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14 Ein Magisches Goldamulett aus ägyptischer Herkunft aus Gellep
as Amulett aus "purem Gold" wurde am 4. Januar 1897 von dem Landwirt Klassen bei Erdarbeiten in seinem Garten entdeckt. Es stammt, wie auch der goldene Lunaanhänger, aus einem Grab. Die weiteren Beigaben datieren die Bestattung an das Ende des 3. Jhs. Die Funde wurden von dem Färberbesitzer Emil Molenaar angekauft und dem Kaiser-Wilhelm-Museum als Leihgabe überlassen. Heute sind sie verschollen.
Der Lunaanhänger bestand aus zwei zusammengelöteten Golddrähten, die halbkreisförmig gebogen sind. Die beiden Enden des inneren Fadens bildeten eine Spirale, die des äußeren vereinigten sich in einer
Malachitperle. Die Verzierung bestand aus feinen Einkerbungen und zwölf aufgelegten Goldkügelchen. Die Öse war angelötet.
Das kapselförmige Amulett aus Goldblech war bei seiner Auffindung geschlossen und besaß drei Ösen zum Aufhängen. Es bestand aus drei teilen einer äußeren Hülse, mit einer angelöteten Öse in der Mitte und am geschlossenen Ende, eine innere Hülse mit einer Öse am geschlossenen Ende, die genau in die äußere Hülse passte und einem zusammengerollten Goldblättchen, das in der inneren Hülse steckte. Diese Blättchen waren mit griechischen Buchstaben beschriftet. Der griechische Text war in eine obere horizontale Linie und neun senkrechte Kolumnen gegliedert. Auf der waagerechten Zeile sind die sieben griechischen Vokale eingeritzt. Diese Vokale standen in der Gnosis - einem Synkretismus als heidnischen, jüdischen und später auch christlichen Elementen - für die sieben Himmelssphären Sonne, Mont und fünf Planeten.
A |
E |
H |
I |
O |
V |
W |
Mond |
Merkur |
Venus |
Sonne |
Mars |
Jupiter |
Saturn |
Die Herstellung des Goldplättchen ist eng mit gnostischen Vorstellungen verknüpft und so werden an erster und zentraler Stelle die schützenden und helfenden Planetengeister genannt. Auf den neun senkrechten Kolumnen wurden verschiedene Götter- und Dämonennamen geschrieben, die teils nicht lesbar, bzw. deutbar sind.
Kolumne 1 |
Kolumne 2 |
Kolumne 3 |
Kolumne 4 |
Kolumne 5 |
Kolumne 6 |
Kolumne 7 |
Kolumne 8 |
Kolumne 9 |
Zauber- oder Dämonen-Name |
Hermes |
Name eines Dämonen, der die Gewalt und Macht im Feuer hat |
Baal |
Jahwe |
ägyptischer Dämonen-Namen |
Sothis und Ra |
Dämonen-Name |
Dämonen-Name |
Das Amulett enthält ausschließlich Namen; es gibt keinen Hinweis auf einen speziellen Zweck für seine Anfertigung. Die genannten Dämonen und Gottheiten aus jüdischen, ägyptischen und griechischen Glaubensvorstellungen stehen gleichberechtigt nebeneinander und dienen als schützende und helfende Geister. Das Gelleper Amulett soll seinen Trägern, es war wohl eine Frau oder Kind, vor Gefahren jeglicher Art schützen. Die magische Wirkung geht von den Namen und deren richtige Schreibweise aus. Es steht für die Suche nach Heil in der Mystik und Magie. Diese Anrufungspraxis stammt, wie das Amulett, aus dem vorderasiatischen Raum, in dem die verschiedenen Religionen des Orients zusammenflossen.
Die Besitzerin/der Besitzer des Amulettes kam sicherlich mit den orientalischen Truppenteilen nach Gellep, die unter
der Regierungszeit des Diokletian hierher versetzt wurden.

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