von Dietrich Hennes
ür den Linner Museumschef
Dr. Christoph
Reichmann sind die Krefelder Vororte wahre Fundgruben. War man in den
vergangenen Jahren insbesondere in Gellep und Fischeln der geschichtlichen
Vergangenheit auf der Spur (die RP berichtete), so gelangen jetzt Funde in
Hüls.
Die Wasserleitung
ntlang der Bundesstraße 9 am Ortsrand werden seit einiger
Zeit Rohre für eine neue Wasserleitung verlegt. Dafür musste weiträumig
Mutterboden abgeschoben werden. Dem Zufall, vor allem aber den
sachkundigen Blicken zweier Museumsmitarbeiter, ist es zu verdanken, dass
aufgedeckte Keramikscherben in die Antike des 2./3. Jahrhunderts datiert
werden können. Es handelt sich um Fragmente von Gefäßen, Tellern und auch
Dachziegeln. Alles spricht dafür, dass man - wie in Fischeln - auf ein
Anwesen der Römerzeit gestoßen ist. Die neuen Funde, so hofft Dr. Reichmann,
können auch Aufschluss darüber geben, in welchem Umfang die angrenzenden
Flächen seinerzeit wirtschaftlich genutzt worden sind.
Vor allem aber, und darüber freut sich der Archäologe
besonders, sind an zwei Stellen bei den Erdarbeiten Scherben aus der
Bronzezeit gefunden worden. Dieses vorgeschichtliche Zeitalter löst etwa um
1800 v. Chr. die Jungsteinzeit ab und endet selbst um 700 v. Chr. mit dem
Beginn der Eisenzeit. Bronzezeitliche Funde auf Krefelder Gebiet sind
äußerst selten. Aus Hüls sind sie bisher nicht bekannt. Die Linner
Museumsleute hoffen nunmehr auf weitere Nachweise des geschichtlich so
interessanten Zeitabschnitts.
Aufgaben für den Restaurator
ine Begehung hatte schon Anfang der 80er Jahre stattgefunden.
Damals war man jedoch nicht fündig geworden. Reichmann: "Erst einmal
gehören die Scherben in die Hand eines fachkundigen Restaurators." Über
den verfügt das Linner Haus seit der Pensionierung von Joachim Hamacher
nicht mehr.
zurück zu News