Archäologische Untersuchung in Krefeld-Gartenstadt im Auftrag des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege
von Detlef Stender
Die Ansicht der Rohrleitungstrasse in
Krefeld-Gartenstadt. Zuerst wird der Mutterboden in einer Stärke von 30 cm
abgehoben und seitlich gelagert. In der vermessenen Rohrachse werden durch
das Archäologenteam der Firma ARCHBAU einzelne Suchschnitte
durchgeführt. Dadurch soll die genaue Lage der fundführenden Schichten
lokalisiert werden.
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1 Alte
Wagenspuren in Krefeld-Gartenstadt
ie
ersten Befunde zeigen Wagenspuren eines alten Weges.
Dieser Weg ist
bisher nicht bekannt gewesen.
Die Wegespuren verlaufen in der neuen Rohrtrasse auf ca.
30 m Länge.
In den eingetieften Spuren wurden einige geschmiedete Nägel gefunden.
Die eisernen Radreifen waren auf den hölzernen Rädern aufgenagelt.
Im rechten Bild ist eine solche Spur als heller Streifen von oben nach
unten kommend recht deutlich zu erkennen.
Links ein Lageplan der
Ausgrabung. Die dunkle senkrechte Linie im linken Bild entspricht etwa der
Rohrtrasse, auf der die Befunde liegen.
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2 Mittelalterliche
Pfostenlöcher an einer bereits bekannten Fundstelle in Krefeld-Elfrath
m
Bereich einer vor vielen Jahren entdeckten mittelalterlichen Fundstelle
wurden 2 Pfostenlöcher gefunden, die nur schwach in den Boden eingetieft waren.
Im linken Bild sehen wir im Planum die dunkle Einfüllung des Bodens, der
ehemals einen Pfosten eines Hauses enthielt. Die roten Stellen innerhalb der
Pfostengrube bestehen aus gebranntem Hüttenlehm, der sich durch Feuereinwirkung rot verfärbt hatte.
Ein Kluger Mann schrieb einmal: " Es ist nichts
beständiger als ein Loch, daß man in die Erde gräbt". Auf dem
geologisch gewachsenen Boden liegt stets eine 25 bis 30 cm starke humose
Schicht Boden auf. Wird nun ein Loch in die Erde gegraben, das tiefer
als 30 cm ist, gelangt nach der Verfüllung das naturgemäß dunkle
Mutterbodenmaterial in den ehemals gewachsenen Boden hinein. Ein so
genanntes Erdplanum an der Schnittfläche im unteren gewachsene Boden
lässt dann auch nach Tausenden von Jahren durch unterschiedliche
Färbungen ein solches Loch erkennen. Auf
Basis dieser Ausgrabungstechnik können Archäologen ganze Hausgrundrisse
rekonstruieren.
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3 Grube mit
Holzkohle in Höhe der römischen Backöfen
n
Höhe des röm. Tempels in der Nähe der röm. Backöfen wurde eine mit
Holzkohle
gefüllte Grube entdeckt. Leider fand sich in der
Grubenfüllung keine
Keramik,
die eine genaue Datierung ermöglicht hätte.
Links im Bild erkennen wir den Grabungsschnitt der
Archäologen. Im Hintergrund , auf der anderen Seite der
Werner-Voß-Straße, steht der rekonstruierte röm. Tempel.
Rechts im Bild sehen wir den Schnitt der Grube im Detail
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4 Mittelalterliche Keramik aus dem 12. bis 13.Jahrh. n. Chr.
n
der Nähe der Rather Str. lagen am Rande einer feuchten Niederung an der Oberfläche eines vermutlich dort befindlichen größeren Grubenkomplexes einige mittelalterliche Keramikscherben. Es handelt sich um ein Rand- und Bodenteil eines vermutlich kugelförmigen, schwarzen Gefäßes aus dem
12. bis 13. Jahrh. n. Chr. Die Scherben wurden an die Grabungsfirma übergeben und leider nicht fotografiert.
Krefeld den 04.07.2004
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