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in Amulett ist ein kleiner "krafterfüllender" Gegenstand, dessen Kraft oder Macht sich dort auswirkt, wo es angehängt wird. Es soll seinen Träger von Unglück jeglicher Art schützen und ihm zugleich Kraft und Glück verleihen. Zum Wesen des Amulettes gehört seine leichte Tragbarkeit und eine einfache Art der Befestigung. Das Bedürfniss, durch einen besonderen Gegenstand Angehörige oder sich selbst zu schützen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Aus steinzeitlichen Gräbern sind Amulette bekannt, die sich durch ein besonderes Material (Tierzähne, Elfenbein, besondere Steine) auszeichnen. So wird auch jedem Metall und insbesondere Edelmetallen eine magische Heil- und Zauberkraft nachgesagt.
Miniaturanhänger aus Gold und Silber und Anhänger aus Glas, Gagat und Bernstein wurden einem bestimmten Kreis von Verstorbenen in Gellep im
3. und 4. Jh. n. Chr. als Beigaben in das Grab gelegt. Sie
stammen aus Kinder- und Frauengräbern. Häufig verließ man sich nicht auf einen Glücksbringer, sondern trug mehrere Amulette.
Besonders beliebt waren Iunuls- und phallusförmige Anhänger. Auf zahlreichen Darstellungen sind Frauen mit einer Kette mit halbmondförmigen Anhängern dargestellt (z.B. das Mumienportrait aus Ägypten oder auf dem Matronenstein in der Ausstellung). Aus den Gelleper Gräbern stammen silberne Exemplare.
In Kindergräbern finden sich Anhänger in Form von kleinen Herkuleskeulen. Sie bestehen fast immer aus Goldblech und sind an einem kleinem Goldring befestigt. Vereinzelt wurden sie auch aus Silber und Gagat hergestellt. Die kleinen Anhänger werden als Attribute des Halbgottes Herkules betrachtet. Dieser erschlug mit seiner Keule den Nemeischen Löwen und das Anlegen des Löwenfelles machte den Helden unverwundbar. Der gleiche Wunsch wurde den Trägern der kleinen
Amulette in Form von Herkuleskeulen mit gegeben.
Das bronzene Messer aus Grab 2978 ist ein Beispiel für ein Miniaturgerät. Unscheinbar ist die rechteckige hohle Bronzeblechkapsel aus derselben Bestattung. Entsprechende Behältnisse werden von der Antike bis heute zum Aufbewahren besonders schützender Mittel wie Kräuter oder kleiner Zettel mit einer magischen Botschaft verwendet, so auch das Exemplar aus Grab 2950 und das verschollene Goldamulett aus Gellep.
Die Miniaturwaffen (Äxte) schützen symbolisch vor Feinden und verkörperten so eine entsprechende Wehrhaftigkeit oder gewährten Schutz. Sie gehören in die germanische Welt.
Goldene Herkuleskeule, silberner Phallusanhänger, Glasperlenkette, Weinblattanhänger Goldglas (Diadem). Gellep Grab 4608.
Lunaanhänger aus Silber, Herkuleskeule aus Gagat, Melonenperle und Glaskugel. Gellep Grab 2982 Kindergrab
Silberner, phallusförmige Beschläge vom Pferdegeschirr. Gellep Privatbesitz.
Silberner Phallusanhänger, blaue Glasperle mit aufgelegten Fäden. Gellep Grab 4582
Silberner Phallusanhängermit silberner Kette. Gellep Grab 932
Silberner Herkuleskeule. Gellep Grab 3956
Runde bronzene Blechkapsel. Gellep Grab 2950
Silberne Herkuleskeule, silberner Radanhänger. Gellep Grab 4452
Goldene Herkuleskeule, silberner Phallusanhänger, Glasperlenkette, Weinblattanhänger Goldglas (Diadem). Gellep Grab 4608.
Kleine Ringe aus Golddraht. Gellep verschiedene Gräber
Goldene Herkuleskeulen. Gellep Gräber 2640 und 2785
Achtförmige Bernsteinperle (Berlock) und vier blaue Glasperlen. Gellep Grab 2311.
Glasperlenkette mit silbernem Lunaanhänger. Gellep Grab 1574
Armreif aus tordiertem Silberdraht. Fundort unbekannt. Privatbesitz.
Miniaturmesser aus Bronze. Gellep Grab 2978
Kleine Ringe aus Golddraht. Gellep verschiedene Gräber

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