblickten die Männer im Flugzeug durch ihre Schutzbrillen einen hellen Blitz, dann eine pilzförmige rosa Wolke. In der Stadt tobte ein Feuersturm mit einer Geschwindigkeit von 1.200 km/h, der fast alle Häuser zerstörte. Über 200.000 Menschen sind tot, über 100.000 Menschen sind verletzt.

 

Tooor  -  Tooor

Mit einem sensationellen 3:2 Sieg der bundesdeutschen Fußball-Nationalelf gegen den hohen Favoriten Ungarn am 4. Juli 1954 ist Deutschland Weltmeister. Experten hatten einen Sieg der deutschen Kicker nicht für möglich gehalten. Endlich  -  wir sind wieder wer!!

 

Rock ’n’ Roll gegen Spießertum?

Amerikanische Jugendliche schwimmen auf der Rock ’n’ Roll-Welle. Schallplatten von Elvis Presley, wie “Tutti Frutti“ und “Jailhouse Rock“, werden über die Radiosender in ganz Amerika verbreitet. Es hat den Anschein, als könnte der Rock ’n’ Roll zum Symbol einer jungen Generation werden, die sich gegen die Mittelstandskultur der Eltern mit ihrer kleinbürgerlichen, biederen Moral und Konsumideologie auflehnen. Mauer trennt Berliner. In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 riegeln DDR-Grenzposten die Grenzen zwischen Ost- und Westberlin sowie zwischen den 3 Westsektoren und der DDR ab und beginnen mit dem Bau einer Mauer quer durch die Stadt. Die Nachricht von den Absperrmaßnahmen trifft die westliche Welt völlig unerwartet. Haben die westlichen Geheimdienste versagt?

 

Kennedy ermordet

Am 22. November 1963 wird der amerikanische Präsident John F. Kennedy während seines Aufenthaltes in Dallas/Texas Opfer eines Mordanschlages. 30 Minuten nach den tödlichen Schüssen stirbt der 46-jährige Präsident im Krankenhaus. Die geschockte Weltöffentlichkeit reagiert mit Trauer und Empörung.

 

Mann auf dem Mond

Am 21. Juli 1969 um 3:56 Uhr mitteleuropäischer Zeit betrat der amerikanische Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Es ist ein kleiner Schritt für Armstrong, jedoch ein großer für die Menschheit. Als “Souvenirs“ sammelt die Besatzung der Mondfähre Steine, Steine und nochmals Steine.

 

Rockfestival in Woodstock

Eine Farm in Woodstock bildet 1969 die Kulisse für das mit rund 300.000 Besuchern bisher größte Rockfestival der Open- air- Bewegung. Die Veranstaltung wird 3 Tage dauern. Superstars wie Jimi Hendrix und Janis Joplin werden auftreten. Der Traum der jugendlichen Subkultur von Liebe und Freiheit soll für diese 3 Tage Wirklichkeit werden.

 

“Challanger“ explodiert

Bei dem bisher schwersten Unfall in der Geschichte der bemannten Raumfahrt explodiert am 28. Januar 1986, 73 Sekunden nach dem Start und 17 Kilometer Höhe, die US-Raumfähre “Challanger“. Die gesamte Besatzung - 6 Astronauten und die Lehrerin Christa McAuliffe - kommt bei dem Unglück ums Leben.

 

Super-Gau in Tschernobyl

Am 26. April 1986 explodiert in der Ukraine ein Reaktor der Kernkraftanlage Tschernobyl. Das Reaktorgebäude wird völlig zerstört und eine Radioaktivität von insgesamt 50 Millionen Curie freigesetzt. Das entspricht dem 30- bis 40fachen der Radioaktivität der Bombenexplosion in Hiroshima im Jahre 1945. Es ist die bisher schwerste Katastrophe in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie.

 

Mauer fällt nach 28 Jahren

DDR-Bürger erzwingen am 9. November 1989 die Öffnung der Mauer in Berlin. Die Nachricht von der Öffnung der Mauer und somit der Grenzen der DDR überrascht die Bürger auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze. Nachdem um 18:57 Uhr der Ostberliner SED-Bezirkschef Günter Schabowski in einer vom DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz den Beschluss des DDR-Ministerrates über eine ungehinderte Ausreise von DDR-Bürgern bekannt gegeben hatte, stürmten zehntausende Ostberliner die Sektorengrenze und feiern mit den Westberlinern ein Freudenfest. Kann sich die DDR als Staatsgebilde noch halten?

 

Schaf geklont

Forscher des Roslin- Institutes geben bekannt, dass sie erstmals am 23. Februar 1997 ein Säugetier geklont haben. Die erzeugte Kopie ist das Schaf “Dolly“. Dieser wissenschaftliche Durchbruch weckt weltweit Besorgnis über einen möglichen Missbrauch der Gen-Technologie.

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