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Emailfibeln und Fibeln mit gefassten Steinen
ie Mehrfarbigkeit der ausgestellten Fibeln wird mit verschiedenen Materialien erreicht. Eine Lunufibel Tablett1 besteht aus verzinnter Bronze, das runde Zentrum ist messingfarben und der zentrale Knopf aus Kupfer hergestellt. Sie stellt ein Beispiel für den reinen Metallschmuck des 1. Jhs. dar, bei dem noch auf eine farbliche Gestaltung durch Edel- oder Glassteine, bzw. Email verzichtet wurde.
Für frühe Emailfibeln sind kleine verschiedenfarbig gefüllte Emailfelder typisch (Fibel Tablett 4, links). Sehr beliebt waren im 2. Jh. scheibenförmige Fibeln. Die zu verzierende Fläche wurde in verschieden gestaltete Zonen gegliedert, die durch Metallstege getrennt oder flächig mit Email gefüllt wurde.
Besonders beliebt war die sog. Millefiori-Verzierung, die vor allem bei schachbrettartigen Mustern eingesetzt wurde
(Tablett 3 und 15). Für die Herstellung von Millefiori wurden verschiedenfarbige Glasstäbe zu einem Muster gebündelt. Sie wurden erhitzt, wodurch die Stäbe miteinander verschmolzen, und in die Länge gezogen. Nach dem Erkalten schnitt man von den so hergestellten Glasstangen feine Scheibchen ab, die das aus den einzelnen Glasstäben gebildete Muster in verkleinerter Form zeigen. Diese kleinen Scheiben wurden dann einzeln verwendet oder zu schachbrettartigen Mustern zusammengelegt.
Die Radfibel und weitere Scheibenfibeln auf den Tabletts 12 und 14 haben ein Durchbruchmuster. Sie repräsentieren einen Modetrend, der Ende des 2. Jh. beginnt und für das 3. Jh. typisch ist.
Einen anderen Modetrend zeigen die ovalen Scheibenfibeln mit einem großen gefassten Glasstein auf
Tablett 13. Das Vorbild ist in goldgefassten Edelsteinschmuck zu sehen. Dieser erfreute sich, soweit man es sich leisten konnte, ab dem 2. Jh. n. Chr. großer Beliebtheit (z.B. die Halsketten aus dem Schatzfund von Lyon oder der Schmuck auf den Mumienportraits aus Ägypten). Entsprechend der Kostbarkeit der Vorbilder ist die Oberseite um die gefassten Steine vergoldet. Bei einem Stück ist die Grundplatte grün emailliert und mit einem vergoldeten Perldraht von der Steinfassung abgesetzt.
Alle Fibeln stammen aus Privatbesitz
Fibel in Kreuzform 1. Jh. n. Chr. Lunaförmige Fibel 1. Jh. n. Chr.
Radfibel mit Durchbruchmuster. 2. bis 3. Jh. n. Chr.
Der Delphin ist vollplastisch ausgebildet und stammt aus dem 1. Jahrh. n. Chr. Scheibenförmige Emailfibel aus Gellep. 2. Jh. n. Chr. Beschlagteil vom Pferdegeschirr mit Millefioritechnik
Scheibenfibel mit der Darstellung eines zweirädrigen Wagens mit Wagenlenker. Die Figuren werden von verzinnten Bronzestegen gebildet, während die Zwischenräume mit Email gefüllt sind. Vergleichbare Stücke stammen aus Östereich und Ungarn. 3. Jh. n. Chr.
Siegeldöschen mit Millefioritechnik Beschlagteil vom Pferdegeschirr mit Millefioritechnik. Rechteckige Scheibenfibel. Im Uhrzeigersinn zu lesen FELICITA (die Glückliche). Die Fibel ist ein Einzelstück 2. Jh. n. Chr. Gleichseitige Fibel mit Durchbruchmuster. 2. bis 3. Jh. n. Chr.
Siegeldöschen mit Millefioritechnik
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