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n den ersten vorchristlichen Jahrhunderten war der Fingerring im antiken Rom ein besonderes Kennzeichen des Freien gegenüber dem Unfreien. Getragen wurden in der Regel Eisenringe. Goldringe waren anfangs das Privileg von Angehörigen des Senats- und Ritterstandes. Somit war der Ring (in der Regel ein Siegelring) ein Standeszeichen und Herrschaftssymbol. Des weiteren drückte er bei Beamten die Amtsgewalt aus. Erst unter Septimius Severus (197 n. Chr.) wurde es auch einfachen Soldaten erlaubt einen Goldring zu besitzen.
Die Gewohnheit Siegelringe zu tragen, übernahmen nach Plinius die Römer von den Griechen. Zunächst wurden keine geschnittenen Steine gefasst, sondern in das Metall verschiedene Motive eingraviert (12 und 13). Die Bedeutung der Siegelringe noch in der Spätantike belegt ein Text aus dem
3. Jh. n. Chr. in dem ausdrücklich auf die Notwendigkeit einen solchen zu tragen, verwiesen wird: für
Hausfrauen war wichtig, um bei Bedarf die Vorräte des Haushaltes zu versiegeln und für den Mann um jederzeit über seinen Besitz zu verfügen.
Als Eheringe bevorzugte man schlichte Gold-, Silber- oder Bronzeringe. Verlobungsringe waren Frauen vorbehalten. Um einen Verlobungs- oder Freundschaftsring handelte es sich vermutlich bei dem Exemplar mit der eingravierten Schrift:
AVE PVELLA (I1)
Die auf den Ringen angebrachten Eingravierungen und gefassten Gemmen können auch eine magische Funktion gehabt haben. So sollte das menschliche Auge (Strahlenmotiv (I) ) vor dem bösen Blick schützen.
Die Form der römerzeitlichen Ringe verändert sich im Verlauf der Zeit. Während die Stücke des 1. Jh.
n. Chr. ihre größte Weite in
der Höhe haben und der Stein an der breitesten Stelle gefasst ist, besitzen die des 2. Jh.
n. Chr. ihre größte Weite in der Breite und die breiteste Stelle befindet sich an den Seiten. Typisch für Ringe des 3. Jh.
n. Chr. ist die deutliche Betonung der verbreiterten Seiten (9). Die Ringe des 4. Jh.
n. Chr. sind teils zweiteilig mit einem einfachen Reif, indem die Fassung mit dem Stein eingelötet wurde. Die Lötstellen wurden mit Granulatkügelchen verziert.
Einzelne Ringe trug man am Ringfinger der linken Hand. Mehrere Ringe schmückten nach Plinius auch den Zeigefinger und den kleinen Finger.
Alle Ringe außer 14 und 17, stammen aus Privatbesitz.
Goldring mit Karneaolgemme. Adler. Privatbesitz. 4. Jh. n. Chr. Goldring mit gefaßter Kamee aus Bein. Privatbesitz 4. Jh. n. Chr. Goldring mit Karneolgemme "Lavinische Sau". Privatbesitz. Augusteisch Silberring mit Camee. Bärtiger Mann. Großer Goldring mit weißem Halbedelstein mit schwarzer Bänderung. Gellep. 2. Jh. n. Chr. Kinderringe aus Bronze und Silber. 1. - 3. Jh. n. Chr. Bronzering mit gefasstem Stein aus. 1. - 2. Jh. n. Chr. Bronzering mit gefasstem Stein. 1. - 2. Jh. n. Chr.
Goldring mit Karneaolgemme. Adler. Privatbesitz. 4. Jh. n. Chr.
Bronzering mit Karneolgemme (Pferd und Reiter). 1. Jh. n. Chr. Silberring mit Eisengemme. 1. Jh. n. Chr. Silberring mit Umschrift. 1. Jh. n. Chr. Bronzering mit gefaßtem blauem Glasstein. 1. Jh. n. Chr. Schlüsselring aus Gellep. 2. - 3. Jh. n. Chr. Gemme aus Nicolo: trunkener Bachus. 1. Jh. n. Chr.
Bronzeringe mit verbreiterten Seiten. 3. Jh. n. Chr. Bronzering mit rechteckiger Fassung mit braunem Glasstein. 1. Jh. n. Chr.
Bronzering mit Karneolgemme (Pferd und Reiter). 1. Jh. n. Chr.
Silberring mit gravierter Platte: VTF: VTERE FELIX. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: AVEPVELLA. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Capricorn (Steinbock). 1. - 4. Jh. n. Chr. Silberring mit gravierter Platte: Figur, Skorpion. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Delphin. 1. - 4. Jh. n. Chr. Silberring mit gravierter Platte: Figur, Skorpion. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Adler. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Adler. 1. - 4. Jh. n. Chr.
Silberring mit gravierter Platte: VTF: VTERE FELIX. 1. - 4. Jh. n. Chr.
Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Widder. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Widder. 1. - 4. Jh. n. Chr. Bronzering mit gefasster Münze. 4. Jh. n. Chr. Silberring mit Medusenhaupt. 1. - 4. Jh. n. Chr. Silberring aus einem Gelleper Grab. 4. Jh. n. Chr. Goldring mit Gemme. 1. Jh. n. Chr.
Bronzering mit gravierter Platte: Figur, Widder. 1. - 4. Jh. n. Chr.
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