Abb. 1 Schmelztiegel mit
Bronzeresten auf einem Rost, dabei eine Zange. Gellep. Privatbesitz
Abb. 2
Feinschmiedehammer aus Grab 6294
Abb. 3
Amboss aus Gellep Grab 4294
Abb. 4
Feinwaage. Gellep. Gräberfeld
Abb. 5
Feile. Gellep. Privatbesitz
Abb. 6
Pinzetten. Gellep. Privatbesitz
Abb. 7
Schleifstein. Gellep. Privatbesitz
Abb. 8
Verschiedene Punzen aus Bronze. Privatbesitz
Die Grabdenkmäler römischer Goldschmiede zeigen zumeist
die drei wichtigsten Werkzeuge ihres Berufes: Hammer, Amboss und Waage.
Die Waage benötigte man zum Abwiegen des kostbaren Edelmetalls zur
Festsetzung des Preises. Weitere Werkzeuge gehören zu den Speziallisten
innerhalb des Goldschmiedehandwerks, wie z. B. Zirkel und Grabstichel
für toreutische Verzierungen (treiben und ziselieren von Metallen).
Die Schmiedearbeit, insbesondere die Arbeit mit
Edelmetallen, besaß innerhalb des römischen Kunsthandwerks einen hohen
Stellenwert. Die Goldschmiede gehörte nach den bekannten Inschriften
vorwiegend den Freigelassenenstand an. Für Rom ist bezeugt, dass sich
Gold- und Silberschmiede in einem
collegivm, einer Art
Berufsgenossenschaft, zusammenschlossen.
Die Ausbildung zum Goldschmied begann offenkundig schon
im Kindesalter. Die Fertigkeiten wurden vom Vater an den Sohn
weitergegeben. Einem im 12. Lebensjahr! verstorbenen Goldschmied wurde
folgende Grabinschrift gewidmet:
Noverat Hic Docta
Fabricae Monila Extra et Molle in Varias Avrum Disponere Gemmas
Er verstand es geschickt die Halsgeschmeide zu schaffen
und das schmiegsame Gold um bunte Gemmen zu fügen." (Grabinschrift des
Pagnus, Rom, CF. 403, Übersetzung ff. Geist).
Anhand von Inschriften sind Goldschmiedewerkstätten nicht
nur in Rom, sondern auch in kleineren Orten Italiens und in den
städtischen Zentren der Provinzen nachgewiesen. Von Rom aus gingen
entscheidende Einflüsse in die Werkstätten der Provinzen, die sich durch
vergleichbare Schmuckstücke aus unterschiedlichen Gebieten aufzeigen
lassen. Allerdings finden sich in den Randprovinzen auch bestimmte
einheimische Schmuckformen, die mit lokalen Vorlieben oder einer
bestimmten Tracht im Zusammenhang stehen. Abgesehen von besonders
qualitätvollen Stücken, handelt es sich um Schmuck, der von einer
breiten bürgerlichen Schicht getragen wurde.

Abb. 9
Gold- bzw. Feinschmiedewerkstätten gab es auch im
antiken GELDVBA. Aus dem Gräberfeld stammen
zwei Bestattungen, zu deren Beigaben je ein Feinschmiedehammer zur
Buntmetallverarbeitung gehörte. Grab 6294 ist die Bestattung
eines Kleinkindes von höchstens zwei Jahren und datiert an den
Anfang des 2. Jhs. Bei Grab 4294 handelt es sich um
eine Körperbestattung des 3. Jhs.
Der relativ kleine Sarg (1,50 x 0,40 m) lässt auch hier auf die
Grablege eines Kindes schließen. Beide Kinder gehören offenkundig zu
Familien von Feinschmieden. Aus dem Gelleper Hafen wurden
von einem Privatsammler weitere Werkzeuge: Hammer, Feile, Punzen,
Pinzetten und ein Gusstiegel mit Bronzeresten geborgen
(Abb 1, 5 - 8).
Reliefplatte aus Marmor.
AVRIFEX BRAttiAR
iVS (Fundort
unbekannt. Rom Vatikan. Anfang 3. Jh.
(Abb. 9)

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