Schlagzeilen aus 20
Jahrhunderten
Das erste Jahrhundert
Geburt mangels Unterkunft im Stall
Die hoch schwangere Frau eines Zimmermanns
aus Nazareth entbindet in einem Stall nahe Bethlehem, einer kleinen
Stadt in Galiläa. Seine Eltern geben ihm den Namen
Jesus. Insider munkeln, dass dieses Kind dazu
bestimmt ist, das jüdische klerikale Establishment gehörig
aufzuschrecken.

Massaker im Teutoburger Wald
Der Cheruskerfürst Arminius vernichtet im
Jahre 9 in einer dreitägigen Schlacht im
Teutoburger Wald drei römische Legionen, geführt vom Feldherrn
Varus. 25.000 Römer werden getötet. Varus
begeht Selbstmord. Die
Römer geben
Germanien östlich des Rheins auf.

Prediger hingerichtet
Jesus von Nazareth wird zum Kreuztod
verurteilt, weil er sich als Sohn Gottes und König der Juden bezeichnet
hat. Schon seit langem trachteten die Hohepriester und Schriftgelehrten
danach, Jesus, der mit seinen zwölf Jüngern durchs Land zog und
predigte, zu vernichten. Sie befürchteten, das Volk könnte sich vom
rechten Glauben abwenden und dem neuen Lehrer folgen. An einem Freitag
des Jahres 30 wird
Jesus von Nazareth vor den Toren Jerusalems
gekreuzigt. Seine Anhänger nennen sich von Stund´ an Christen.

Römer gründen Köln
Der römische Kaiser Claudius erhebt seine
Frau
Agrippina zur Kaiserin und macht am 25. Februar 50
ihre Geburtsstätte zur Militärkolonie und nennen diese
Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
Rom brennt
In der Nacht zum 18. Juli 64 bricht im
Circus Maximus ein Feuer aus, das sich rasch über die
ganze Stadt verbreitet. Drei Tage lang steht
Rom in Flammen, in den engen Straßen springt
das Feuer von einem Holzhaus zum nächsten über, die Römer verlassen in
Panik ihre Stadt. Hunderte Wohnhäuser brennen nieder, auch der
Kaiserpalast wird beschädigt. Mehrere tausend
Römer sind obdachlos. Kaiser
Nero wird verdächtigt, selbst das Feuer gelegt
zu haben, um eine neue, prächtige Stadt bauen zu können. Um dem Verdacht zu begegnen und der
aufgebrachten Öffentlichkeit einen Brandstifter und Sündenbock zu
liefern, bezichtigt Nero die Christen der Brandstiftung.

Pompeji ausgelöscht
Am 24. August 79 wurde die Stadt
Pompeji von einem Ausbruch des Vulkans “Vesuv“ überrascht. Glühende Lava und ein Hagel
von Gesteinsbrocken ergossen sich über die Stadt. Eine riesige
Aschewolke senkte sich auf
Pompeji. Heute, 3 Tage später ist das ganze Ausmaß
der Katastrophe sichtbar: Die Stadt ist unter einer meterdicken
Ascheschicht begraben. Nur wenige der
20.000 Einwohner haben das Unglück überlebt.

Limes: Bollwerk gegen Germanen
Um die Nordgrenze des
Römischen Reiches in Germanien vor den Angriffen
abzusichern, haben die Römer den Limes, eine mit Wällen, Gräben und
Palisaden sowie Holztürmen gesicherte Grenze, errichtet. Der
Limes wird von vier Legionen überwacht. Deren
Lager befinden sich in
Bonna ( Bonn ),
Novaesium ( Neuss ) und
Colonia Ulpia Traiana ( Xanten ). Der
Limes soll die germanischen Stämme, die auf der
Suche nach neuem Siedlungsgebiet gen Süden ziehen, aufhalten.

Das zweite Jahrhundert
Beamter erfindet Papier
Um 105 entdeckt in China der kaiserliche
Hofbeamte
Ts´ ai Lun die Herstellung des Papiers.
Ts´ ai Lun gewinnt das begehrte Produkt durch das
Zerstampfen von Maulbeerbast, Lumpen und Hanf. Das so zerkleinerte
Material vermengt er mit Wasser zu einem dünnen Faserbrei, den er in
eine aus Holzrahmen und eingelegten Bambusgeflecht bestehende Form
schöpft. Das Wasser fließt ab. Zurück bleibt eine nach der Trocknung
beschreibbare Masse. Die geniale Erfindung wird möglicherweise
die bisherigen Archivierungsformen vom Markt verdrängen.
Limes jetzt vom Rhein bis an die Donau
Nach militärischen Auseinandersetzungen
mit den
Germanen verlegten die
Römer den obergermanischen
Limes nach Osten. Heute ist die letzte
Verbindung zum rätischen
Limes hergestellt worden. Der Grenzwall soll
nun durch feste Palisaden und Steinbauten, welche die Holztürme ersetzen
werden, verstärkt werden.

Ptolomäus ist tot
In Ägypten stirbt im
Jahre 160 der geniale Mathematiker und Geograf
Claudius Ptolomäus. Er legte erstmals ein mathematisches
System der Astronomie vor, in dem die Erde als Mittelpunkt des Weltalls
steht, umkreist von der Sonne, dem Mond und den Planeten. Neben der Astronomie befasste sich
Ptolomäus auch mit Astrologie und stellte die
Bedeutungen und Einflüsse der Sternenkonstellationen auf das Leben der
Menschen dar. Darüber war er auch geografisch tätig. In
seinen Lehrbüchern werden 8.000 Orte nach Längen- und Breitengraden
aufgeführt.

Das dritte Jahrhundert
Bischof von Rom will Vorrangstellung
Im Jahre 217 fordert nun der römische
Bischof
Kalixt der Erste die Vorrangstellung der
Bischöfe Roms gegenüber den anderen Bischöfen.
Hintergrund:
Die junge christliche Gemeinde hatte ihren
geistigen Mittelpunkt von
Jerusalem nach
Rom verlegt. Mit dem Wirken der Apostel
Petrus und
Paulus in
Rom setzte die Bedeutung dieser Stadt für die
christliche Kirche ein. Für die Welt- und Hauptstadt
Rom sprach, dass man hier auf maßgebliche
Personen der Politik und Kultur im Sinne der Weiterverbreitung des
Glaubens einwirken konnte. Gleichzeitig bildete sich – beeinflusst vom
römischen Staatsaufbau - allmählich in Rom die hierarchisch gegliederte
Ordnungsstruktur der christlichen Kirche heraus.

Römer geben Limes auf
Die
Germanen haben den
Limes überwunden und stehen im Unterelsass
bzw. im Allgäu. Der
Limes als Grenze muss faktisch aufgegeben
werden, nur einige Stützpunkte sollen gehalten werden.

Trier ist Residenzstadt
Augusta Treverorum ( Trier ) ist Residenz des Unterkaisers
Konstantius des Ersten. Mit dem Ausbau wurde im April 293 begonnen.
Unter anderem wurde im Süden der Stadt mit den Kaiserthermen, die eine
Grundfläche von 332 x 260 Meter einnehmen, eine der größten Badeanlagen
des Reiches erbaut. Den nördlichen Eingang zur Stadt bildet
die aus grauem Sandstein errichtete
Porta Nigra.

Das vierte Jahrhundert
Kamasutra lässt Männerwelt aufhorchen
In Nordindien verfasst der Weise Mallanaga
im
Jahre 301 ein Lehrbuch der Erotik in sieben
Kapiteln, das “Kamasutra“. Dieses Handbuch fasst die indischen
Liebeslehren zusammen und wendet sich in erster Linie an die Männer,
denen es zu verfeinertem Sinnesgenuss verhelfen will. Neben Hinweisen auf alle Arten der
sexuellen Vereinigung enthält das “Kamasutra“ Informationen über Hochzeitbräuche, das
Kurtisanenwesen und magische Geheimlehren.
Verfolgung Andersgläubiger hält an
Im
Römischen Reich werden
seit 303 wieder
Christen im großen Stil verfolgt. Kaiser
Diokletian will die “Altvätersitten“
wiederherstellen. Er lässt die
Christen aus dem Staatsdienst entfernen, enteignet
die christlichen Gemeinden und bestraft die Geistlichkeit. Es kommt zu
zahlreichen Martyrien.

Christentum neue Massenreligion
Die beiden römischen Kaiser
Konstantin der Erste und
Licinius gewährten im
Februar 313 durch das Mailänder Toleranzedikt den
Christen Religionsfreiheit und schafften die alte
römische Staatsreligion ab. Das
Christentum entwickelte sich zu einer Massenreligion.
Politisch Ehrgeizige wie auch religiös
Uninteressierte, die sich vom Übertritt Vorteile versprechen, geistig
aber noch im Heidentum verhaftet sind, drängen in die christlichen
Gemeinden. Dadurch verflacht der christliche Glaube immer mehr.

Hunnen lösen Völkerwanderung aus
Die
Hunnen, ein nomadisches Reitervolk, fielen nach
ihrer Vertreibung aus China in Südrussland ein und vernichteten das
Ostgotenreich. Ost- und Westgoten sind auf der Suche nach einer neuen
Heimat. Die Westgoten, die nördlich der Donau siedelten, suchen Schutz
auf römischen Gebiet und lösen eine heftige militärische Reaktion der
Römer aus.

Das fünfte Jahrhundert
Rückzug der Römer aus Gallien
Die Kämpfe an den Grenzen des römischen
Reiches und die vielen Niederlagen hat die militärische Schlagkraft der
Römer geschwächt. Das Reich muss neu geordnet werden. Die römischen
Truppen geben im
August 406
die Rheingrenze auf und ziehen sich aus
Gallien zurück. Die
Franken stoßen nach und überschreiten den Rhein.
Ihr Ziel: Die Eroberung
Galliens.

Römer verlassen Britannien
Die Abwehrschlacht der
Römer gegen die
Westgoten im
Jahre 375 hatte das
Römische Reich entscheidend geschwächt.
Gallien war verloren. Mit dem Marschbefehl des
Kaisers im Mai 407 ziehen sich nun auch die Legionen aus
Britannien zurück.

Barbaren plündern Rom
Westgotische Truppen erobern am
24. August 410 Rom und plündern die Stadt drei Tage lang.
Die Nachricht vom Fall
Roms löst im gesamten
Römischen Reich Entsetzen und Panik aus. Viele betrachten
die Niederlage
Roms zugleich als eine Niederlage der
Zivilisation gegen die Barbaren.

Attila ist nicht aufzuhalten
Die
Hunnen sind unter der Führung ihres Königs
Attila auf dem Weg nach Mitteleuropa. Nichts und
niemand kann sie stoppen. 80.000
Vandalen fliehen vor
Attila von Osteuropa nach Spanien und weiter
nach Nordafrika. Möglicherweise wollen sie das römische
Karthago erobern.

Vandalen plündern Rom
Der Vandalenkönig
Geiserich eroberte am
2, Juni 455 Rom, nachdem er die römische Flotte
zerschlagen hatte. Seit vierzehn Tagen plündern Geiserichs Horden
Rom.

Militär putscht
Am
23. August 476 setzt das römische Heer, das vorwiegend
aus
germanischen Söldnern besteht, den weströmischen
Kaiser
Romulus Augustulus ab und ernennt den Germanen
Odoaker zum neuen König. Ist das der Beginn der
germanischen Vorherrschaft im römischen Reich?

Das sechste Jahrhundert
Erstmals Gesetze für Westgoten erlassen
Um einen Ausgleich zwischen seinen
arianischen und katholischen Untertanen herbeizuführen, lässt Alarich
der Zweite im
Jahre 506 die
“Lex Romana Visigothorum“ publizieren.
Dieses Gesetzeswerk könnte sich zum wichtigsten
dieser Epoche entpuppen.
“Corpus iuris civilis“ aufgezeichnet
Der oströmische Kaiser
Justinian der Erste lässt
ab 528 als Grundlage des römischen Rechts den
“Corpus iuris
(civilis)“ aufzeichnen. Der Kaiser ist sich sicher:
Dieses Werk wird die Rechtsgeschichte bestehender und zukünftiger
Staates entscheidend beeinflussen.
Visionär erschüttert Elite Mekkas
Der 40jährige
Mohammed sieht seine visionären
Offenbarungserlebnisse als göttlichen Auftrag, die Araber zur
Anerkennung eines einzigen allmächtigen Gottes zu bekehren. Die reiche
Elite Mekkas ist verschnupft, denn sie befürchtet eine Verringerung
ihrer Macht durch die Abschaffung der Vielgötterei.

Buddhismus in Japan Staatsreligion
594 erhebt der japanische Kronprinz Schotoku
den
Buddhismus zur Staatsreligion.
Schokotu setzt sich für die Übernahme der
chinesischen Kultur und für die Errichtung eines zentralistischen
Beamtenstaates nach chinesischen Musters ein.

Kathedrale ist fertig
In Canterbury weiht heute der Bischof
Augustinus die erste Kathedrale auf Britanniens Boden feierlich ein.
Der Bischof
Augustinus landete
597 mit 40 Mönchen und dem Ziel, die Heiden
zu bekehren, in Thanet an der englischen Nordseeküste. Unterstützt vom
König
Ethelbert von Kent missionierte er schnell die
Mehrheit der
Angelsachsen.
Das siebte Jahrhundert
Königinnenmord im
Frankenreich
Brunhilde, die Königin der
fränkischen Teilreiche
Austrien und
Burgund, wird auf Befehl des Königs
Clothar den Zweiten drei Tage grausam gefoltert
und schließlich von einem Pferd zu Tode geschleift. Damit besitzt
Clothar die Alleinherrschaft im Frankenreich.
Mohammed übernimmt Führung
622 musste der
Prophet
Mohammed auf Druck des Establishments in
Mekka nach
Medina flüchten. Hier formt er eine
Gemeinschaft, die entschlossen ist, unter der geistlichen und
politischen Führung
Mohammeds den
Islam in Arabien durchzusetzen. Will er
Mekka erobern?

Mekka erobert - Hadsch wird
Pflicht
624 erklärte
Mohammed Mekka den heiligen Krieg. Nach
wechselvollen Kämpfen und Massenbekehrungen zieht er
630 siegreich in
Mekka ein, welches er an Stelle von Jerusalem
zum Heiligtum erklärt. Die Götzendiener werden aus der
Kaaba vertrieben. Gleichzeitig richtet
Mohammed den Kult des
Hadsch ein. Hierbei ist jeder volljähriger
Muslim verpflichtet, einmal in seinem Leben nach
Mekka zu pilgern.

Mohammed ist tot
Der islamische Religionsstifter
Mohammed
stirbt am
8. Juni 632 im Alter von 62 Jahren während einer Wallfahrt in
Medina. Neun Witwen trauern um ihn. Sein politisches Lebenswerk ist gewaltig.
Er hinterlässt seinen Nachfolgern ein politisch und religiös geeintes
Arabien.
Das achte Jahrhundert
Venedig regiert sich selbst
An die Spitze Venedigs tritt erstmals ein
von Klerus und Adel gewählter Doge ( also ein Führer ). Venedig wird
ein weitgehend freier Stadtstaat unter byzantinischer Oberhoheit.

Maurensturm in Spanien
Die Araber überschreiten 711 die Meerenge
von Gibraltar. Trotz heftiger Gegenwehr zerschlagen sie das
Westgotenreich und erobern Spanien.

Moslems in Südfrankreich
721 rücken die
kriegsbegeisterten Mauren über die Pyrenäen vor und beginnen mit der
Eroberung Südfrankreichs. Städte wie Narbonne fallen in die Hände der
Moslems. Sie dienen als neue Stützpunkte für geplante Raubzüge nach
Aquitanien und Burgund.
Karl Martell - Retter des
Abendlandes
Der Franke Karl Martell, Begründer der
Karolinger Macht, besiegt im Oktober 732 in der Schlacht von Tours die
Araber und beendet ihren Vormarsch. Karl Martell wird als Retter des
Abendlandes gefeiert.

Klüngel um Königssalbung
und Kirchenstaat
Der fränkische König Pippin der Erste
verpflichtet sich 754 in der sogenannten Pippinschen Schenkung zur
Gründung und Garantie eines Kirchenstaates unter päpstlicher Herrschaft.
Papst Stephan erkennt im Gegenzug die Karolinger als legitime
Königsdynastie im Frankenreich an.
Bonifatius ist tot
Der angelsächsische Missionar und Apostel
der Deutschen wurde am 5. Juni 754 in der Nähe von Dokum in Friesland
hinterrücks erschlagen. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen. Bonifatius wurde 722 zum Missionsbischof
ernannt und gründete 724 das Kloster Fritzlar sowie 741 das Bistum
Würzburg. 
Karl der Große ist
Alleinherrscher
Nach dem Tod seines Bruders Karlmann ist
Karl der Große am 4. Dezember 771 Alleinherrscher im Frankenreich. Er will das Frankenreich international
aufzuwerten und zu einem ebenbürtigen politischen Partner des
byzantinischen Kaiserreichs, welches sich als legitimen Nachfolger des
Imperium Romanum begreift, zu machen. Gleichzeitig garantiert Karl den
Schutz der Christenheit.
Drei Aufgaben hat sich Karl der Große
gestellt:
Die Eroberung des Langobardenreichs in
Italien, die den Kirchenstaat des Papstes bedrohen. Die Bekehrung der heidnischen germanischen
Stämme im Norden und Osten des Reiches, wenn nötig mit Waffengewalt. Beseitigung der mit dem Königtum rivalisierenden
Stammesherzogtümer, vor allem der Bayern und Eingliederung dieser
Herrschaftsbereiche in das fränkische Reich.

Wikinger plündern Kloster
Wilde, wagemutige Nordmänner plündern am
8. Juni 793 die Abtei Lindisfarne auf der Insel Holy Island. Die
Wikinger betrachten dieses als Auftakt für weitere Eroberungen in
Britannien. Die Motive für ihren Raub- und Eroberungszüge sind Abenteuerlust und das Fehlen an
fruchtbarem Boden in ihrer nordischen Heimat.
Das neunte Jahrhundert
Karl der Große ist Kaiser
Anlässlich seines Romaufenthaltes wird der fränkische
Herrscher von Papst Leo den Dritten am ersten Weihnachtstag 800 zum
Kaiser gekrönt. Die feierliche Zeremonie findet in der Basilika des
heiligen Petrus statt. Die dem Krönungsakt beiwohnenden Römer begrüßen
den neuen Kaiser mit seinem neuen Titel “Karl, der allergnädigste,
erhabene, von Gott gekrönte, große und friedbringende Kaiser, der das
Römische Reich regiert und der auch durch das Erbarmen Gottes König der
Franken und der Langobarden ist“. Der Papst huldigt dem Kaiser mit einem
Kniefall. Karl der Große befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Das Reich Karls des Großen erstreckt sich von der Nordsee bis nach
Süditalien, vom Atlantik im Westen bis zu den Karpaten im Osten.
Das Volk trauert - der
Kaiser ist tot
Am Morgen des 28. Januar 814 starb der
56-jährige Kaiser in seiner Kaiserpfalz zu Aachen. Einer der ganz Großen
ist von uns gegangen. Tausende nehmen Abschied. Reichstrauer ist
angeordnet.

Normannen verwüsten Hamburg
Der Überfall der Nordmänner traf die
Handelsstadt Hamburg unvorbereitet. Lautlos tauchten die Aggressoren im
Morgengrauen des 21. Aprils 845 mit ihren flach gehenden Booten vor den
Toren Hamburgs auf und stürmten die Stadt. Bevor die Überfallenden die Verteidigung
organisieren konnten, hatten die Normannen ihre Beute gemacht und waren
wieder verschwunden. Für viele Betroffene war es wie ein böser
Spuk.

Gana: Macht durch Handel
Grundlage der Machtentfaltung des Gana –
Reiches im Westsudan ist die Rolle der Hauptstadt Gana als Drehscheibe
des Salz- und Goldhandels. Die Hauptstadt - am südlichen Rand der
Sahara gelegen - ist Endpunkt der Karawanen aus Marokko. Die ansässigen
Händler nutzen ihre Stellung schamlos aus - getreu dem Motto “verlangt
wird, was uns gut tut“.

Das zehnte Jahrhundert
Bayern vernichtend
geschlagen
In der Schlacht bei Pressburg vernichten
die Ungarn, ein mit den Finnen verwandter Stamm, am 6. Juli 907 ein
bayrisches Heer. Das Tor zum Westen ist offen. Die Franken befürchten
den Totalverlust ihrer Ostmark. 
Heinrich von Sachsen ist
neuer König
Franken, Alamannen, Bayern, Thüringer und
Sachsen wählen am 12. Mai 919 in Fritzlar Herzog Heinrich von Sachsen
zum König. Als Heinrich der Erste begründet er die Dynastie der Sachsen.

Reichtag beschließt
Burgenordnung
Der Wormser Reichstag verabschiedet 926
auf König Heinrichs Vorschlag hin eine “Burgenverordnung“, die den Bau
von Burgen zur Befestigung und Sicherung der Grenzen vorsieht. Mit der Heeresreform will Heinrich die
taktische Schulung und Manövrierfähigkeit der Soldaten verbessern.
Haithabu erobert
König Heinrich der Erste erobert 934 die
Wikingersiedlung Haithabu an der Nordgrenze des römisch - deutschen
Reiches und zwingt König Knabu, sich taufen zu lassen. Haithabu, seit 890 im Besitz der Wikinger,
ist ein rund 24 ha großes Gebiet. Es liegt an der Schlei, im südlichen
Schleswig.

Erik der Rote entdeckt
neues Land
Der wegen Totschlags verbannte Erik
Thorwaldson - ob seines roten Haares Erik der Rote genannt -
unternimmt von Island aus 982 eine Entdeckungsfahrt nach Westen. Er
landet westlich von Island auf einem Land, das er eigentlich für
unbewohnbar hält. Da er jedoch eine Kolonie gründen möchte, beschließt
er, der geplanten Kolonie größere Attraktivität zu verleihen. Er wendet einen alten Marketingtrick an
und nennt das von ihm entdeckte Land “Grönland“ ( Grünland).

Das elfte Jahrhundert
Eriksson in Nordamerika
Der Wikinger Leif Eriksson, Sohn des
Grönland - Entdeckers Erik des Roten landet im Jahre 1000 auf dem
nordamerikanischen Festland. Aufgrund eines Hinweises des Grönländers
Herjolfsson ist er nach Westen gesegelt und an mehreren Stellen an Land
gegangen: Südlich von Baffinland, Labrador und Vinland.

Papstwahl nur noch durch Kardinäle
Um den Einfluss der römisch – deutschen
Kaiser und des römischen Stadtadels auf die Wahl des Papstes
zurückzudrängen, erlässt Papst Nikolaus der Zweite auf der Ostersynode
1059 ein Papstwahldekret, dass die Wahl ausschließlich in den Händen
eines Kardinalskollegiums legt.

Normannen in Süditalien
Die Normannen, die sich an der
nordfranzösischen Normandie festgesetzt haben, breiten sich mit der
Eroberung Baris 1071 nach Süditalien aus.

Papst bannt Heinrich
Während der Reichssynode in Worms erklärte
König Heinrich der Vierte am 24. Januar 1076 Papst Gregor den Siebten
für abgesetzt. Der Papst antwortet umgehend mit der Bannung König
Heinrich des Vierten.
Gang nach Canossa
Heinrich der Vierte ging am 28. Januar
1077 seinen bisher schwersten Gang seines Lebens. Er ging im Büßergewand
auf die italienische Burg Canossa, um sich Papst Gregor den Siebten zu
unterwerfen. „Die Rache ist mein, spricht der Herr“ -
drei Tage und Nächte lässt der Papst den Büßer vor den Toren frierend
stehen, bis er ihn erhört. Die Unterwerfung bedeutet für Heinrich eine
politische Notwendigkeit, um seine Position als König zu erhalten.

Das zwölfte Jahrhundert
Gottfried von Boullion
beendet Kreuzzug
Nach einer vierwöchigen Belagerung erobern
im August 1100 die Kreuzfahrer das von Moslems besetzte Jerusalem und
richten unter den Juden und Moslems ein fürchterliches Massaker an.
Hintergrund:
Die Seldschuken eroberten 1071 Jerusalem.
Dies behinderte den stetig wachsenden Strom abendländischer
Jerusalempilger. Papst Urban der Zweite rief daraufhin 1095 zum Kreuzzug
zum Schutz des Heiligen Grabes in Jerusalem auf. Den Kreuzfahrern
versprach er den Ablass ihrer Sünden und den Schutz ihrer Habe während
ihrer Abwesenheit. Die Begeisterung für den Kreuzzug steigerte sich so
sehr, dass schließlich 330.000 Ritter, vorwiegend aus Frankreich, in
mehreren Heeren gen Jerusalem aufbrachen. Nur 40.000 Ritter erreichten
letztendlich das Heilige Land. 
Gottfried von Boullion
gründet Königreich
Nach der Beruhigung der Lage ruft
Gottfried von Boullion das Königreich Jerusalem aus und lässt sich zum
König krönen.

Ritter gründen Orden
20 Jahre nach dem Ende des Kreuzzuges
gründen französische Ritter und Kreuzfahrer in Jerusalem zum Schutz der
christlichen Pilger den Templerorden mit Sitz auf dem Tempelberg. Die
Mitglieder verpflichten sich zu Armut, Keuschheit und Gehorsam. Die
Tracht des geistlichen Ordens ist der weiße Mantel mit rotem
achtspitzigen Kreuz.

Zweiter Kreuzzug ausgerufen
Die Seldschuken hatten 1144 den
Kreuzfahrerstaat Edessa erobert. Abt Bernhard von Clairvaux ruft 1146
zum Kreuzzug gegen die Heiden auf. 240.000 Menschen folgen begeistert
dem Ruf.

Kreuzzug gescheitert
Unter der Führung der Könige von
Deutschland und Frankreich zogen die Kreuzfahrer ins Heilige Land.
Nach der langen vergeblichen Belagerung
von Damaskus endet im Frühjahr 1149 der zweite Kreuzzug ergebnislos. Der
deutsche König Konrad der Dritte und der französische König Ludwig der
Siebte treten mit ihren Heeren den Rückmarsch an.

Friedrich Barbarossa ist
neuer König
Nach dem Tod König Konrad der Dritten
wählen die deutschen Fürsten im März 1152 in Frankfurt am Main den
Neffen Konrads Kaiser Friedrich den Ersten - wegen seines roten Bartes
Barbarossa genannt - zu ihrem neuen König.

Erste freie Universität
gegründet
Kaiser Friedrich der Erste Barbarossa
entbindet die in Bologna tätigen Professoren und Studenten von der
Abgabepflicht an die örtlichen Kirchen. Er gewährt ihnen dadurch die
wirtschaftliche und rechtliche Freiheit zum Lehren und Lernen. Dieses Universitätsstatut von Bologna wird
sicher die Universitätsgründungen anderorts beeinflussen.

Richard Löwenherz ist tot
Im Alter von 41 Jahren stirbt am 6. April
1199 in Frankreich der englische König Richard Löwenherz. Als englischer König nahm er am Dritten
Kreuzzug teil und war maßgeblich an der Eroberung Akkos beteiligt. Auf
der Rückreise wurde Richard Löwenherz von Herzog Luitpold der Fünfte
von Österreich gefangen genommen und an den römisch - deutschen Kaiser
ausgeliefert, der ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz gefangen hielt.
Gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wurde Richard Löwenherz am 4.
Februar 1194 frei gelassen.
Das dreizehnte Jahrhundert
Magna Charta schützt Bürger
Am 15. Juni 1215 garantiert der englische
König in der “Magna Charta libertatum“ die Kontrolle der königlichen
Gerichtsbarkeit und königlichen Gewalt. Außerdem wird jedem Freien
garantiert, dass er nicht willkürlich verfolgt, sondern nur nach den
Gesetzen des Landes verurteilt werden darf. Diese Rechtssicherheit gilt
auch für Bauern und Kaufleuten.

Dschingis - Khan in Peking
Der Führer der Mongolen Dschingis - Khan,
der seit 1205 seine blutigen Feldzüge mit verheerenden Massakern gegen
seine Nachbarvölker führt, ist heute siegreich in die chinesische
Metropole Peking einmarschiert. Die Bevölkerung steht ihm und seinen
Truppen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Die Hiobsbotschaft von
Zwangsdeportationen und Massakern hatte Peking vor Wochen schon
erreicht.

Schweizer schwören auf dem
Rütli
Die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden
beschwören im August 1291 auf dem Rütli den ewigen Bund der Schweizer
Kantone. Damit wollen sie die Gebietsansprüche der Habsburger abwehren.

Erstmals Parlament
einberufen
Mit dem Satz “Was alle angeht, muss auch
von allen gebilligt werden“ beruft der englische König Eduard der Erste
im August 1295 das Muster - Parlament ein. Erzkonservative Kräfte sehen
in diesen Schritt eine Schwächung der Monarchie.

Das vierzehnte Jahrhundert
Bauern besiegen Ritter
Am 15. November 1315 besiegen Schweizer
Eidgenossen in der Zentralschweiz das habsburgische Ritterheer
entscheidend. Habsburg muss die Autonomie der Schweizer
Eidgenossenschaft anerkennen.

Marco Polo ist tot
Im Alter von 70 Jahren stirbt am 8. Januar
1324 in Venedig der Kaufmann und Reisende Marco Polo. Auf seinen Reisen lernte er weite Gebiete
Asiens kennen und diente von 1275 bis 1292 am Hof des chinesischen
Kaisers.

Gotik soll himmlische
Sehnsüchte wecken
Im Kirchenbau werden neue Stilelemente wie
der Spitzbogen, das Kreuzrippengewölbe und das Strebewerk gefunden. Die
Höhe des Kirchenraums und die Lichtführung, die den oberen Teil des
Raumes beleuchtet, während sie den unteren im Halbdunkel lässt, sollen
die Sehnsucht des Gläubigen nach dem Himmel wecken.

Erste deutsche Universität
gegründet
Der deutsche König Karl der Vierte
eröffnet am 7. April 1348 in Prag feierlich die erste Universität
Deutschlands.

Pest wütet in Europa
Die Seuche trifft die Menschen wie ein
böser Fluch. Etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung fiel bisher
der Pest zum Opfer. Die Mediziner sind hilflos, vermuten jedoch den
Zusammenhang zwischen Krankheit und hygienische Verhältnisse und fordern
die Unterlassung der unkontrollierten Entsorgung der Fäkalien in die
Gassen.

Das fünfzehnte Jahrhundert
Ratsherren aus dem Fenster
geworfen
Am 30. Juli 1419 stürmen wütende Anhänger
des Reformators Jan Hus das Neustädter Rathaus in Prag. Gefangene Hus -
Anhänger werden befreit und zwei Ratherren mir nichts dir nichts aus dem
Fenster des ersten Stockes geworfen. Hintergrund der Unruhen in Prag
ist die Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus während des
Konzils zu Konstanz. Hus wurde getötet, weil er die Kirche zu
verweltlicht sah und deshalb eine Reformierung forderte.

Jungfrau ist Held von
Frankreich
Das lothringische Bauernmädchen Jeanne d`
Arc besiegt am 8. Mai 1429 als Heeresführerin bei Orléans die Engländer.
Auf die Frage, warum sie das Heer angeführt habe, antwortet sie: “Seit
meinem 14. Lebensjahr fühle ich mich von Gott berufen unserem König Karl
den Siebten gegen die Engländer zu helfen.“ Welch ein tapferes Mädchen,
unsere Jungfrau von Orléans.

Erstmals Buchdruck mit
beweglichen Lettern
Der Mainzer Buchdrucker Johannes Gutenberg
druckt im Oktober 1447 einen Kalender fürs Jahr 1448 erstmals mit
beweglichen, wieder verwendbaren Lettern. Bisher wurden in der Massenfertigung
sogenannte Blockbücher hergestellt. Diese Bücher bestanden zumeist aus
Bildern mit wenigen Textzeichen, die wie Stempel von Holzschnitten auf
Papier gebracht wurden. Wertvolle Bücher wurden nach wie vor von Mönchen
per Hand gefertigt. Es ist zu befürchten, dass mit Gutenbergs
Erfindung diese Mönche über kurz oder lang in die Arbeitslosigkeit
entlassen werden müssen.

Hexenbulle erlassen
Papst Innozenz der Achte erlässt am 5.
Dezember 1484 die Hexenbulle, in der er den Hexenverfolgern umfassende
Vollmachten überträgt und Gegner der Verfolgung mit Kirchenstrafen
bedroht. Die Bulle des Papstes sanktioniert Folter und Mord. Ob dies
Gottes Wille ist?

Kolumbus gelandet
Am 12. Oktober 1492 landen spanische
Schiffe unter der Führung des Genuesen Christoph Kolumbus auf einer
Insel der Bahama - Gruppe, die Kolumbus San Salvador tauft. Er ist sich
sicher an der Küste einer indischen Insel gelandet zu sein und nennt
folglich die Einwohner Indianer. Die spanische Flotte, aus drei Karavellen
bestehend, war am 3. August von Huelva in Südspanien ausgelaufen, um in
westlicher Richtung einen Seeweg nach Indien zu finden. Kolumbus war
davon überzeugt, dass der asiatische Kontinent nur rund 750 Meilen
westlich von Europa liegen müsse.

Seeweg nach Indien entdeckt
Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama
erreicht nach 10monatiger Reise am 20. Mai 1498 die Handelsmetropole
Kalikut an der indischen Malabarküste und beginnt mit dem Aufbau eines
portugiesischen Handelsstützpunktes.
Das “Abendmahl“ ist fertig
1495 hatte das Kloster ein Fresko, welches
das letzte Abendmahl Christi und seiner Jünger zeigen sollte, in Auftrag
gegeben. Stolz präsentiert die Führung des
Mailänder Klosters “Santa Maria delle Grazie“ nun am 18. Oktober 1498
das neueste Werk des Leonardo da Vinci der Öffentlichkeit. Leonardo da
Vinci hält mit seinem Fresko den Moment fest, wo Christus sagt: “Einer
unter Euch wird mich verraten“. Der Kontrast zwischen der Erregung der
Jünger und der erhabenen Ruhe Jesu verleiht dem Bild Spannung. Ohne in
die Zukunft schauen zu können, kann behauptet werden - dieses Werk wird
viele Menschen in seinen Bann ziehen.
Das sechzehnte
Jahrhundert
Die Post kommt
Franz von Taxis, seit 1500
Hauptpostmeister des niederländischen Herrschers Philipp des Schönen
verpflichtet sich am 18. Januar 1505 vertraglich, zwischen den
Niederlanden und dem Hof des deutschen Königs in Wien eine
Postverbindung einzurichten.

Schweres Beben in
Konstantinopel
Gestern, am 14. September 1509 riss ein
schweres Erdbeben die Menschen in Konstantinopel aus ihrem Schlaf. Das
Epizentrum lag direkt unter der Stadt und zerstörte viele Stadtteile.
Obwohl die Menschen panikartig ihre Häuser verlassen hatten, fordert
diese Katastrophe über 13.000 Menschenleben.

Mönch nagelt Thesen an die
Tür
Am 31. Oktober 1517 nagelt er 95 Thesen
“Zur Aufklärung über die Kraft des Ablasses“ an die Kirchentür.
Hintergrund:
Seit Beginn des 16. Jahrhunderts ist das
Ablasswesen bei den Gläubigen weit verbreitet. Das Ablasswesen, eine
Umwandlung der kirchlichen Bußen in Geldbußen, hat sich mehr und mehr zu
einem Ablasshandel entwickelt, dessen Erlös die Kirche für weltliche
Unternehmungen nutzt. Mit dem Ablass können reuige Sünder eine
Befreiung der zeitlichen Sündenstrafen erkaufen, denn dem Gläubigen
bleibt auch nach der Beichte und Absolution ein Teil seiner Sünden, die
er in seinem Leben oder nach seinem Tod im Fegefeuer abzubüßen hat. Erst
dann ist der Weg in den Himmel frei. Johannes Tetzel wirbt mit dem Reim “Wenn
das Geld im Kasten klingt, die Seele aus der Hölle ins Fegefeuer
springt“ in besonders schamloser Weise für den Kauf von Ablässen. Dies
erregt allgemein Unwillen und löst den lauten Protest des
Augustinermönches Martin Luther aus, der in 95 Thesen gipfelt.

Flugblatt in Deutsch
Luthers Entscheidung, seine
Streitschriften in deutscher statt in lateinischer Sprache abzufassen,
erwies sich als genialer Schachzug gegenüber der Kirche. Nun konnten
sich die Deutschen Wissen erlesen und sich eine Meinung bilden. Luthers Streitschrift “Sermon von Ablass
und Gnade“ erreicht im Frühjahr 1518 binnen weniger Monate eine Auflage
von mehr als 20.000 Exemplaren.

Leonardo da Vinci ist tot
Am 2. Mai 1519 stirbt im Alter von 67 Jahren der begnadete Künstler Leonardo da Vinci.
Die Vielseitigkeit seines Schaffens - Leonardo war als Maler,
Plastiker, Architekt und Ingenieur tätig - begründete seinen
außerordentlichen Ruhm. Er schuf in seiner Theorie über die Malerei
einen engen Zusammenhang zwischen Kunst und Wissenschaft, indem er
“Sehen“ mit “Erkennen“ gleich setzte.

Erde ist rund
Rund 18 Monate nach Beginn der
Weltumsegelung erreicht am 8. September 1522 die “Victoria“, das einzig
übriggebliebene Schiff - fünf waren gestartet - mit 18 Überlebenden
wieder Spanien. Der Nachweis ist erbracht: Die Erde ist eine Kugel!

Neues Weltbild
Auf dem Sterbebett wird dem deutschen
Astronom Nikolaus Kopernikus im Mai 1543 der erste Probedruck seines
Werkes “Sechs Bücher über die Bewegungen der Himmelskörper“ überreicht.
In diesem Werk verwirft er das seit Ptolomäus gültige geozentrische
Weltsystem und vertritt die Überzeugung, dass die Sonne den Mittelpunkt
des Planetensystems bildet.

Drake schlägt spanische
Flotte
Die englische Flotte, geführt von Sir
Francis Drake und Sir Admiral Charles Howard, besiegt im August 1588 in
mehreren Schlachten die zahlenmäßig überlegende spanische Armada. Der
überlegenden englischen Schiffsartillerie hatten die Spanier nichts
entgegenzusetzen. 
Das siebzehnte Jahrhundert
Erste Wochenzeitung auf dem
Markt
In Straßburg gibt
der Buchbinder und Druckereibesitzer Johann Carolus im Mai 1609 “Die
Straßburger Relation“ heraus. Diese Zeitung ist die erste, die in einem
wöchentlichen Rhythmus erscheint. Sie soll ihre Leserinnen und Leser
regelmäßig Neuigkeiten aus dem In- und Ausland bieten. Nach Meinung
einiger Leser fehlt der Tratsch und Witze.

Aufstand der böhmischen
Stände
Nach einer
Versammlung der böhmischen Stände in Prag wurden zwei katholische
kaiserliche Ratsherren am 23. Mai 1618 demonstrativ aus einem Fenster
des ersten Stocks des Prager Hradschin geworfen. Dieser Hinauswurf gibt
das Signal für den Aufstand der böhmischen Stände gegen König Ferdinand
den Zweiten, der das von Kaiser Rudolf den Zweiten zugesichert Recht auf
freie Religionsausübung bisher missachtete.

Afrikanische Sklaven in
Jamestown
In den frühen
Morgenstunden des 18. Augusts 1619 trifft ein niederländisches Schiff,
mit 20 Negern aus Afrika an Bord, in Jamestown, der Hafenstadt Virginias
in Nordamerika, ein. Neugierig und dicht gedrängt stehen die Einwohner
der Kleinstadt am Kai, um einen Blick auf die Fremden zu werfen. Als die
dunkelhäutigen Menschen an Händen und Füssen gefesselt das Schiff
verlassen, geht ein Raunen durch die Menge.

60 Gulden für Manhattan
Der Niederländer
Peter Minnewit, landet am 4. Mai 1626 mit niederländischen Siedlern nach
langer Überfahrt auf der Insel Manhattan. Den dort ansässigen Indianern
kauft er diese Insel für 60 Gulden ab und gründet die Stadt Neu -
Amsterdam.

Endlich Friede im Reich
Nach 30 Jahre Krieg
endlich Frieden. In Münster und Osnabrück wurden die Friedensbedingungen
zwischen den Kriegsparteien ausgehandelt. Am 24. Oktober 1648 ist der
Dreißigjährige Krieg offiziell beendet: Der römisch - deutsche Kaiser
Ferdinand der Dritte und die Reichsstände schließen mit Frankreich und
Schweden den Westfälischen Frieden.

Tadsch Mahal für
Lieblingsfrau
In Indien wird 1648
bei Agra das Tadsch Mahal vollendet. Die ganz in weißem Marmor
ausgeführte Grabmoschee hat der Großmogul Dschanhan der Erste für seine
Lieblingsfrau Mumtanz Mahal errichten lassen.

London eingeäschert
Das am 2. September
1666 ausgebrochene “Great Fire of London“ hat die Stadt fast völlig
zerstört. Erst am Abend des 7. September erlischt das Feuer. Tower,
Parlament und 89 Kirchen, darunter auch die Saint Pauls Kathedrale
wurden ein Opfer der Flammen. Die Not der betroffenen Menschen ist
unbeschreiblich.

Erste deutsche Siedlung in
Amerika
Anhänger einer
Täufergruppe aus Krefeld gründen im Oktober 1683 in Pennsylvania den Ort
Germantown, die erste deutsche Siedlung in Nordamerika.

Akropolis explodiert
Bei Gefechten
zwischen osmanischen und venezianischen Truppen um die griechische
Metropole Athen schlägt am 17. Juli 1687 eine venezianische Kanonenkugel
im Pantheon- Tempel ein, der von den Osmanen als Pulvermagazin genutzt
wird. Das über 2000 Jahre alte Gebäude explodiert und wird zur Ruine.

Das achtzehnte Jahrhundert
Preußen ist Königsreich
In Königsberg krönt
sich am 18. Januar 1701 der brandenburgische Kurfürst und Herzog in
Preußen Friedrich der Dritte mit Zustimmung des habsburgischen Kaisers
Leopold der Erste eigenhändig zum König von Preußen und nimmt den Namen
Friedrich der Erste an.

Schotten und Engländer
vereint
Am 29. April 1707
unterzeichnen der schottische und englische König die Unionsakte, die
das englische Parlament mit dem schottischen vereint. Die Vereinigten
Königreiche von England und Schottland nehmen die Bezeichnung
“Großbritannien“ an. God save the queen or the king and - good luck for
the next thousand years!

“Sonnenkönig“ hinterlässt
ruiniertes Frankreich
Kurz vor
Vollendung des 77. Lebensjahres stirbt am 1. September 1715 in seiner
Residenz Versailles der französische König Ludwig der Vierzehnte. Seinem
Nachfolger hinterlässt der “Sonnenkönig“ nach 50jähriger Herrschaft
einen wirtschaftlich und außenpolitisch zerrütteten Staat. Unnütze
Kriege, Wirtschaftskrisen, Hungersnöte, der Rückgang der
Bevölkerungszahl ließ die Opposition gegen das absolutistische Königtum,
das in Luxus schwelgte und das Volk unterdrückte, anwachsen.

Osterinsel entdeckt
Ostersonntag 1722
entdeckt der Niederländer Jacob Roggeveen im Stillen Ozean die Insel
Waihu, die er Osterinsel nennt. Die Insel, die vorwiegend aus
vulkanischem Gestein besteht, wird von mehreren tausend Polynesiern
bewohnt. Fast 260 riesenhafte Steinskulpturen, die bis zu 8 Metern hoch
sind und ebenso tief in der Erde stecken, geben Jacob Roggeveen Rätsel
auf.

Wird die Kartoffel
Grundnahrungsmittel?
Der preußische
König Friedrich der Große führte in Preußen den Kartoffelanbau ein, weil
Kartoffeln erheblich billiger sind als Getreide und der Ertrag pro
Hektar fast dreimal höher ist. Zudem gedeihen sie auf den wenig
fruchtbaren preußischen Sandböden gut. Die Bevölkerung stand dem neuen
Gewächs zunächst misstrauisch gegenüber, von dem sie auch nicht recht
wusste, wie man die Kartoffel isst. Viele starben, weil sie die giftigen
Früchte roh verzehrten, andere kochten die Blätter. Nach der
landesweiten Aufklärungskampagne “Kartoffeln – lecker zubereitet“ tritt
die neue Frucht nun den Siegeszug an. Vielleicht wird sie eines Tages
ein Grundnahrungsmittel sein; vielleicht auch anders zubereitet - nicht
nur gekocht; wer weiß, wer weiß.

Jenny spinnt
Im November 1764
erfindet der Handweber James Hargreaves aus Stanhill bei Blackburn die
“Spinning-Jenny“. Die erste Spinnmaschine der Welt kann acht Fäden
gleichzeitig verarbeiten.

Boston Tea - Party
Bostoner Bürger
stürmen am 16. Dezember 1773 als Indianer verkleidet drei Schiffe der
Ostindischen Kompanie und werfen die Landung - 342 Kisten Tee - über
Bord. Grund ist der Protest gegen die vom britischen Parlament ohne
Mitwirkung von Vertretern der Kolonien eingeführte Teesteuer.

Dampfmaschine arbeitet
Die vom britischen
Ingenieur und Erfinder James Watt konstruierte Dampfmaschine setzt sich
im Mai 1776 erstmals in einem Kohlebergwerk mit einem ohrenbetäubenden
Zischen in Bewegung.

Briten kapitulieren –
Amerikaner unabhängig
Drei Wochen nach
Beginn der amerikanischen Belagerung unter dem Oberbefehl von George
Washington kapitulieren am 19. Oktober 1781 die Briten bei Yorktown,
Virginia. Der militärische Sieg der nordamerikanischen Kolonisten
bedeutet das Ende des seit 1775 tobenden Unabhängigkeitskrieges und die
Unabhängigkeit der Nordamerikaner von Großbritannien.

Erste “bemannte“ Luftfahrt
In Anwesenheit des
französischen Königs und seiner Gemahlin startet am 19. September 1783
ein Heißluft – Ballon der Brüder Josef und Jacques Montgolfier mit einem
verstörten Huhn, einem irritierten Schaf und einer entsetzten Ente im
Korb. Der Ballon hält sich acht Minuten in der Luft und landet zwei
Kilometer vom Startplatz entfernt. Die Majestäten sind entzückt.

Sturm auf die Bastille
Schon seit Tagen
gärt es in Paris. Der Hass auf die Königlichen ist unbändig groß. Die
Bevölkerung verlangt nach Waffen und schreibt sich in der neu
gegründeten Bürgermiliz ein. Am Morgen des 14. Juli 1789 verbreitet sich
die Nachricht, dass im Invalidenhaus Waffen verteilt werden. Die
Mehrzahl der Pariser Bürger verschafft sich daraufhin Waffen und
Munition und zieht zur Bastille, dem Staatsgefängnis im Vorort St.
Antoine. Um drei Uhr beginnt der Kampf gegen die Soldaten der Bastille.
Drei Stunden später sind 160 Belagerer tot, die Bastille jedoch
eingenommen und die Gefangenen befreit.

König ist Kopf los
Der abgesetzte
französische König Ludwig der Sechszehnte, der am 17. Januar 1793 vom
Nationalkonvent mit 361 zu 360 Stimmen zum Tode verurteilt worden ist,
wird am 21. Januar zur Guillotine geführt. Tausende Schaulustige erleben
wie der Kopf des abgesetzten Königs per Fallmesser vom Rumpf getrennt
wird und mit dumpfem Schlag in den bereit gestellten Korb fällt. Die
Menge jubelt, als der Scharfrichter den blutenden Kopf vorzeigt.

Das neunzehnte Jahrhundert
Preußische Bauern
sind frei. Am 9. August 1807 erlässt der preußische König Friedrich
Wilhelm der Dritte ein Edikt zur Befreiung der Bauern von der
Erbuntertänigkeit. Die Leibeigenschaft wird aufgehoben. Die Bauern
müssen nun untertänigst Steuern zahlen.

Napoleon dankt ab
Nach dem Einmarsch
der siegreichen Verbündeten Preußen, Österreicher, Engländer und Russen
in Paris dankt der französische Kaiser Napoleon der Erste am 6. April
1814 ab. Die Insel Elba wird nach dem Willen der Sieger sein neuer
Wohnsitz sein. Jedoch werden hohe Unterhaltszahlungen und eine Leibgarde
von 600 Soldaten den Gang nach Elba erleichtern. Dem Einmarsch der
Verbündeten in Paris war 1813 die Niederlage der Franzosen in der
Völkerschlacht bei Leipzig vorausgegangen. Dort standen sich 330.000
preußische, österreichische und russische Soldaten 220.000 französische
gegenüber. In der bisher größten Schlacht aller Zeiten starben 70.000
Franzosen und 52.000 Verbündete.

“Puffing Billy“
funktioniert
Rauchend, stinkend
und zischend setzt sich am 18. Juni 1814 in der britischen Kohlegrube
“Lambert Mine“ die erste Grubenlokomotive in Bewegung. Stolz und bewegt
nimmt der Erfinder William Hedley Glückwünsche entgegen.

Napoleon zurück an der
Macht
Kaiser Napoleon
der Erste zieht am 20. März 1815 in Paris ein, nachdem er am 1. März bei
Cannes mit 1.000 Anhängern und 4 Geschützen gelandet war und die
französischen Truppen zu ihm übergelaufen waren.

Napoleon verbannt
Napoleon tritt am
20. November 1815 seine Reise in die Verbannung auf der Insel Sankt
Helena an. Zuvor hatten ihn am 18. Juni 1815 die Engländer unter Führung
des Herzogs Wellington und der Preußen unter Führung des Generals
Blücher in der Schlacht bei Watterloo vernichtend geschlagen.

Beethoven gestorben
Im Alter von 56
Jahren ist am 26. März 1827 in Wien der Komponist Ludwig van Beethoven
gestorben. Der seit 9 Jahren an fast völliger Taubheit leidende
Beethoven erlag einem Leberleiden. Eine große Menschenmenge folgt dem
Sarg des großartigen Komponisten, der sich in seinem künstlerischen
Schaffen stets um Musikwerke von letzter Gültigkeit bemühte. Von seinen
Zeitgenossen werden seine Werke oftmals als kühn und neuartig empfunden.

Für Einheit und Freiheit
Während des
Hambacher Festes (27. - 30. Mai 1832) auf dem Hambacher Schloss bei
Neustadt an der Weinstraße fordern 30.000 demokratisch und
republikanisch gesinnte Teilnehmer erstmalig Freiheit, nationaler
Einheit und die Wahl von Volksvertretern. Die Obrigkeit ist irritiert.

Kinderschutz eingeführt
Das britische
Parlament verbietet 1833 mit dem “Factory Act“ die Arbeit von Kindern
unter neun Jahren in Mühlenbetrieben, begrenzt die wöchentliche
Arbeitszeit von 9- bis 13jährigen Jugendlichen auf 48 Stunden und legt
für 1- bis 18jährige eine Höchstarbeitszeit von 68 Wochenstunden fest.

Dampfzug verkehrt zwischen
Nürnberg und Fürth
Unter
Kanonendonner und Marschmusik setzt sich am 7. Dezember 1835 pünktlich
um 9:00 Uhr der Eröffnungszug der Ludwigsbahn-Gesellschaft schnaufend
und fauchend in Bewegung. Etwa 200 Personen in neun Wagen und ein Fass
Bier verlassen, begleitet von der vor Begeisterung kreischenden
Menschenmenge, den Platz vor dem Spittlertor in Nürnberg. Gegner der
neumodigen Technik befürchten ob der hohen Geschwindigkeiten von rund 30
km/h unheilbare Krankheiten bei den Passagieren und Fehlgeburten bei den
an Strecke der Eisenbahn grasenden Rindviechern.

Marke revolutioniert
Briefbeförderung
In Großbritannien
verkauft die Post am 6. Mai 1840 die erste aufklebbare Briefmarke. Sie
zeigt das Porträt der Königin Viktoria, weil Experten glauben, dass die
Fälschung eines Porträts leichter zu erkennen ist.

Kölner Dom fertig gestellt
632 Jahre nach
Baubeginn wird der fertig gestellte Dom in Anwesenheit Kaiser Wilhelms
der Erste am 15. Oktober 1880 feierlich eingeweiht. Böse Zungen
behaupten, dass der Dom nun ein evangelischer sei, weil der Bau zwar von
Katholiken begonnen, aber die evangelischen Preußen das Geld
beisteuerten, damit der Prachtbau der Hochgotik endlich fertig gebaut
werden konnte. Für Patrioten gilt der Dom als Symbol nationaler Einheit.

Reichstag billigt
Krankenversicherungsgesetz
Am 15. Juni 1883
verabschiedet der Deutsche Reichstag das “Gesetz zur
Krankenversicherung“. Die Beiträge der ab sofort obligatorischen
Versicherung tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte.

Krakatau explodiert -
36.000 Tote
Am 26. August 1883
explodierte der Vulkan “Krakatau“ und vernichtet die gleichnamige Insel,
die im Meer versinkt. Die Asche des Vulkanausbruches wird bis zu 80
Kilometer in die Atmosphäre geschleudert. Asche regnet auf eine Fläche
von 800.000 km². Der Einsturz der Insel verursachte eine Flutwelle,
deren bis zu 35 Meter hohen Wellen brandeten zwischen Java und Sumatra
hin und her und verwüsteten ganze Küstenstriche. Diese Katastrophe
fordert 36.000 Todesopfer.

Massaker am “Wounded Knee“
Im Dezember 1890
metzeln amerikanische Soldaten über 200 Sioux-Indianer, darunter
zahlreiche Frauen und Kinder, am “Wounded Knee“ in Süd-Dakota nieder.
Die Indianer, die sich bereits ergeben hatten, sollten entwaffnet
werden. Dabei löste sich versehendlich ein Schuss. Sofort feuerten die
Soldaten wahllos in die Menge.

Mensch kann fliegen
Am späten Morgen
im August 1890 beobachten Freunde und Bekannte den jungen Otto
Lilienthal. Der steht mit einem Gleitflugapparat, der wie eine riesige
Libelle aussieht, auf einem Hügel und scheint unentschlossen. Plötzlich
läuft Lilienthal los und tatsächlich, er schwebt. Es ist unglaublich, er
schwebt wie ein Vogel knapp zwei Meter über den Boden. Nach wenigen
Augenblicken ist der Flug vorbei. Unsanft landet Lilienthal auf dem
Boden.

Sissi ist tot
Die
österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi, wurde bei einem
Spaziergang am Genfer See vom Italiener Luigi Luccheni hinterrücks mit
einer Feile erstochen. Es ist furchtbar, einfach furchtbar. Unsere
geliebte Sissi ist tot.

Das zwanzigste Jahrhundert
Fast 100.000 Tote bei
Erdbeben
Ein Erdbeben, das
allein in der Hafenstadt Messina 84.000 Todesopfer fordert, erschüttert
3 Tage vor Sylvester 1908 Sizilien. Die Städte Messina und Reggio die
Calabria sind völlig zerstört. Fast 100.000 Getötete und unzählige
verletzte sind zu beklagen. Es ist in Europa das schlimmste Erdbeben
seit Menschengedenken.

Unsinkbare “Titanic“
gesunken
Rund 150 Kilometer
vor der Küste Neufundlands sinkt am 15. April 1912 um 2:20 Uhr der als
unsinkbar geltende britische Luxusdampfer “Titanic“. Von den 2.206
Menschen an Bord überleben nur 703. Um 23:40 Uhr des Vortages war die
“Titanic“ mit einem Eisberg kollidiert. Der Rumpf wurde dabei von dem
Eisberg auf eine Länge von etwa 100 Meter aufgeschlitzt. Das daraufhin
eindringende Wasser war nicht aufzuhalten.

Krieg in Europa - Menschen
sind begeistert
Die tödlichen
Schüsse auf das österreichische Thronfolgerpaar, Erzherzog Franz
Ferdinand und seiner Frau Herzogin Sophie, in Sarajevo führte zu einer
Welle von Kriegserklärungen. Die Gewissheit, dass es Krieg geben wird,
löst im August 1914 in den Krieg erklärenden Ländern eine
Kriegsbegeisterung aus. Der Jubel ist groß. Jeder will dabei sein. In
Berlin stimmen die Menschen, als sie die Nachricht vom Kriegsausbruch
hören, spontan den Choral “Nun danket alle Gott“ an. Allerorten spricht
man von einem kurzen Kriegsgang. Bis Weihnachten, so ist überall zu
hören, seien die Soldaten wieder zu Hause.

No alcohol
Der amerikanische
Kongress verabschiedete am 28. Oktober 1919 das so genannte “Vostead-
Gesetz“, das die Herstellung, Transport und Verkauf aller alkoholischen
Getränke in den Vereinigten Staaten von Amerika verbietet. Dieses Verbot
spaltet die amerikanische Bevölkerung in zwei Lager: Die “Trockenen“
(dry) und die “Nassen“ (wet).

Dollar kostet 4,2 Billionen
Mark
Im November 1923
erreicht die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt. Ein Dollar kostet
4, 2 Billionen (4.200.000.000.000) Mark. Die Preise für die
Grundnahrungsmittel sind ins Unermessliche gestiegen. Die Löhne werden
wöchentlich ausgezahlt.

Gefreiter nach
Putschversuch in Haft
Adolf Hitler,
Gefreite der Wehrmacht und NSDAP-Führer, verkündete in München die
“Nationale Revolution“ und den “Marsch auf Berlin“. Der Putsch
scheiterte. Die NSDAP wird verboten und Hitler geht am 9. November 1923
für fünf Jahre in Festungshaft.

Mickey Mouse ist Filmstar
1926 wird die
gezeichnet Figur “Mickey Mouse“ in Amerika ein Filmstar. Der gebürtige
Karikaturist und Reklamezeichner probierte sich bereits ab 1922 in
Hollywood an Zeichentrickfilmen. Dabei entwickelte er die Märchenfiguren
“ Mickey Mouse“ und “Donald Duck“.

15millionste “Lizzy“ vom
Band
Am 9. September
1927 rollt das 15millionste Exemplar des Modells “Lizzy T“ vom Band der
Ford-Werke in Amerika. Der Verkaufsschlager wird von einem
Vierzylinder-Motor mit einem Hubraum von 2,9 Liter angetrieben. Dieser
Motor entwickelt 20 PS Leistung und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit
von sage und schreibe 65 km/h. Der Wagen kostet 850 Dollar.

“Spirit of Louis“ in Paris
gelandet
Nach 33 Stunden
und 29 Minuten landet der Amerikaner Charles Lindbergh am 21. Mai 1927
in Paris. Lindbergh war in New York mit seinem einmotorigen Flugzeug
namens “Spirit of Louis“ zum 6.000 Kilometer langen Nonstop-Flug über
den Atlantik aufgebrochen. Auf die Frage, was ihm auf dem Flug die
größten Schwierigkeiten bereitet habe, antwortet Lindbergh: Die
verdammte Müdigkeit.

Schwarzer Freitag an der
Börse
An der New Yorker
Börse löst am 25. Oktober 1929 der Sturz der vor allem durch
Spekulationsgeschäfte hoch getriebenen Aktienkurse eine Panik aus. Über
13 Millionen Wertpapiere werden verkauft. Die Kurse fallen um bis zu 90
%. Die Gesamtverluste werden auf über 15 Milliarden Dollar beziffert.

Atome doch spaltbar
Die deutschen
Wissenschaftler Otto Hahn und Fritz Strassmann entdecken 1938 die
Spaltbarkeit von Atomkernen. Sie bestrahlten Uran mit Neutronen. Es
entstand radioaktives Barium, gleichzeitig wurde dadurch Energie frei
gesetzt. Diese Entdeckung ist revolutionär. Bisher galten Atomkerne als
unspaltbar. Hoffentlich wird diese Erkenntnis zum Wohle der Menschheit
eingesetzt.

Kapitulation in Stalingrad
Am 31. Januar 1943
kapituliert der deutsche Generalfeldmarschall Paulus. Die Schlacht um
Stalingrad ist zu Ende und hat 146.300 deutschen und 46.700 russischen
Soldaten sowie 46.000 Einwohnern das Leben gekostet. 107.800 deutsche
Soldaten gehen in Gefangenschaft.

Hiroshima ausgelöscht
Um 8:15 Uhr des 6.
August 1945 klinkte die Besatzung des B-29-Bombers über die japanische
Stadt Hiroshima die Atombombe “Little Boy“ aus. 45 Sekunden später
erblickten die Männer im Flugzeug durch ihre Schutzbrillen einen hellen
Blitz, dann eine pilzförmige rosa Wolke. In der Stadt tobte ein
Feuersturm mit einer Geschwindigkeit von 1.200 km/h, der fast alle
Häuser zerstörte. Über 200.000 Menschen sind tot, über 100.000 Menschen
sind verletzt.
Tooor - Tooor
Mit einem
sensationellen 3:2 Sieg der bundesdeutschen Fußball-Nationalelf gegen
den hohen Favoriten Ungarn am 4. Juli 1954 ist Deutschland Weltmeister.
Experten hatten einen Sieg der deutschen Kicker nicht für möglich
gehalten. Endlich - wir sind wieder wer!!

Rock ’n’ Roll gegen
Spießertum?
Amerikanische
Jugendliche schwimmen auf der Rock ’n’ Roll-Welle. Schallplatten von
Elvis Presley, wie “Tutti Frutti“ und “Jailhouse Rock“, werden über die
Radiosender in ganz Amerika verbreitet. Es hat den Anschein, als könnte
der Rock ’n’ Roll zum Symbol einer jungen Generation werden, die sich
gegen die Mittelstandskultur der Eltern mit ihrer kleinbürgerlichen,
biederen Moral und Konsumideologie auflehnen. Mauer trennt Berliner. In
den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 riegeln DDR-Grenzposten die
Grenzen zwischen Ost- und Westberlin sowie zwischen den 3 Westsektoren
und der DDR ab und beginnen mit dem Bau einer Mauer quer durch die
Stadt. Die Nachricht von den Absperrmaßnahmen trifft die westliche Welt
völlig unerwartet. Haben die westlichen Geheimdienste versagt?

Kennedy ermordet
Am 22. November
1963 wird der amerikanische Präsident John F. Kennedy während seines
Aufenthaltes in Dallas/Texas Opfer eines Mordanschlages. 30 Minuten nach
den tödlichen Schüssen stirbt der 46-jährige Präsident im Krankenhaus.
Die geschockte Weltöffentlichkeit reagiert mit Trauer und Empörung.

Mann auf dem Mond
Am 21. Juli 1969
um 3:56 Uhr mitteleuropäischer Zeit betrat der amerikanische Astronaut
Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Es ist ein kleiner Schritt
für Armstrong, jedoch ein großer für die Menschheit. Als “Souvenirs“
sammelt die Besatzung der Mondfähre Steine, Steine und nochmals Steine.

Rockfestival in Woodstock
Eine Farm in
Woodstock bildet 1969 die Kulisse für das mit rund 300.000 Besuchern
bisher größte Rockfestival der Open- air- Bewegung. Die Veranstaltung
wird 3 Tage dauern. Superstars wie Jimi Hendrix und Janis Joplin werden
auftreten. Der Traum der jugendlichen Subkultur von Liebe und Freiheit
soll für diese 3 Tage Wirklichkeit werden.

“Challanger“ explodiert
Bei dem bisher
schwersten Unfall in der Geschichte der bemannten Raumfahrt explodiert
am 28. Januar 1986, 73 Sekunden nach dem Start und 17 Kilometer Höhe,
die US-Raumfähre “Challanger“. Die gesamte Besatzung - 6 Astronauten und
die Lehrerin Christa McAuliffe - kommt bei dem Unglück ums Leben.

Super-Gau in Tschernobyl
Am 26. April 1986
explodiert in der Ukraine ein Reaktor der Kernkraftanlage Tschernobyl.
Das Reaktorgebäude wird völlig zerstört und eine Radioaktivität von
insgesamt 50 Millionen Curie freigesetzt. Das entspricht dem 30- bis
40fachen der Radioaktivität der Bombenexplosion in Hiroshima im Jahre
1945. Es ist die bisher schwerste Katastrophe in der Geschichte der
friedlichen Nutzung der Kernenergie.

Mauer fällt nach 28 Jahren
DDR-Bürger
erzwingen am 9. November 1989 die Öffnung der Mauer in Berlin. Die
Nachricht von der Öffnung der Mauer und somit der Grenzen der DDR
überrascht die Bürger auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze.
Nachdem um 18:57 Uhr der Ostberliner SED-Bezirkschef Günter Schabowski
in einer vom DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz den Beschluss
des DDR-Ministerrates über eine ungehinderte Ausreise von DDR-Bürgern
bekannt gegeben hatte, stürmten zehntausende Ostberliner die
Sektorengrenze und feiern mit den Westberlinern ein Freudenfest. Kann
sich die DDR als Staatsgebilde noch halten?

Schaf geklont
Forscher des
Roslin- Institutes geben bekannt, dass sie erstmals am 23. Februar 1997
ein Säugetier geklont haben. Die erzeugte Kopie ist das Schaf “Dolly“.
Dieser wissenschaftliche Durchbruch weckt weltweit Besorgnis über einen
möglichen Missbrauch der Gen-Technologie.

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