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15 Goldene Miniaturkette mit Rauchquarzkugel aus Szilágysomlyó (Rumänien)

ie Miniaturenkette gehört zu einem Schatzfund der am 20. August 1797 in Szilágysomlyó in Siebenbürgen (heute Simleul Silvaniei) gefunden wurde. Sie befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien.
An der 177,5 cm langen Kette (dies entspricht exakt sechs römische Fuß 29,6 cm) wurden 52 Anhänger befestigt, die in Miniaturgröße die genaue Wiedergabe von Waffen, Werkzeugen und Geräten darstellen. In der Regel sind zwei Objekte, die zu einem Tätigkeitsfeld oder Beruf gehören gemeinsam mit einem Goldring an der Kette befestigt. Die dargestellten Bereiche umfassen den Haushalt, die die Landwirtschaft, das Kriegswesen und verschiedene Handwerke wie Grob- Fein- und Goldschmiede. Tischler und Zimmermann. Der Landwirtschaft sind die Joche an den Kettenenden 1 und 31. Die Flugschar und das Sech
(8) und die Sichel und das Laubmesser (25) zu zuweisen. Dekorativen Zweck haben die gliedernden Weinblätter. Im Zentrum der Kette hängt eine in Gold gefasste
große Rauchglaskugel.
Die Miniaturen werden von 1 bis 31 beschrieben. Die Zuweisung zu bestimmten Funktionen oder Berufen ist nicht immer eindeutig.
1 und 31 |
2 |
3 |
4 |
5, 9, 13, 20, 24 |
6 |
7 |
8 |
10 |
Joch (Doppeljoch) |
Schlüssel und Sichel (oder Messer) |
Zwicke (oder Zwinge oder Zange) und Zieheisen |
Säge |
Wein-blätter |
Haken und (Blech-)schere |
Kesselgabel und Messer |
Pflugschar und Sech(=Vorschneide-messer am Pflug) |
Lanzen-spitze und Speer-spitze |
11 |
12 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
21 |
Steinmetz
hammer und Meißel |
Stiel eines Gerätes und Spaten |
Schwert und Ringhemd |
Hohl-eisen und Rund-schild |
Nackter Mann in einem Einbaum mit Ruder in beiden Händen |
Rachquarz-kugel in Kreuzband-fassung |
Dreizack |
Hammer für Blech- oder Feinschmied und Steck-Amboss |
Axt und Keule |
22 |
23 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
Zugmesser und Dechsel |
Zirkel und Gießlöffel |
Sichel und Laubmesser |
Meißel (oder Stemmeisen) und Schmiede-zange |
Hammer und Amboss |
Bügelschere (Schafschnur?) und Leiter |
Geschäftete Pfeilspitze und Wurfspitze (pilumähnliche Waffe) |
Hakenplatte und Gürtelschließe (oder Schloßschlempe) |
Das eigentliche Amulett ist die Rauchquarzkugel, die die Lebensbereiche schützt, die durch die Miniaturen dargestellt werden. Nach römischen Vorstellungen ist Rauchquarz, wie der Bergkristall, aus erstarrtem Eis entstanden und versinnbildlicht einen erstarten Heiltrank".
Bei dieser Kette handelt es sich um ein Einzelstück, das vermutlich am Ende des 4. Jhs. als Auftragsarbeit zu Repräsentationszwecken hergestellt wurde. Alle Miniaturen wurden aus einem Stück geschmiedet und mit spanabhebenden (Meißel, Feile und Stichel) sowie materialverdrängenden Werkzeugen (Formpunzen) endgefertigt. Die Weinblätter wurden aus einem Stück Goldblech geschnitten. Kein Stück ist gegossen, was auf eine Serienproduktion weisen könnte. Die Kette wurde aus eingeschmolzenem Münzgold hergestellt und wiegt 712,8 g. Dies entspricht einem Wert von 120 römischen Solidi. Eine Materialuntersuchung ergab
einen Goldgehalt von 93,08 (22,34 Karat).
Nackter Mann in einem Einbaum mit Ruder in beiden Händen.
Rauchquarzkugel in Kreuzbandfassung.
Nackter Mann in einem Einbaum mit Ruder in beiden Händen.

Ergebnisseite:
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